Keep calm and do hair (1D/Harry Styles FF)

Sechzehn

Mit pochendem Herzen stand ich vor Jess' Zimmertür und überlegte, ob ich klopfen sollte. Wie ferngesteuert, hob sich meine Hand und klopfte zwei Mal an die Tür. Keine Antwort. Ich wusste nicht, ob sie wirklich nicht da war, oder die Tür, absichtlich nicht öffnete, weil sie wusste, dass ich es war, obwohl sie das garnicht wissen konnte, weil sie keinen Türspion hatte.

Auf alle Fälle, öffnete mir niemand die Tür, also beschloss ich Lou zu fragen. Sie sagte mir, dass Jess mit Lux unterwegs war, aber wir würden sowieso in zwei Stunden zur Konzertarena fahren.

Zurück in meinem Zimmer, spielte ich mit dem Gedanken, Louis doch jetzt schon alles zu erzählen, ließ es dann aber doch bleiben und widmete mich wieder einmal den sozialen Netzwerken.

Am liebsten trieb ich mich auf Seiten wie Wattpad herum. Dort gab es unendlich viele, erfundene, Geschichten über uns. Unzählige Fanfictions, in denen wir uns in die Protagonistin verliebten und am Schluss eine Familie gründeten. In manchen waren wir berühmt, in manchen nicht. Ich konnte Stunden auf solchen Seiten verbringen, ohne, dass mir langweilig wurde, weil ich immer wieder über die Fantasie unserer verrückten Fans staunte. Ob sie glauben, dass wir ihre Fanfiction-Seiten nicht kannten? Wahrscheinlich. Am liebsten würde ich ihnen sagen, dass auf solchen Seiten rumhängen eine meiner Lieblingsbeschäftigungen war.

Vor allem, weil es eine effektive Methode war, um sich die Zeit zu vertreiben, fiel mir wieder auf, als ich einen Blick auf die Uhr warf und schon fast zwei Stunden vergangen waren.

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Im schwarzen Van, auf dem Weg zur O2 Arena, schafften es die Jungs, unbewusst, mich komplett von meinen Gedanken abzulenken. Meine Laune stieg auf einmal von null auf hundert, ich war total aufgeregt, weil wir uns gerade überlegte, welchen Blödsinn, wir heute während dem Konzert machen würden. Uns mit Wasser zu bespritzen kam in Frage, sowie Menschenpyramiden und sinnlose Sing-alongs.

Obwohl unser Brainstorming viele brauchbare Ideen hervorgerufen hatte, beschlossen wir, alles spontan zu machen, das würde echter wirken und wäre auch für uns lustiger. Das einzige, was wir geplant hatten, war, dass wir alle irgendwann aufeinander springen würden und auf einem Haufen liegen würden. Während welchem Song sich das ganze abspielen sollte, hatten wir noch nicht beschlossen, wir schwankten zwischen 'One Way Or Another' und 'Kiss You'. Fest stand, dass Louis den Anfang machen sollte, egal wann, egal wie, sodass es nicht ganz geplant rüberkam.

Genauso schnell, wie die zwei Stunden am Computer, verging auch die Autofahrt zur Konzerthalle und als der Chauffeur auf dem Parkplatz am Hintereingang parkte, sagte Liam: "Wir nehmen one way or another." und stieg ohne weitere Worte aus. Trotz der Diskussionen vorher, war aufeinmal jeder einverstanden und wir machten uns auf den Weg zum Soundcheck.

Nach dem Soundcheck, stellte ich durch einen Blick auf die Uhr genervt fest, dass wir wieder einmal gut vier Stunden Zeit hatten, in der wir uns sinnlos die Zeit vertreiben mussten und die Location, in der das Konzert stattfand nicht verlassen durften. Wie so oft, hatte ich weder Lust auf Fußball, noch auf Basketball, oder ähnliches, lieber machte ich mich auf die Suche nach Jess, die ich während dem Soundchek schon vermisst hatte. Sonst saß sie immer, mit Lou, entweder in der ersten Reihe, oder irgendwo neben der Bühne auf einer Lautsprecherbox.

Ich spazierte die langen Gänge entlang und riss jede Tür auf, die mir unterkam, um sie danach gleich wieder zu schließen. Jess war nirgends vorzufinden und langsam wusste ich nicht mehr wo ich suchen sollte. Mittlerweile hatte ich alle Garderoben, Backstagebereiche, Toiletten und sonstige Räume durch, jedoch war nirgendwo eine Spur von ihr.

Ich beschloss eine Runde um die Arena zu gehen und ging das Risiko ein, dass mich tausende Fans, die sich schon vor dem Haupteingang versammelt hatten, erkannten und ich, so ganz ohne Bodyguard, zerfetzt werden würde.