Lehrer mal anders!

Kapitel 29

„Was ich hiermache?! Nach dir suchen um sicher zu gehen, dass du dich operierenlässt und weiter lebst?!" schrie ich ihn an, wieder ein mal mitTränen in den Augen.

„Woher weißtdu von meiner Operation?" wollte er wissen und sprach jetzt wiederin einem normalen Ton mit mir. „Ist eine lange Geschichte die ichjetzt nicht erzählen will. Bitte, Levin. Mache diese Operation."sprach ich aus, jetzt auch wieder in einem normaleren Ton. „Wenn duzustimmst, fahre ich auch sofort wieder." hängte ich noch anmeinen Satz heran. Ich senkte meinen Blick nach unten, damit er nichtsah, wie ich gegen die Tränen kämpfte. „Ich habe doch nur mit dirSchluss gemacht, damit du dich nicht um mich pflegen musst, wenn ichnicht mehr laufen kann. Du sollst nicht sehen müssen, wie zu Grundegehe. Das war der Grund, wieso ich Schluss gemacht habe. Ich habenicht mit Gina geschlafen. Ich habe ihr ebenfalls gesagt das alles okist, damit sie sich keine Sorgen macht." erklärte er. „Wenn dudie Operation machst, wirst du doch gesund werden. Dann können wirdoch auch wieder zusammen kommen." sagte ich fast flehend undschaute zu ihm hoch. Er war ein paar Schritte zu mir getreten, sodassich meinen Kopf in den Nacken legen musste um ihm in die Augenschauen zu können. „Ich kann die Operation nicht machen. Es wäretheoretisch nur entzündetes Fleisch weg schneiden, aber ich habemeinen Bruder wegen einer ähnlich harmlosen Operation verloren. Ichhabe angst davor, verstehst du das, Emma?" langsam nickte ich.„Aber ich kann es nicht zulassen, dich zu verlieren. Deshalb bittemach die Operation!" drängte ich erneut. „Hey, Emma hast du ..."hörte ich dann Gina sagen. Levin hob den Kopf und seine Pupillenverengten sich zu Schlitzen. „Du auch hier?" fragte Levin Ginaund ich hörte, wie sie auflachte. „Jaja, Emma ich fahre mit demJeep zurück zum Hotel. Ich nehme an, du willst dich mit Levinausquatschen." sagte sie. Ich nickte und umarmte sie. „Danke.Danke für alles. Würdest du dann meine Mutter benachrichtigen?"fragte ich noch. Lächelnd nickte sie „euch viel Glück."wünschte sie uns und verschwand dann wieder hinter der Ecke.

„Ich weißnicht, ob das schlau ist, wenn du hier bleibst. Ich werde mich nichtumentscheiden." sprach Levin aus und ging dann in eine Hütte rein.Ich ging ihm einfach hinterher. Er zog die Türen sofort wieder zu,und ich merkte, dass es in dem Haus ein wenig kühler war alsaußerhalb und entspannte mich sofort. Ich sah mich ein wenig um, eheich zu Levin ging, der verträumt aus dem Fenster schaute. „Ichvermisse meinen Bruder jeden Tag, den er weg ist. Durch den Unfall,an dem ich Schuld bin, habe ich sein Leben ausgelöscht, und unsereFamilie zerstört. Mein Bruder war das Liebling unserer Eltern. Ichwurde für alles verantwortlich gemacht, dass schiefging. Ich habemit Drogen angefangen, fühlte mich wie ein toller Kerl und habeangefangen meinen Bruder zu hassen. Obwohl er schon tot war, habe ichihn gehasst. Er war tot wegen mir. Also hasste ich auch irgendwiemich." erklärte er. „Mein Tattoo kennst du ja, und du wolltestimmer wissen was es darstellt. Es stellen seine letzten Herzschlägedar. Und, wenn das weggeschnitten werden soll, hätte ich rein garnichts mehr, dass mich an ihn erinnert." entgegnete Levin undsackte in sich zusammen.

Und ich wusstenicht was ich tun sollte. Der Mensch den ich am meisten Bewunderte,der am stärksten war und nie eine schwäche zeigte, weinte.

„Das wirdschon. Wir stehen das gemeinsam durch." sagte ich sanft. „Nein!Ich kann nicht! Ich kann nicht das einzige verlieren, womit ich michmit ihm verbunden fühle!" schrie Levin mich an.

Ich merktenicht, wie mir die Tränen die Wangen runter liefen, als ich michneben ihn setzte und ihn in den Arm nahm. „Dann will ich dierestliche Zeit aber mit dir verbringen. An deiner Seite, bis zum Tod.Und dann will ich trauern dürfen." stellte ich einen Kompromissund merkte leicht wie Levin nickte. Jetzt war es also beschlossen.