Zweiunddreißig

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Ihre Worte trafen mich wie ein Schlag, war ihr eigentlich Bewusst was sie gerade gesagt hatte?

Nach all der Zeit, nach all den Wochen und Monaten in denen wir uns so nahe gekommen waren, war sie immer noch der Meinung ich würde nur ihre guten Seiten lieben.

 Ich betrachtete sie schon lange als Ganzes. Mit all ihren Fehlern, Zicken-Anfällen, ihrer romantischen Seite, ihrer äußeren Fassade, ihren Ängsten, Träumen und Wünschen. Ich hatte mich längst in die guten sowie in die schlechten Seiten verliebt.

Ich wünschte sie könnte mich verstehen, ich wünschte sie könnte aus meiner Sicht sehen. Sie würde merken wie sehr ich sie liebe, sie würde mir jedes Wort glauben, doch wie bei allem zweifelte sie auch an mir, an meiner Liebe und an dieser Beziehung.

 Ihr Blick lag auf mir und meine Augen wanderten ihren Körper auf und ab, bis sie auf ihren lagen und wir uns gegenseitig in die Augen schauten, es war ein Moment in dem wir uns küssen hätten müssen, doch wir taten es nicht.

"Vielleicht mag ich dich genau deswegen, weil du so anders bist und es mit dir noch nie einfach war.", ich versuchte ruhig zu klingen doch in mir schrie alles, es war ein Gefühl als würde ich sie gleich verlieren, als würde ich jetzt nur noch versuchen sie vom Ende ab zu halten. Aber was tut man, wenn man weiß das etwas zu Ende geht und man nichts tun kann? Aufgeben? Weiter kämpfen?

Sie sah mich noch immer an, während ihr die Sonne ins Gesicht schien und sich in ihrer glatten Haut spiegelte. Ihre Augen funkelten so hell, dass ich Angst hatte ich würde mich im nächsten Moment darin verlieren, vielleicht wäre es das Beste gewesen? Mich einfach noch einmal in ihr zu verlieren und ihr meine Gefühle zu zeigen. Doch ich küsste sie weder, noch sagte ich etwas, denn nach allem was zwischen uns passiert war, dachte ich, vielleicht würde sie einfach reden. Doch sie schwieg, wie immer, wie schon von Anfang an. Jess schwieg, denn Worte waren überflüssig für sie, sie brauchte keine Worte um mir verständlich zu machen, was Sache war.

"Wenn man jemanden liebt, kämpft man. Egal wie schwer und wie aussichtslos die Situation ist. Man gibt nicht einfach auf, so einfach ist das nicht.", meine Stimme klang verzweifelt. Was passierte da gerade zwischen uns?

"Ich habe nie von aufgeben gesprochen Harry.", sie sah mich an und in ihren Augen sah ich Traurigkeit. "Aber wieso an etwas festhalten das so oder so zerbricht?"

Erneut fügten mir ihre Worte Schmerz zu, wie ein Schlag in die Magengrube bohrte sich der Satz in meinen Kopf.

"Verstehst du nicht? Das erste Mal sitzt jemand vor mir, den ich auch noch in dreißig Jahren neben mir haben will.", ich lächelte sanft, doch es war kein normales Lächeln es war mehr der traurige Versuch eines Lächelns.

Mit Jess war es immer das selbe, ein hin und her von Gefühlen, Streit, Liebe und der aussichtslosen Hoffnung das wir es doch schaffen würden alles anders zu machen. Der Mut, weiter zu machen und es immer wieder zu versuchen, er war immer da und von Zeit zu Zeit wurde er stärker. Es war schwer, es war verdammt schwer, jeder Streit drückte uns einige Zentimeter auseinander und jede Versöhnung nur einige Millimeter zusammen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis wir aufgaben, doch ich wollte nicht, ich war stur, ich wollte es immer und immer wieder versuchen.

Egal was war, egal wie sehr sie mich anschrie, beschimpfte, auch wenn sie ab und zu eine richtige Zicke war oder einfach abhaute, am Ende lagen wir doch wieder in einem Bett, dicht zusammen, küssten uns und sagten uns vorm Schlafen gehen wie sehr wir uns lieben.

Vielleicht ist es das, was Liebe ausmacht? Zwei Menschen die, egal wie schwer es ist und egal wie oft sie streiten, trotzdem immer zueinander finden. Auch wenn es noch so aussichtslos zu scheinen mag, zwei Menschen die dafür kämpfen und sich gegenseitig Halt geben.

Vielleicht müssen zwei Menschen die sich lieben auf Abstand gehen. Nicht weil sie sich nicht mehr lieben sondern viel mehr, damit sie merken wie sehr sie sich brauchen? Vielleicht brauchten wir etwas Zeit, damit wir aufhören zu streiten?

Vielleicht.

"Ich liebe dich.", ich sah sie an und sie lächelte.

Und da sah ich es, das Lächeln in das ich mich verliebt hatte. Dieses Lächeln könnte Kriege beenden und Krebs heilen.

"Ich liebe dich auch.", sie sah mich an und ich wusste, die Welt war perfekt, wenn sie da war.

Dann saßen wir da, ohne ein Wort zu sagen. In den Strahlen der Mittagshitze, auf diesem Parkplatz, auf Plastikstühlen, mit Lux im Arm und ich wollte nirgendwo lieber sein, als bei ihr, denn ich wusste und würde so ein banaler Streit nicht auseinander bringen können. 

Kein Streit würde und auseinander bringen, dafür war unsere Liebe einfach von Anfang an zu stark gewesen. 

Da müsste schon mehr passieren.

Wie sagt man so schön? 

Bis, dass der Tod uns scheidet...

                                                                                     THE END

**** 

Hey ihr Lieben! 

Vielen vielen Dank für die Treue während der ganzen Fanfiction, es war uns eine Ehre sie für Euch schreiben zu dürfen :-) 

Wir wollten noch ankündigen, dass mit dem Beginn der Where We Are Tour auch unsere neue Fanfiction "Where We Are" beginnt. Es wird eine Art Chronik vom Leben der Jungs aus unserer Sicht sein.

Wir hoffen Ihr bleibt uns weiterhin treu, herzlichen Dank für alles, 

Chiara & Claudia <3

Keep calm and do hair (1D/Harry Styles FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt