fünfunddreißig.✨

4.5K 436 123
                                    

Harrys POV:

Die Fäuste, die auf mich einschlugen, gehörten zu Zayn, und so gut es ging versuchte ich, mich dagegen zu wehren.
Allerdings war er vielleicht nicht unbedingt größer als ich, sondern einfach nur viel stärker und drückte mich deshalb jedes Mal,  wenn ich versuchte, mich irgendwie aufzurappeln, wieder gen Boden.

"Geh von ihm runter!", hörte ich plötzlich jemanden rufen und bekam nur in Trance mit, wie Zayn von mir gerissen wurde. Als ich mich ächzend aufsetzte sah ich Louis, der sich auf Zayn gestürzt hatte und nun auf ihn einprügelte.

Meine schmerzenden Rippen ignorierend kam ich auf die Füße und stolperte zu Louis, um ihn daran zu hindern, den Schwarzhaarigen unter sich zu töten. Denn ich war mir sicher, dass das passieren würde, würde ich nicht eingreifen.

"Lass ihn!", besänftige ich meinen Freund und griff unter seine Arme, damit ich ihn an mich ziehen konnte.

"Ich hasse dich!", schrie Louis völlig außer sich, in einer Mischung aus Brüllen und Weinen.
Immer noch schlug er um sich und traf nun meinen Oberkörper, weshalb ich seine Handgelenke umschloss und ihn an meine Brust presste.

"Ich hasse ihn", wimmerte er jetzt, bevor tiefes Schluchzen seine Kehle verließ und er wahrscheinlich all den Schmerz der letzten Monate hinausließ.
"Ich bin bei dir", säuselte ich, auch wenn mein Körper noch vollkommen unter Strom stand und gefühlt jeder einzelne meiner  Knochen gebrochen war.

Sobald er nach einigen Minuten einigermaßen heruntergekommen war, ließ ich ihn los und begutachtete prüfend sein Gesicht, das von Tränen und Blut überströmt war. Zayn hatte ihn einmal an der Nase erwischt, weshalb die nicht mehr ganz gerade aussah und vollkommen rot war.

Weil ich das Gefühl hatte, trotz schmerzender Rippen und einer Gänsehaut, die meinen kompletten Leib bedeckt hatte, noch am geordnetesten von uns beiden zu sein, kramte ich in meiner Jackentasche nach meinem Handy, das nur dummerweise durch Zayns Angriff irgendwo hingeflogen war.

Also nahm ich das von Louis, das er nun aus seiner eigenen Jacke hervor zog.
"Ich rufe bei der Krankenstation an", sagte ich, dann wählte ich besagte Nummer.

Zwanzig Minuten später saßen wir beide nebeneinander auf der Station, während Zayn gerade mit dem Krankenwagen abgeholt wurde, da er das Bewusstsein verloren hatte.

"Harry, ich-", setzte Louis an, wurde aber von mir unterbrochen. "Ich weiß, dass er dich gezwungen hat."
Seine Augen weiteten sich, ehe sie sich abermals mit Tränen füllten.

"Ich wollte das nicht", schluchzte er, woraufhin ich ihn in den Arm nahm, soweit das über zwei Armlehnen hinweg möglich war.

"Ich weiß", wisperte ich, ihm immer wieder über den Rücken streichend. "Und ich möchte, dass du der Unileitung morgen davon erzählst." Etwas verwirrt nickte er und obwohl diese Situation so ernst und angespannt war, musste ich schmunzeln.

Der sonst so harte Kerl, der sich von niemandem was sagen ließ - erst recht nicht von mir, hatte zwar noch nicht seine Mauer niedergerissen, aber zumindest zugelassen, dass ich endlich drauf sitzen konnte.

Es hatte mehrere Wochen gebraucht, doch ich hatte es geschafft: Ich hatte ihn davon überzeugt, dass ich nicht der oberflächliche Sunnyboy war, für den er mich anfangs gehalten hatte.

Gerade kamen sich unsere Lippen näher, da stürmte die Krankenschwester wieder herein.

"Mr. Malik ist versorgt", sagte sie, wobei sie uns mit einem strengen Blick belegte. "Er hätte sterben können." Louis zog bedrückt den Kopf ein, aber die Krankenschwester legte kurz ihre Hand auf seine Schulter.

"Eleanor Calder steht draußen vor der Tür. Sie hat mir erzählt, was vorgefallen ist. Darf sie reinkommen?"

Natürlich durfte sie das und so berichtete sie nochmals ausführlich, was sie alles mitbekommen hatte.

"Ich hab bemerkt, dass Zayn dich weggerissen hat, aber dachte mir erst nichts dabei. Als er jedoch wutentbrannt raugerannt ist, kurz nachdem auch Harry raus ist, wusste ich, das irgendwas nicht stimmen konnte. Ich hab Adam gefunden, der euch gehört hat. Und da war für mich klar, was dieser Mistkerl veranstaltet hat", knurrte sie, während mein Bauch, der von leichten Blutergüssen übersät war, mit einer Wundsalbe eingeschmiert wurde.

Louis hatte nun zwei Tampons in seiner Nase stecken, um die Blutung zu stillen und meine Augenbraue musste gepflastert werden.

"Gehen Sie morgen früh damit zur Unileitung", meinte die Krankenschwester noch, danach drückte sie mir eine frische Tube Wundsalbe in die Hand.

"Und schauen Sie in drei Tagen nochmal bei mir vorbei."

Nachdem wir draußen waren, atmeten wir alle drei einmal tief durch. Louis war immer noch etwas blass im Gesicht, weshalb ich vorschlug, direkt schlafen zu gehen.

Auf dem Weg zu unserem Wohnhaus herrschte Schweigen zwischen uns, weil wir alle in unserer eigenen Welt waren.

Doch auf einmal blieb Louis stehen und hielt mich an der Hand fest. "Geh ruhig vor, El. Wir sehen uns morgen", rief er ihr nach, dann wandte er sich mir zu.

Ein leichtes Lächeln umspielte seine Mundwinkel und er verzweigte unsere Finger ineinander.

Seine Augen scannten meine, ehe er sich langsam auf die Zehenspitzen stellte, um mich zu küssen.

In einer Atempause sagte er: "Danke. Danke, dass du da bist."

"Ich lass dich nicht allein, Lou."

Erneut küsste er mich und als wir uns voneinander lösten, säuselte er endlich die drei verheißungsvollen Worte:

"Ich liebe dich."

das wars, meine lieben. 😊

ich hoffe, ihr hattet spaß beim lesen und mögt das ende genauso wie ich. 😊

fühlt euch gedrückt. ich danke euch für all die lieben votes und kommentare, ihr seid echt die besten.

wir lesen uns hoffentlich bei meinen anderen storys, bis dann. ❤

all the love xxx.

dorm mates. larry au ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt