Einundzwanzig

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16. März - Manchester

Von Dublin ging es wieder zurück nach England. Zwischen Jess und mir, lief es zurzeit gut. Wir verbrachten viel Zeit miteinander, redeten viel und hatten jede Menge Spaß.

Das Fernsehteam begleitete uns auf Schritt und tritt und da Lou ihren Sturkopf durgesetzt hatte, mussten jegliche Aufnahmegeräte abgeschalteten sein, wenn Jess anwesend war, oder sie musste den Raum verlassen, um nicht gefilmt zu werden.

Am Nachmittag, den wir wieder einmal sinnlos in der Konzerthalle verbrachten, spazierte ich mit Lou und Lux durch die verschiedenen Sitzreihe, weil die Kleine das offenbar total lustig fand, alle Sitze ausprobieren zu können.

"So geht das nicht weiter Harry." sagte Lou auf einmal.

Unverständig sah ich sie an. "Soll ich jetzt riechen was du meinst?"

Ein leichtes Grinsen huschte über ihre Lippen. "Ich meine das zwischen dir und meiner Nichte du Idiot."

"Was kann da nicht weitergehen?" fragte ich entgeistert.

"Ihr seid doch total ineinander verliebt und keiner wagt den klischeehaften ersten Schritt!" meinte sie und klang schon fast verzweifelt.

"Was? Bitte wir sind doch nicht-"

"Ach komm schon Harold, das sieht doch jeder Blinde!" unterbrach sie mich.

Irgendwie war es mir peinlich mit Lou darüber zu reden. "Von meiner Seite aus könnte es vielleicht möglich sein, dass... naja, egal, aber Jess ist ziemlich sicher nicht in mich verliebt wie..." abrupt hörte ich auf zu sprechen, bevor mir zu viel rausrutschen konnte.

"Wie du in sie, wolltest du sagen?"

"Kann sein." nuschelte ich.

"Wenn ja, kann ich dir sagen dass du falsch liegst." grinste sie triumphierend.

Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch. "Achja?"

"Äh ja?! Noch nie aufgefallen?!"

"Im Gegenteil?!" sagte ich im gleichen Tonfall und verschränkte die Arme vor der Brust.

Sie sah mich böse an. "Sag Mal, bist du so blind oder tust du nur so?"

"In diesem Fall, würde ich was dafür geben, dass es nur Einbildung ist." seufzte ich.

"Du brauchst mir garnichts geben und ich sage dir trotzdem: das ist Einblidung! Jeder sieht dass ihr Hals über Kopf ineinander verliebt seid!" sagte sie nun lauter. Musste die immer gleich so hystherisch werden?

"Jaja." meinte ich gedankenverloren.

Ob Jess mich wirklich liebt wie ich sie? Das geht kaum.

In solchen Momenten überkamen mich die Selbstzweifel, die seit One Direction auf den Meinungen der Hater basierten.

Was sollte jemand wie Jess, mit so einer nicht gerade harmlosen Vergangenheit, mit einem Milchbubi wie mir? Trotzdem spürte ich, dass uns mehr verband als nur Freundschaft, obwohl ich mir nicht sicher war, ob das nur von meiner Seite aus kam.

Heute vertrieb ich mir die Zeit mit Joggen.

Mit meiner Lieblingsmusik, die durch meine Kopfhörer in meine Ohren drang, joggte ich in der Halle, um die Halle und sogar unter der Halle, also in einer Art leerem Lagerraum, um meinen Kopf frei zu bekommen.

***

Erschöpft und total verschwitzt, riss ich die Tür der Garderobe auf, ignorierte Rufe wie 'Da bist du ja!' und 'Harry, nur noch knapp eine Stunde!' und steuerte direkt aufs Bad zu, um mich zu duschen.

Keep calm and do hair (1D/Harry Styles FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt