Kapitel 27

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"Ist das dein verdammter Ernst?", wollte ich in ihr Gesicht schreien, doch es ging nicht.
Meine Impulsivutät würde mir jetzt nichts bringen! Außer Yeliz zum lachen bringen.
Yeliz stand vor mir! Mich nervte es, dass sie mich so provokant ansah.
"Nur keine Wut zeigen Neslihan, dies will sie doch erreichen!", versuchte ich mich einfach zu beruhigen.
Ich wollte einfach ihre Gedanken lesen! Dies wünschte ich mir, um zu Wissen, was in ihr Kopf abging.
Was brachte es ihr wenn sie bei der Kanzlei, wo ich arbeitete, als Praktikantin auftauchte?
Als ich mein Blick von ihr nahm sah ich zu der Sekretärin, ich kannte sie schon so lange, sie lächelte mich lieb an. Es brodelte in mir immer mehr, als sie meinte,
„Neslihan Süße, das ist die neue Praktikantin für drei Monate richtig?", sah sie zu Yeliz. Yeliz lächelte mich an. Sie tat so als kannte sie mich nicht. Als hätte sie nie versucht meine Liebe zu einer Hölle zu machen, als hätte sie nie einen Hass gegenüber mir.
Ya Allah, gib mir Kraft und Geduld.
Melanie sprach weiter, wir standen im großen Saal, wo ich gleich Akten kontrollieren musste. Ich hatte so viel zu tun.
"Ich werde Yeliz jetzt zur Herrn Göblez bringen, da sie Jura Studentin ist, wird sie ihn begleiten. Oder lieber geh du mit ihr, wenn es dir keine Umstände macht."
Ich atmete tief ein und aus. Ich nickte und Melanie verließ den großen Saal.
"Was für ein großer Zufall, das wir den gleichen Vorgesetzten haben", sagte sie gespielt.
Ich nahm die Akten, die auf dem großen Tisch lagen und ging den Saal raus, gefolgt von Yeliz. Ich versuchte ruhig zu bleiben, ich würde sie jeden Tag sehen, drei Monate lang.
Die gleiche Abteilung, der gleiche Cheff. Drei Monate. Kann mal was werden.
Ich ging in mein Zimmer, was sich gegenüber Herrn Göblez befand.
Das Telefon klingelte und ich ging ran.
"Frau Yıldırım, kommen Sie mit der Praktikantin in mein Büro", ertönte die Stimme meines Cheffes.
"Okay, ein Moment", legte ich das Telefon weg und sah zu Yeliz die mein Zimmer analysierte. Ihr Blick blieb am Bild von Kaya und mir.
"Wenn Sie mit dem Analysieren sind, Herr Göblez ruft", ihre Augen trafen in meine. Sie erwartete es ganz und gar nicht. Aber sie würde schon merken, insallah, mich in Ruhe lassen. Vielleicht war sie wirklich gekommen um hier Praktikum hier abzuschließen? Aber wieso ausgerechnet hier?
Es gab mehrere von Kanzleien.
Ich nahm mein Block in die Hand und verließ, gemeinsam mit Yeliz das Zimmer und klopfte an der Tür.
"Herrein", ging ich langsam rein. Dicht gefolgt von Yeliz.
"Ich habe Sie gerufen Frau Yildirim, wegen der Praktikantin. Sie macht ein freiwilliges Praktikum, da sie wohl Semesterferien hat.", sprach er in dem Netten Unterton wie immer.
"Du beschäftigst sie dann, wenn ich im Moment nicht da bin. Einverstanden?", die Blicke meines Chefs durchbohrten mich. Ich brachte nur ein "ja bin einverstanden, Herr Göblez "
"Gut freut mich, gemeinsam mit der Praktikantin könnt ihr ja die Akten kontrollieren", sagte er und ich schaute sie an. Sie sah so glücklich aus.
Ich musste mich damit abfinden.
Wäre Ugur hier. Ich hatte ihn jetzt schon vermisst! Oder einfach aus der Kanzlei laufen und zu Burcin rennen. Sie würde mit mir meine Laune teilen. Bei solchen Momenten schätzte ich diese Menschen in meinem Leben sehr. Ich liebte sie wirklich sehr.
Die Sachen die ich machen musste waren notiert und zum Glück nervte Yeliz noch nicht. Sie war gerade auch nicht hier. Sie hatte zum Glück eine Arbeit, die sie bekommen hatte.
Ich kontrollierte Akten, schaute nach Gerichtsterminen und notierte sie mir, für Herrn Göblez. Ich war so zusagen seine Rechte hand.
4 Stunden vergingen und ich hatte Mittagspause, genau zwei Stunden hatte ich Zeit. Ich überlegte ob ich Nachhause sollte oder in der Nähe was Essen sollte. In wenigen Minuten entschied ich mich doch Nachhause zufahren. Ich saß am Steuer und wollte losfahren, bis mein Handy klingelte.
"Neslihan Teyze"

"Efendim, Neslihan Teyzecigim", ging ich voller Freude ans Telefon.
"Adaşım napiyor diye merak etmistim ben", ( Ich wollte wissen was mein Adaş macht)
Im Türkischen kann man die Person die auch den gleichen Namen wie du trägt Adaş nennen.
Ich lächelte.
"Ich mache nichts, wollte gerade Nachhause fahren, habe zwei Stunden Mittagspause und du?", beantwortete ich und schaute durch die Gegend, bis mein Blick bei Ugur hängen blieb, neben ihr war Neslihan Teyze. Mein Herz fing an zu klopfen, ich lächelte innerlich. Ich stieg aus dem Wagen und begrüßte die Mutter von Ugur, ich liebte sie. Schon seit Tag 1!
Mein Blick wanderte zu Uğur, zu diesem Mann der bei mir trotz keiner körperlichen Berührung, meine Seele so berühren konnte.
Nur ein Blick in seine Augen und ich sah diese Loyalität, diese Liebe zwischen uns. Ab diesem Moment wusste ich, dass die Entfernung nichts ausmachte, es verringert deine Liebe nicht. Du liebst die Person weiter, in deinen Herzen lebt die Liebe.
Ich unterbrach den Augenkontakt und schaute zu Neslihan Teyze.
"Ich habe dich schon so lange nicht mehr gesehen. Özlettin kendini Neslihanim", ( Du hast sehr gefehlt)
"Kommt nicht mehr vor, hatte viel um die Ohren, aber das ist keine Ausrede", schmunzelte ich. Sie erwiederte es und Ugur redete endlich.
"Wollen wir noch zwei Stunden hier reden, bis deine Mittagspause zu Ende ist?", fragte dieser Idiot ironisch.
"Natürlich nicht, habe aber Hunger", sah ich ihn kurz an.
Ugur sah mich lachend an und wendete sich an seine Mutter.
"Anne ich habe doch gesagt, dass sie Hunger haben wird", ertönte seine Stimme frech.
Wir stiegen in sein Auto und wir wollten los fahren, was er auch dann tat. Yeliz stand genau vor sein Auto. Ein Blick zu Ugur und sein Kiefer war angespannt, wie seine ganze Körperhaltung selbst. Ich wurde nervös, wusste nicht was jetzt folgen würde. Ich dachte Ugur würde jetzt aussteigen und mit ihr reden, vielleicht ein Hey? Wie geht es dir? Oder Sie fragen ob sie mit kommt? Aber keiner der Dinge tat er, sondern fuhr mit voll Gas an ihr vorbei. Ich selber war so geschockt, dass ich einfach nur still war. Was anderes fiel mir nicht ein. Wusste auch nicht was in Uğurs Kopf abging, aber ich fühlte diese Unruhe, da war was.
Sonst würde er sein Verhalten niemals so reduzieren. Er war wirklich wütend, weswegen wusste ich auch nicht.
"Oglum was soll das? Hast du Yeliz nicht gesehen?", bekam er die Fragen von seiner Mutter zu hören.
"Doch habe sie gesehen.", erwiederte er kühl, mehr kam nichts.
"Was ist los Ugur?", Neslihan Teyze wurde nur besorgter, sie war eine Mutter. Ich hielt mich wirklich raus.
Es war nicht mein Recht mich ein zu mischen.
"Ich will sie nicht als meine Cousine nennen, wenn sie meine Zukunftige an meiner Seite nicht akzeptiert. Wenn ich nicht aussteige um sie zu fragen wie es ihr geht, ist es ihre Schuld, nicht meine."

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