Kapitel 46

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Hinterm Poolhaus angekommen drehte ich mich zu dem über beide Ohren grinsenden Lucas um. Ich hätte ihm echt am liebsten eine gescheuert nur um ihm das dämliche Grinsen aus dem Gesicht zu wischen! Warum eigentlich am liebsten?

Leider fing er meine Hand rechtzeitig ab. Genau wie die andere. Er schnalzte tadelnd mit der Zunge: „Du musst dir schon was neues ausdenken um mich zu überrumpeln."

Am liebsten hätte ich ihm ihn die Weichteile getreten. Aber eine Lady weiß sich zu beherrschen. Eine Lady? Was interessierte mich es eine Lady zu sein?

„Ahhh!,was soll das?", vor Schreck hatte er mich losgelassen.

„Du weißt genau was das soll!"

„NEIN! Was habe ich deiner Meinung nach verbrochen?"

„Du hast die Einladung meiner Mutter angenommen!"

„Hätte ich sie ablehnen sollen?"

„JA?!",was für eine dumme Frage. Von wegen es gibt keine dumme Fragen.

„Hätte ich dich ohne Begleitung zu dieser Hochzeit gehen lassen sollen?"

„Ich hätte schon jemanden gefunden!"

„Du wärst also lieber mit einem Kumpel von Ian zu dieser Hochzeitgegangen?"

„JA!"

„Das sind alles hirnlose Ochsen. Tu nicht so als würdest du den ihre Gesellschaft bevorzugen."

„Ich hätte einen meiner Freunde gefragt."

„Etwa diesen Sascha? Oder diesen Fabian?"

„Ja, vielleicht."

„Ach komm schon. Was findest du an ihnen?"

„Sie sind meine Freunde."

„Na und?"

„Sie sind nett, lustig, nicht arrogant, reißen keine Mädchen auf, sie sind tausendmal besser als du und meine Brüder je sein werden."

„Klingt für mich ziemlich gefriendzoned."

„Ich hab doch gesagt sie sind Freunde."

„Du wärst also lieber mit nem Freund auf die Hochzeit. Du machst ihnen dadurch doch nur Hoffnungen."

„Immer noch besser, als jemand den ich nicht mag. Außerdem woher willst du wissen, dass sich nicht auch meinerseits etwas entwickeln kann?"

„Die beiden sind nicht gerade dein Geschmack."

„Mein Geschmack? Wie kommst du darauf zu wissen was mein Geschmack ist?!"

„Als ob du auf solche Langweiler wie die stehst. Jemand wie du braucht Abenteuer."

Okay,das Gespräch entwickelte sich eindeutig in die falsche Richtung.

„Ach und du bist so einer oder was?"

„Ich mein ja nur."

„Die beiden sind keine Langweiler!"

„Woher willst du das wissen? Du kennst sie maximal nen Monat."

„Dich kenn ich auch erst nen Monat."

„Hast du dich bisher nicht einmal an meiner Seite gelangweilt."

„Jede Sekunde die wir miteinander verbracht haben war rein geschäftlicher Natur."

„Dito. Das morgen machen wir auch nur um deinen Brüdern eins auszuwischen."

„Sie denken sowieso schon wir hätten mit einander geschlafen. Ich denke es reicht."

„Das denke ich nicht."

„Was fehlt denn noch?"

„Schon vergessen? Dein Herz ist noch an seinem Platz."

„Ich bin eine miserable Schauspielerin. Ich kann nicht so tun als hätte ich Liebeskummer, weil du mir das Herz gebrochen hast."

„Du sollst auch nicht nur so tun als ob."

„Um mein Herz zu brechen muss du es erst einmal erobern!"

„Dann ist die Hochzeit morgen ja perfekt."

„Sowas passiert nicht über einen Tag! Nach morgen siehst du mich nie wieder!"

„Du glaubst du wirst mich einfach los, wenn du keine Lust hast? Vergiss es, es ist ein Spiel dem du nicht entkommen kannst."

„Jetzt ist es also ein Spiel? Denk nicht mal daran, das Good Girl ist raus, es braucht jetzt keinen Bad Boy mehr. Meine Brüder können ihre Probleme alleine lösen.

„Es wird mir eine Ehre sein die Königin zu erobern. Sie erneut von mir abhängig zu machen.", er verbeugte sich spielerisch vor mir.

Ich drückte ihm sein T-Shirt entgegen: „Nimm dein Scheiß Oberteil und hau ab."

Er nahm es nicht an: „Ich denke, du darfst es noch eine Weile behalten, damit du mich auch ja nie vergisst."

Er schritt zurück Richtung Haupthaus. Ich folgte ihm zügig: „Du nimmst jetzt sofort dein Oberteil wieder zurück!"

Er lachte nur: „Nur weil du eine Königin bist, kannst du deinem Kaiser noch lange nichts befehlen, Prinzesschen!"

„Ich bin weder Königin, noch Prinzessin, noch sonst irgendwas! Ich werde dein Spiel nicht mitspielen."

„Das werden wir ja noch sehen! Willst du deinen Brüdern etwa die Wahrheit sagen?"

Mist,Mist, Mist! Er hatte Recht! Ich musste mitspielen was immer ervorhatte, sonst würden sie dahinter kommen und alles wäre umsonst gewesen!

I'm your Robin HoodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt