Kapitel 11

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"Liebes Tagebuch,

eins frage ich mich..Wieso habe ich Jim nicht die Wahrheit gesagt? Wieso habe ich ihm verschwiegen dass ich mein Körper verkaufe ? Aus Angst ? Angst davor verabscheut zu werden? Warum ? Er bedeutet mir doch nichts. Okey,er hat mir das Leben gerettet,das stimmt aber mehr ist da doch nicht..Glaube ich.."

Zwei Tage ist es jetzt her dass ich bei Jim gewesen bin und die Schmerzen werden schlimmer. Ich kann es unmöglich eine Woche aushalten bis zum nächsten Termin !  "Ah fuck!"  Nummer..! Ich hab seine Nummer! Schnell holte ich mein Handy und wählte Jim´s Nummer. Nach wenigem klingeln ging er dann endlich ran.  "Hallo?"  "H-hey ich bin´s.."  "Ähm..was ein Zufall,ich bins auch!" Ja Sharin wie wäre es mit Namen nennen?!  "I-ich meine hier ist Sharin.."  Er fing an zu lachen.  "Das weiß ich doch. Ich wollte es nur hören.."  Stille.  "Du..hör mal. Die Schmerzen,die sind.."  "Sag mir wo du wohnst und ich bin da."  Wow! Süß..Komm zu dir ! Die Schmerzen! 

Nachdem ich ihm meine Adresse gegeben habe legte ich auf und versuchte mich wenigstens ein bisschen frisch zu machen. Nach einer halben Stunde war er auch schon da.  "Hey! Sorry,hast du lange gewartet?"  Jim stand mit seinem Arztkoffer vor mir. Es war schon spät. Seine grünen Augen leuchteten irgendwie.. "Hallo?" Plötzlich hörte ich ein schnippsen! "Äh..Nein hab ich nicht. Tut mir leid dass du so spät jetzt herkommen musstest.."  "Schon okey." 

Wir gingen rauf ins Schlafzimmer. Ja,ich weiß was ihr jetzt denkt aber so war es nicht! Ich legte mich aufs Bett während er seinen Koffer auf machte. Er holte ein spezielles Schmerzgel raus und massierte mir die Hüfte damit. Ich lag auf der Seite also konnte ich direkt in seine Augen blicken. "Wie ist das eigentlich so?"  Fragte ich ihn ohne meinen Blick von ihm abzuwenden. "Wie ist was?"  "Als Arzt.."  "Naja..es ist ein 24 Stunden Job. Klar bin ich auch abends Zuhause aber wenn es zum Beispiel nachts Notfälle gibt fahr ich zum Krankenhaus."  "Wieso bist du Arzt geworden?"   "Wieso denn nicht?"  Wir beide fingen an zu lachen.  "Nein ich meine wie kams dazu?"  "Ich habe das Krankenhaus geerbt. Mein Vater ist gestorben wo ich gerade mal 19 war. Ich musste also studieren gehen um das Krankenhaus leiten zu können. Es ist zwar anstrengend aber ich mache es gerne."  "Hmm.."  "Und was ist mit dir?"  O.oh! Was jetzt ? "Lange Geschichte.."  "Ich bin hier.." Nachdem Jim mit dem einmassieren fertig war machten wir es uns auf dem Bett gemütlich, blickten uns direkt in die Augen und ich fing an ihm fast alles zu erzählen.  Das ich schon mit 17 angefangen habe zu "Arbeiten" Das ich meinen Eltern immer Geld schicke damit sie sich um nichts mehr sorgen müssen und so weiter..

"Heftig..Mit 17.."  Ich blickte auf den Boden. " Naja..immerhin hast du es geschafft. Oder besser gesagt Wir."  Ich schaute ihn fragend an. "Wir?"  "Ja,wir!  Wir mussten schon früh anfangen für unsere Familien zu sorgen. Wir haben früh angefangen zu arbeiten und hatten vielleicht nicht ganz so eine tolle Jugend doch jetzt..Ich meine,du bist eine erfolgreiche Geschäftsfrau und ich besitze eines der bekanntesten Krankenhäuser der Stadt! "   Geschäftsfrau..wenn du nur wüsstest was für eine Geschäftsfrau ich bin..  "Hey..sieh mich an."  Er kam ganz nah an mich ran. Wir lächelten uns an und ich merkte plötzlich das mein Herz schneller pocht irgendwie.. Doch warum? Unsere Nasenspitzen berührten sich. Es kam fast zum Kuss doch dann..

Diary of a Call-GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt