Ludmilas Sicht
>>Na los 1262! Beeilung! Wir haben keine Zeit auf dich zu warten.<< Alle Vampirosfrischlinge, die die Projektzahlen 1250 bis 1262 hatten, mussten sich zum täglichen Kräftemessen aufstellen. Eine Tradition, zu der ich heute zu spät kam. Maximiliano, der Naty anlächelte, rief abwesend irgendwelche Befehle durch die Gegend. >>1262. Die wirst heute gegen 1256 antreten.<< 1256, war ein stämmiger, junger Vampir mit der Fähigkeit durch pure Gedankenkontrolle alles und jeden durch die Luft zu schleudern. Das heißt auch mich. Innerlich stöhnte ich auf. Ich musste zwar noch nie gegen ihn kämpfen, aber er scheint mir ein gefährlicher Gegner zu sein. 1256 sah mich mit einem durchdringlichen Blick an und ich spürte regelrecht, wie die anderen Projekte überrascht nach Luft schlappten. Aber ich war vorbereitet. In dem Moment, in dem ich davon geschleudert wurde, kämpfte ich mit meiner Luftmagie dagegen an. Ich breitet die Arme aus. Leider durfte ich keine Feuerbälle schleudern. Das benutzen von tödliche Fähigkeiten gegenüber anderer Projekte war strengstens verboten. Wie sagte Maximiliano so schön: >>Wie kümmern uns selbst darum, den Abfall zu entsorgen.<< Manchmal konnte ich Naty einfach nicht verstehen. Klar, Maximiliano hatte auch gute Momente, aber die schlechten und grausamen überwiegen dennoch. Ich spürte, wie meine Hände begannen mit zittern. Den Sturz konnte ich auf jeden Fall nicht mehr lange aufhalten, also musste ich mir etwas anderes einfallen lassen, um zu siegen. Siegen. Das war es, was alle wollten. Mein Blick fiel auf den Boden, auf dem 1256 stand. Gestein. Natürliches, festes Gestein, das nicht gleich in tausend Scherben zersprang, wenn mal wieder ein Vampir darauf geschleudert wurde. Tja, mich würde dieser Boden nicht überleben. Ich richtete eine Hand auf 1256 und stellte mir bildlich vor, wie er in den Boden einstürzte. Und tatsächlich entstand im nächsten Moment ein Loch, das 1256 verschluckte und sich dann wieder schloss. >>1262! Hol den Schleudertypen sofort wieder aus dem Boden raus!<< rief Maximilano wütend und stampfte mit dem Fuß auf. Naty legte ihm eine Hand auf den Arm und sofort entspannte sich sein Gesicht wieder. Seufzend öffnete ich den Boden wieder und 1256 kam hektisch und wild nach Atem ringend aus dem Loch gesprungen. Er fluchte irgendetwas auf russisch und sah mich dann bedrohlich an. In diesem Moment war ich froh, das ich seine Sprache nicht verstehen konnte. >>Ganz ruhig Kumpel. Das Elementmädchen hat dich ja zurückgeholt.<< meinte 1261, ein Vampir mit dunkler Hautfarbe und einem breiten Grinsen auf den Lippen. Er konnte jeden dazu bringen, das zu machen, was er wollte. Wenn ich mich rechterinnere war sein Name Broadway und er gehörte zu der kleinen Rothaarigen, die Nummer 1260 war. Allerdings hatte ich keine Ahnung, was sie für eine besondere Fähigkeit hatte. Der Russe sah 1261 kopfschüttelnd an. >>Man sollte dich mal in ein Loch schicken.<< sagte er mit starken Akzent und verschwand wieder in die Reihe, in der wir uns aufstellen mussten. Ja länger ich hier war, desto mehr kam es mir hier so vor, als wären wir alle auf einer Militärschule, auf der wir uns auf den dritten Weltkrieg vorbereiten müssen. >>Naty? Willst du uns dein neustes Kunstwerk vorführen?<< fragte Maximiliano lächelnd und deutete nach vorn. Naty nickte eifrig und die wilden Locken flogen umher. Dann streckte sah sie mich an. Es war so, als würde sie mich mit ihrem Blick beschwören und plötzlich dachte ich nicht mehr an Federico sondern nur nach an den russischen Jungen. An seine wunderschönen roten Augen, die wie frisches Blut glitzerten und an seine schulterlangen Haare, die ihn wie einen Wolke umgaben. Und ich dachte an seine Lippen. Diese perfekten, vollen Lippen, die ich unbedingt küssen wollte. Ich kicherte nervös vor mich hin. >>Du siehst ja so süß aus.<< sagte ich und sah ihn mit großen Augen an. >>Wie heißt du mein Schöner? Ich wette dein Name klingt so fantastisch wie das Pochen eine Herzes.<< Auch der Russe kicherte. Er sagte irgendetwas auf russisch, das ich nicht verstand, aber es war mir auch egal, was er sagte. Das einzigste, das mich an seinen Worten interessierte, war seine Stimme, die diese aussprach. Und auf einmal, war all das verschwunden. >>Was hast du mit mir gemacht?<< schrie ich Naty wütend an. Ich fühlte mich schuldig, weil ich meine Gefühle zu Federico für einen Moment vergessen hatte. Das war so, als hätte ich die Verbindung zu ihm, die mich das alles hier durchhalten lässt abgebrochen.
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Diecesca und Fedemila - Blut oder Liebe 2
FanfictionNach dem Ludmila von den Vampiros gefangen genommen wurde, schmiedet Federico einen Plan, um seine Liebste aus den Fängen der bösen Vampire zu befreien. Diego und Francesca sind jetzt wieder Menschen und nach Italien gezogen. Diego kann sich immer...