Es kann nur einer zurückkehren

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Legolas

Es war schon einige Stunden her, seit wir zwei unserer Gefährten verloren hatten. Tod war eine komische Sache. Sie schien für jeden anderen als die Toten selber verletzend zu sein. Im Moment konnte ich es nicht fassen, was dort passiert war. Ich konnte mich aber nicht ewig davor verstecken. Vor der harten Realität. Ich wusste, dass ich meinen Weg weiter gehen musste. Ich stand an einer Wegeskreuzung. Der eine Weg führte dahin, wo ich hingehörte. In den Düsterwald, dort wo der Krieg auch entbrannt war, dort, wo meine Pflicht als Erbe wartete. Oder den anderen, wo Probleme auf mich warteten, aber wo mein Herz hingehörte. Anaria war mehr als anders. Ihre Art widerstrebte allem, was ich zuvor gekannt hatte, deswegen hatte ich sie so sehr geliebt. Deshalb würde ich sie auch weiter lieben, einen Toten, den ich nicht betrauern konnte. Keine Erinnerung. Ich weinte wieder. Lautlos und vollkommen leer.

Arwen

Es traf mich wie ein Pfeil ins Herz. Ich hatte schlecht geträumt, jedenfalls glaubte ich es. Aragorn fiel eine Klippe hinab in ein tiefen, reißenden Strom. Ihm nach eine Frau, halbelbisch und halbmenschlich. Sie hatte versucht ihn zu retten und war dabei selber ums Leben gekommen.
Ich sah sie treiben, in einem stilleren Wasser, womöglich einem Seitenarm des Stroms. Aragorn lag mit dem Gesicht zum Himmel gerichtet. Sein Antlitz war nicht so, wie ich es kannte.
Sein Bart war ungepflegt und sein Gesicht aufgequollen. Er trug mein Geschenk nicht mehr, was hatte es damit wohl auf sich? Lag es an der Elbin? Was, wenn er wegen ihr den Abendstern abgelegt hatte?
Ich musste herausfinden, ob es wahr war oder nicht.

In der nächsten Nacht träumte ich wieder von Aragorn, dieses Mal sprach er mit mir.
Er war tot,
seine ... Gefährtin ebenso.
Doch vielleicht war es noch nicht geschehen!
Der Fluss trug eine alte Kraft in sich, doch ich konnte sie nur auf einen der beiden anwenden ...

Gimli

Der Tag wurde kurz und wir waren seit einiger Zeit in Hells Klamm angekommen.
Legolas saß in einer Ecke, allein und verlassen.
Er wollte nicht reden und so klug das zu verstehen, war ich allemal.
Es tat mir im Herzen weh, dass wir Aragorn und Anaria verloren hatten.
Es durfte nicht sein.
Der Sinn unser aller Leben, war verwirkt. Aber wir konnten nicht aufgeben, denn irgendwo, viel zu weit östlich, hatten Frodo und Sam ein großes Leid zu tragen.
Solange sie nicht aufgaben, würde ich es ebenfalls nicht tun und kämpfen, für die, die ich geliebt hatte.

Ich schliff meine Axt und ließ den Blick über die Menschen schleifen.
Ich hatte ja schon vieles erlebt und vieles gesehen, doch solch eine Meute war mir noch nicht untergekommen.
Ein aufgeregtes Volk, dass keinen einzigen Mann über 15 Sommern und keinen unter 60 Sommern aufwies.
Ich hörte das Knacken eines Tores.
Ich stand auf, doch die hochgewachsenen Menschen versperrten meine Sicht.
"Ich muss hier durch!
Macht einem der zehn Gefährten Platz!"
Die Menschen achteten nicht auf mich.
So war ich das aber nicht gewohnt! Schließlich war ich ein Zwerg und dabei ein bekannter!
"Das ist der, den sie beklagen!"
"Ist der nicht gefallen!"
"Welche bösem Mächte sind dort im Spiel?!"
Ich drang mich durch die Meute.
"Also los! Platz da!", rief ich.
Nein!
Das konnte nicht sein!
Er war doch ... tot.

"Aragorn?", fragte ich ebenso leise wie ungläubig.
Er schaut verwirrt um sich herum, bis er mich sieht.
"Gimli!"
Ich laufe auf ihn zu und wir umarmen uns.
"Wie kann es sein? Ich bin so froh, dass du hier bist!"
"Also ein Zwerg und einen Menschen! Und sie sind auch noch schwul! Ekelhaft!", flüstert ein Mann empört.
Ich drehte mich um und rief zornig:
"Ist es verwerflich seinen Freund zu umarmen?! Und selbst wenn wir uns lieben würden, auf eine andere Weise, als wir es jetzt tun, dann würde dich das verdammt nochmal nichts angehen!"

Aragorn nickte.
Dann lief Legolas durch die Menge.
Natürlich sah er, obwohl er verheult war, wie ein kleines, geiziges Elbenbaby, immernoch super aus.
Seine Haare wehten majestätisch, sein Gesicht war zwar traurig, aber trotzdem so schön, dass sämtlichen Damen, der Sabber aus dem Mund lief. Und auch Männern!

"Aragorn?!", rief er geschockt.
Er zog ihn an sich und umarmte ihn fest.
"Wo ist sie?", hörte ich ihn leise flüstern.
Sie trennten sich voneinander.
"Wer, Legolas?"
Legolas feines Lächeln wich und sein trauriges Gesicht kehrte zurück, doch diesmal war es auch von Zorn gezeichnet.
"Anaria."
"Was soll mit ihr sein?", fragte Aragorn, nun auch verwirrt
"Sie ist mit dir in den Strom gefallen. Sie wollte dich retten, hat es aber nicht ..."
Aragorn war still.
"Ich erinnere mich. Sie ist neben mir in die Fluten geprallt.
Im Fall hat sie keinen Laut von sich gegeben. Ich ... ich weiß nicht wo sie ist. Ich bin einfach nur geritten, ich habe mich an nichts erinnert. Es tut mir so Leid, Legolas."
Legolas schluckte.
Er zog etwas aus seiner Tasche und sagte:
"Hier! Nehm es, es gehört dir. Es hat dich beschützt, nur dich!"

Legolas drehte sich um und ging fort.
"Legolas, es tut mir Leid!
Wenn ich es ändern könnte, ich würde es tun!", rief Aragorn.
Legolas drehte sich um.
Mit Tränen in den Augen sagte er:
"Sie hat sich für dich geopfert. Sie hätte es verdient hier zu stehen!"
Dann verschwand er.

Ich klopfte Aragorn auf die Schulter:
"Nehm es ihm nicht krumm. Er ist sehr verletzt. Lass den Elben seine Elbin alleine betrauern."
Aragorn schluckte:
"Er hat Recht.
Es konnte nur einen geben und es hätte sie sein müssen."

Bonjour!
Ja, ich melde mich seit langer Zeit wieder. In den letzten Tagen, hatte ich den Gedanken die Story ganz abzubrechen. Ich will euch keine unvollendete Geschichte geben; ich habe Anaria lieb gewonnen, aber was glaubt ihr? Kehrt sie zurück? Ja oder Nein? Schreibts in die Kommentare! Es wäre echt toll, wenn sich ein paar mehr die Zeit für Kommentare schreiben nehmen würden, denn ich brauche Kritik und all das.
Votet auch!
Bis bald

Amelie!:)






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