Die Aufgabe und ihre noch abzuwartende Erfüllung

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Es war die erste wirklich gute Nacht seit Wochen.
Auf der anderen Seite dieses Klappergestells lag Legolas.

Vielleicht mochte ich ihn allmählich mehr als ich mal gedacht hatte.
Das zwischen uns war keine Freundschaft. Eher eine Art tiefe Verbindung.
Und es hatte mir gefallen von ihm herumgetragen zu werden.
Auch wenn ich, als er es noch tat, noch keine Ahnung davon hatte, wie sehr ich es vermissen würde, falls er mich nicht mehr trug.

Ich hockte eine ganze Zeit auf meinem Bett und beobachtete Legolas.
Es würde mich freuen mit Legolas befreundet zu sein.
Eigentlich etwas zu viel für eine trotelige Dracaster-Elbin wie mich. Eine Freundschaft mit einem Prinz.

Ich habe noch nie viele Freunde gehabt.
Meine Freunde waren immer ein Weg aus meinem Alltag zu entkommen. Meiner Familie zu entkommen.
Ich hatte wahrlich keine guten Erfahrungen mit "Familie".
Für mich gab es keine. Meine war gestorben.
Ich hatte sehr gelitten. Unter dem ständig wachen Auge meiner Mutter und den Zweifeln meines Vaters.
Ich war froh, dass ich sie nicht mehr sehen musste und ihren Streit nicht mehr ertragen musste.
Ihre ständige Missachtung mir gegenüber.

"Über was denkst du nach?", riss mich Legolas aus meinen Gedanken.
"Dir auch einen guten Morgen!", antwortete ich, um der Frage auszuweichen.
"Den wünsche ich dir auch. Und über was denkst du nach?"
Ich zuckte mit den Schultern.
"Über viel.
Die vielen Bäume regen mich zum Nachdenken an."
Er kam näher.
"Du kannst es mit erzählen. Ich höre dir zu."
Mein Blick schweifte nach draußen.
Ich blickte zu den Baumhäusern herauf und sah ein paar Elben daher schreiten.
"Ich denke über meine Freunde nach und habe festgestellt, dass ich nicht viele habe.
Aber ich glaube, dass ich auch nicht viele brauche um glücklich zu sein.
Falls ich hier lebend wieder heraus kommen sollte, werde ich nach Forochel gehen und meine Freunde von dort aus mitnehmen.
Wir haben immer darüber gesprochen, wie hoch der Erebor wohl sein mag oder ob das Bier in Bree wirklich so gut schmeckt.
Ich sollte vielleicht selber sehen und fühlen."
Legolas nickte.
"Das hast du schön gesagt.
Für mich ist diese Reise eine willkommen Abwechslung zu meinen üblichen Pflichten.
Wenn du zum Erebor willst, sind du und deine Freunde im Waldlandreich willkommen.
Das liegt doch auf der Strecke."
Er zwinkerte mir zu.
Ja, von den Hallen Thranduils hatte ich schon mein Leben lang gehört.
"Ist auch ein Reiseziel."

Aufgeregt stolzierte ich hinter Aragorn her.
Es gab Geschenke.
Oder wie Aragorn sagte:
"Die Herrin hat für uns Gefährten Gaben dargelegt! Folgt mir, um sie zu erhalten!"
Tja, wie ich bin, haben mich meine Füße natürlich als erste zu den Gaben getragen.

"Anaria", flüsterte sie.
"Dein soll dieses Schwert sein.
Es ist eines der wertvollsten und ruhmreichsten Schwerter in Mittelerde.
Mach ihm Ehre!"
"Ich werd's versuchen."
Sie nickte und gab mir das Schwert.
Leicht wie eine Feder und kraftvoll wie ein übergewichtiger Troll.
Der Vergleich ist etwas unpassend gewählt.
Trollen sind ziemlich dumm, aber das Schwert kann nicht dumm sein.
Es hat sich eine gute Hand ausgesucht, die es führen soll.
Eigenlob stinkt.
Na ja, man muss sich selber auch mal auf die Schulter klopfen.
Immerhin hatte ich es bis in die Wälder von Loríen geschafft.
Es musste nur noch ein Spaziergang bis zum Schicksalsberg sein.
Oh, wie gerne hätte ich das geglaubt.

Hey:)
Ich hoffe euch hat das neue Kapitel gefallen.
Das nächste Kapitel wird dann erstellt, wenn ihr mit zwei Votes und ein Kommentar hinterlasst.
Ich sage euch, es ist nicht halb so schwer wie es aussieht, das zu tun...
Ihr könnt auch gerne noch voten und kommentieren, wenn ich den Teil schon länger fertig gemacht habe, denn ich freue mich über jede Rückmeldung.
Ich hoffe euch gefällt die Story!
Habt einen schönen Tag!
Liebe Grüße
Ami:*****

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