Kapitel 33

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Wortlos führte Bill mich eine Treppe hinab, durch die Menge in einen etwas abgelegeneren Teil des Gebäudes. Am Ende eines langen Ganges machte er an der letzten der zahlreichen Türen halt.

"Er ist hier drin."

Genau in dem Moment in dem ich klopfen wollte öffnete sich die Türe von allein und meine Faust landete in Lucas verdutzten Gesicht.

Er lachte: "Wow wow wow. Ich wusste ja das du nicht besonders begeistert von meinem Auftritt sein würdest, aber willst du dich wirklich gleich selbst mit mir schlagen?"

Ich verschränkte die Arme vor der Brust: "Wenn ich mich mit dir schlagen wollen würde, hätte mir die Show wahrscheinlich gefallen."

Er fuhr sich mit der Hand durch die vermutlich frischgewaschenen und dadurch nassen Haare: "Ich hatte dich gewarnt."

Ja das wusste ich. Schön, dass du es mir nochmal unter die Nase reibst.

Wir gingen zurück zum Auto.

"Hast du Verbandszeug?", fragte ich.

"Ja, ich glaub hinten in Wagen." ,stellte Lucas irritiert fest.

Also kletterte ich ins Auto und versuchte den Verbanskasten honter den Sitzen hervor zu holen, was mir auch gelang. Mir war egal das ich ihm dabei meien Hintern entgegen streckte.

Ich öffnete den kleinen Koffer und holte Verbände und Desinfiktionsspray heraus.

"Gib mir deine Hände!", forderte ich ihn auf.

Er zog die Augenbrauen zusammen: "Mir geht es gut Mara. Ich bin nicht verletzt."

Mir waren seine aufgesprungenen Fingerknöchel nicht entgangen. Ich verstehe viele Dinge, aber nicht warum Menschen sich zum Spaß Gewalt an tun.

Ich ignorierte seine Aussage und begann seine Wunden zu desinfizieren und zu verbinden. Er beobachtete jede meine Bewegungen aus meerblauen Augen.

"Warum machst du das?"

"Ich werde sonst die ganze Autofahrt darauf schauen und mich über mich selbst aufregen, warum.."

"Das meine ich nicht. Warum rennst du nicht schreiend weg?"

"Warum sollte ich schreiend wegrennen?"

"Mein Auftritt hat dich doch erschreckt. Warum bleibst du obwohl du Angst vor mir hast? Den meisten macht es Angst wenn sie sehen wie ich beim Kämpfen alles um mich herum vergesse."

"Ich wollte es sehen. Nur weil mir so etwas nicht gefällt, heißt das nicht das   ich es nicht akzeptiere wenn es anderen gefällt."

"Also bleibst du um deinen Brüdern eins auszuwischen?"

"Nur weil es dein Plan ist heißt das nicht das ich die selben Absichten habe."

"Ach, also möchtest du mich tatsächlich kennenlernen und Zeit mit mir verbringen."

"Sicher. Eine gute Beziehung zu dir macht sich gut in der Schulhierachie."

"Ach komm schon Mara, als ob du das nötig hättest."

"Okay.. vielleicht will ich meinen Brüdern eins auswischen."

Wir stiegen ins Auto.

"Tzzz also nutzt du mich aus."

"Wer hat denn angefangen?"

"Schon gut. Wenn du willst helfe ich dir gegen eine Gegenleistung."

"Ich denke wir sind quitt."

"Wie kommst du denn darauf?"

"Du unterstützt mich bei Psychologie, ich esse mit dir zu Mittag. Du hast mich hierher mitgenommen, ich sage deinen Eltern nichts. Das wir meinem Brüdern eins auswischen ist ein angenehmer Nebeneffekt. "

"Klingt logisch. Was bekomme ich dafür, dass ich dich grade nach Hause fahre?"

"Nichts."

"Dann hab ich was gut bei dir?"

"Schon gut. Was willst du?"

"Lass uns ins Kino gehen."

Ins Kino? Spann er jetzt vollkommen? Ins Kino gehen ist eine absolute Date Sache und damit Tabu für ihn und mich.

"Mit mir ins Kino zu gehen ist mehr wert als eine dämliche Autofahrt!"

"Es würde deine Brüder sicherlich aufregen."

"Na gut. Du hast mich überzeugt. Wann? Welcher Film?"

"Übermorgen. Ich hol dich ab. Du darfst ihn meinetwegen aussuchen."

"Oh. Wie großzügig von dir. Was hälst du von Finding Dori?"

"Träum weiter."

"Guardians of the Galaxy?"

"Der läuft noch im Kino?"

"Bitte.. dann such du halt einen aus."

"Wenn du darauf bestehst. Gerne.", sein Grinsen beunruhigte mich nur dezent, aber wirklich nur ganz dezent.










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