Kapitel 26: 'Playin' with Fire'

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Ich drehte mich unruhig in meinem Bett hin und her. In einem komischen Halbschlaf. Ich konnte weder sagen wann ich schlief noch wie die Zeit verging - geschweige denn ob sie überhaupt verging.

Irgendwann als ich mir sicher war, dass ich wach war setzte ich mich auf und überlegte was ich jetzt machen konnte.

Mein ganzer Körper sagte mir einfach, dass ich frische Luft und ein bisschen Bewegung gebrauchen können, jedoch war ich schon oft genug nachts draußen erwischt worden, hatte einen Bodyguard, der das bestimmt nicht lustig finden würde und schwebte in Gefahr.

Ich trat zu meinem Fenster und legte die Stirn dagegen.

Als ich noch in London gewohnt hatte, hatten alle die Sachen nie zwischen mir und einem nächtlichen Spaziergang gestanden. Aber damals in London hatte ich auch Blake noch nicht als Freund gehabt und ich hatte mich damals irgendwie anders gefühlt als heute.
Ob ich mich jetzt besser fühlte als damals?

Ich hatte keine Ahnung.

Mein Blick schweifte abwesend über den Schulhof vor meinem Fenster. Ein leichter Nebel kam aus dem Wald und schon halb im Schatten des Waldes stand eine einzelne Gestalt.

Ich konzentrierte mich auf denjenigen und stellte fest, dass es dabei um jemanden handelte, der offensichtlich gerade eine rauchte.

Etwas fiel mir ein und meine nächste Idee war vermutlich nicht die beste.

Ich schlüpfte in meine Schuhe und streifte mir meine Winterjacke über, tagsüber war es zwar noch nicht kalt genug, doch nachts war es um einiges kälter und ich wollte nicht unbedingt erfrieren.

Möglichst leise schlich ich aus meinem Zimmer raus und durch das menschenleere Schulhaus, die Lichter auf den Gängen waren relativ dunkel eingestellt und vermutlich war tiefste Nacht.

Doch wenigstens war ich nicht der einzige Mensch hier der noch wach war.

Möglichst leise öffnete ich unter angekommen eine offene Nebentür nach draußen, die ich irgendwann einmal entdeckt hat und trat heraus in die kalte Nacht.

Ich konnte erst einmal nicht anders als zu frösteln, doch gleichzeitig merkte ich auch wie ich mich ein bisschen beruhigte.
Während ich langsam auf die Gestalt zuging fragte ich mich ob Blake wohl gerade schlief.
Ich bezweifelte es.

Vermutlich war er gerade jetzt auf den Straßen Londons unterwegs an der Seite seines Vaters zusammen mit Derrick. Doch ich konnte daran jetzt auch nichts ändern.

Als ich mich zwang jetzt nicht an Blake zu denken, erkannte ich die Gestalt und er erkannte mich.

"Warum bist du wach?", fragte er mit einem unfreundlichen Unterton.

"Warum bist du wach, Grigorios?", erwiderte ich und wusste genau, dass das nicht gut ausgehen konnte. "Ich brauch meinen Bodyguard ausgeschlafen."

Grigorios hob eine dunkle Augenbraue und ich konnte spüren wie sein Blick kurz an mir runter wanderte. "Ich brauche das Mädchen, das ich beschützen muss, nicht um halb drei außerhalb des Schulhauses."

"Weißt du es hat meinem Bruder auch viel gebracht sich im Schulhaus aufgehalten zu haben", konterte ich und ermahnte mich, mich zu beruhigen.

Ich war mir immer noch nicht sicher, ob ich Grigorios wirklich vertrauen konnte und trotzdem provozierte ich ihn hier.
Er war ein Mörder und noch dazu ein schlimmerer als Blake.

Mein gesunder Menschenverstand war vermutlich noch im Schlafmodus.

"Warum bist du wirklich hier draußen?", fragte ich und ließ erst einmal außen vor, dass ich auch noch gerne wissen wollte was ihn dazu brachte zu rauchen.

Er zuckte wie nebensächlich mit den Schultern. "Konnte nicht schlafen", wich er mir aus. "Und du?"

"Albtraum", antwortete ich noch knapper.

Darauf kehrte erst einmal Stille ein und ich sah Grigorios dabei zu wie er seine Zigarette in seiner Hand zerdrückte und die Asche zu Boden rieseln ließ.

"Tut das nicht weh?", fragte ich meinen Bodyguard neugierig und etwas beunruhigt.

Doch Grigorios schüttelte den Kopf. "Nicht wirklich", antwortete er und sah ich beeindruckt dabei zu, wie er eine kleine Flamme, nicht größer als die einer Kerze, auf einmal auf seinem Zeigefinger brannte.

"Du hast deine Telekinese und ich hab mein Spielzeug", bemerkte Grigorios als er meinen Blick bemerkte und ließ die Flamme langsam erlöschen.

"Das Feuer", wiederholte ich das Offensichtliche.

"Und du solltest jetzt langsam mal ins Bett gehen", ermahnte Grigorios mich und seufzte. "Vielleicht sind wir in ein paar Stunden gesprächiger."

"Und du?", fragte ich nach, weil es mich doch irgendwie störte, dass er mich einfach so ins Bett schickte.

"Ich lauf noch einmal das Gelände ab und dann gehe ich auch ins Bett", antwortete er mir schulterzuckend und drehte sich von mir weg.

Ich zweifelte zwar daran, doch ich würde nichts sagen und ging still in mein Zimmer zurück.


**Grigorios ist ein sehr interessanter Charakter - lasst euch das gesagt sein, doch noch ist es zu früh da wirklich viel zu erfahren.

Bei mir ist jetzt kurz nach 23:00 und ich werde vermutlich bald schlafen gehen, also gute Nacht/Morgen/Mittag (wann immer ihr das lest) und noch liebe Grüße,

Julia**

School of Warriors - Rising Flame (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt