Teil 16

2.6K 75 3
                                    

Ich sah zu mein Onkel wie er meine Mutter anschrie.
Hinter mir war Uğur, der sich beschützerisch vor mich stellte.
Meine Mutter war den Tränen nahe und ihre Nerven waren am Ende. Ich sah es ihr an.
Ihr Bruder, war alles andere als einfach. Er war egoistisch, dachte nicht mal an seine Tochter, wieso sollte ich von ihm etwas erwarten?

„Was ist wieder los?", fragte ich.
Er schaute mich lachend an.

"Du fragst mich  was los ist?! Die ganze Stadt redet über dich! So viele reiche Familien kamen und wollten deine Hand Anhalten, sag mir was ist an ihm besonders? Wie willst du mit ihm klarkommen, wenn er selbst schwer über seine Runden kommt! Demir könnte dir viel mehr bieten! Aber du bist dumm und wolltest es nicht einsehen."

Ich schaute ihn fassungslos an. Er sprach so abfallend über Uğur, dass ich ihn gerne zusammenschlagen wollte. Ich fasste es einfach nicht, wie man mich, die immer stets geduldige so auf die Palme bringen konnte. Wieso war dieser Mann so, er bereitete seit Jahren nur Probleme, war immer für etwas dagegen, was ich machen, spielte hier Vater, weil er der Meinung war, dass ich eine gute Erziehung brauchte und daran gescheitert war, weil ich keinen Vater hatte.

"Geld ist nicht alles! Ist mir doch egal was sie sagen! Geh jetzt!"

"Du bist genau so Respektlos wie dein Vater!"
Nein, dass hat er jetzt nicht gesagt.
Ich ballte meine Hand zu einer Faust und merkte wie sich meine Augen füllten. Meine Mutter schaute mich entschuldigend an. Mein Engel konnte doch nichts dafür.
Uğur sah mich liebevoll an und ich merkte, wie er versuchte sich zu beherrschen.

"Am besten Sie gehen jetzt!", brachte Uğur streng raus.
Seine Stimme bereitete mir Gänsehaut.
Ich wusste, dass er fühlte, was in mir abging. Er selbst hatte keinen Vater, er war die Person, die mich verstand und diese Leere füllen konnte .
" Grüß deinen Onkel von mir, aber stopp du hast ja keinen Kontakt mehr zu deiner Familie. Schade"
"Abi git burdan!"(Geh weg von hier), schrie meine Mutter voller Tränen. Sie konnte nicht mehr.
"Deine Tochter wird zu einer Schlampe! Das einzige was du mir sagst ist, dass ich gehen soll?"

"Gehen sie sich einfach!"
Nach den Worten verließ er das Haus. Ich setzte mich auf das Sofa und weinte laut. Immer wurde ich mit ihm verglichen. Ich konnte es nicht ab, wenn er negative Sachen über ihn erzählte! Ich wusste, dass er nicht so war. Ich kannte meinen Vater nicht mal, wusste nicht mal wie er aussah, wusste nicht mal wie sein Geruch war. Ich kannte meinen Vater nicht. Jedes Mal wurde ich  angegriffen.

"Meleğim yapma" ( Mein Engel Wein nicht)

„Ich kann nicht.. Ich kenne meinen Vater nicht mal, wie ist sein Geruch, seine Stimme, wie sieht er aus, weiß ich nicht!"
Er umfasste mich mit seinen starken Armen und gab mir dieses geborgene Gefühl. Ich sah wie meine Mutter uns beobachtete und selbst am weinen war. Uğur küsste meine Stirn.

Uğur:"Çok çok özür dilerim, böyle olmasini istemezdim"
Er gab mir mehrere Küsse auf die Stirn. Eigentlich würde ich diese Nähe nicht zulassen, da meine Mutter neben uns war.
Aber mir ging es so schlecht, dass es mir egal war.
Nach ein paar Minuten als ich mich beruhigt hatte brachte meine Mama mich in mein Zimmer. Ich hatte aufgehört zu weinen und war einfach nur müde. Meine Mama sah mich mit ihren wunderschönen Augen an und reichte mir ein Handtuch und frische Klamotten. Ich nahm ihr die Sachen aus der Hand und ging ins Bad, wo ich direkt unter die heiße Dusche ging.
Ich wollte an nichts mehr denken. Nach dem ich geduscht hatte und mich frisch angezogen ging ich in mein Zimmer. Meine Mutter saß auf meinem Bett. Sie war nachdenklich. Ich legte mich ins Bett und sie deckte mich zu. Sie streichelte meine Haare und sprach bzw flüsterte.

" Egal was mein Bruder über meinen Mann, dein Vater sagt, ich bereue keine Sekunde mit ihm! Umso vermisse ich ihn mehr. Weisst du wie mich es zerstört, dass du ihn nicht kennst? Wir wollten nach dem er von der Bundeswehr kam noch ein Kind. Er hat dich immer sehr geliebt, aber Allah wollte es so. Sehitler Ölmez vatan bölünmez! Ben bunu der bunla dik durarim, sende öyle olmalisin ki hic birsey yikamassin seni!"
(Ich sage es so, und bin deswegen stark, du solltest genau so sein, denn dich sollte nichts verletztn können)
Ich umarmte sie und sie küsste meine Stirn.
.....
Am nächsten Tag stand ich morgens auf. Ich ging schnell mein Gesicht waschen und danach zog ich mir ein Tshirt und eine Jogginghose an. Ich nahm mein Handy, die Kopfhörer und ging runter. Ich zog mir meine Nikes an und verließ das Haus. Ich machte meine Musik an und fing an zu laufen. Ich versuchte mein Kopf freizukriegen.
Nach 2 Stunden ging ich zurück Nachhause und ging duschen. Als ich mein Internet an machte sah ich meine Nachrichten.

:"Geht es dir gut birtanem?"
Ich schrieb ihm sofort zurück
„Ja, mach dir keine Sorgen"

" Kann ich dich sehen?"

"Am Rhein?", fragte ich.
„Ja", schrieb er.

"Bin in einer halben Stunde da" Nach der Nachricht legte ich mein Handy weg und setzte mich an mein Schminktisch. Nach der Dusche sah ich frischer aus und das Laufen hatte mir sehr gut getan.
Ich glättete meine sonst welligen Haare und schminkte mich leicht. Ich zog mir eine weiße Bluse und eine rote Hose an. Ich nahm meine Tasche und verließ das Haus.
Am Rhein angekommen sah ich ihn auf der Bank sitzen. Er hatte ein weißes Muskelshirt an, was seine Figur noch mehr zur Geltung brachte. Er hatte eine schwarze Hose an. Er sah so gut aus. Seine Haare hatte er heute nicht gemacht, was ich liebte.
Ich näherte mich ihm und gab ihm ein Kuss auf die Wange, ich war selbst überrascht von mir. Ich war sehr schüchtern, ich hatte ihn bis jetzt noch nie mit Kosenamen gerufen.
Er lächelte leicht und umarmte mich.
„Melegim", zog er meinen Duft in sich hinein. Danach setzten wir uns hin. Er sah mir tief in die Augen und spielte mit meinen Haaren.

"Morgen hat Göksu Geburtstag", sagte er lächelnd.

"Wie schön, wie alt wird sie denn?", fragte ich.

"Neunzehn", antwortete er.

"Hast du ihr Geschenk schon?"

"Ich wollte ihr was vom Juwelier kaufen, ich habe gedacht wir können gemeinsam dorthin gehen"

"Klar können wir machen"
Ich ließ mein Auto am Rhein und fuhr gemeinsam mit Ugur in die Stadt. Wir gingen zum Juwelier und der nette Mann bediente uns.
Wir schauten uns alles an bis meine Augen was sehr schönes fanden. Es war ein Armband da stand "sonsuza kadar sen ve ben" in klein
Danach widmete ich mich Göksus Geschenk und wir fanden für sie eine Kette mit einem Schmetterling.

" Göksu ist mein alles. Sie ist so lebensfroh, so nett zu allem. Bist du gemein zu ihr, sie ist immer noch nett zu dir. Sie hat diese Art von Mama"

"Ich will sie schon seit so langem kennenlernen.."

" Du kommst morgen auch. Sie feiert ihr Geburtstag erst Zuhause, aber danach wollten wir in die Shisabar"
Ich nickte.

" Geh du schon mal raus ich kaufe es schnell"
Ich nickte und ging raus. Schaute mir die Menschen an. Nach 3 Minuten kam Ugur. Hand in Hand liefen wir durch die Straßen. Er kaufte mir Eis und wir lachten über unnötige Sachen.
Nach zwei Stunden fuhren wir wieder zum Rhein, da ich mein Auto abholen musste.
Er zog mich am Arm  und holte das Armband raus! Das was ich so schön fand. Er Band es um mein Handgelenk küsste meine Handinnenfläche.
"Dankeschön"

" Für dich alles mein Engel" Ich lächelte.
"Ugur?"
„Efendim melegim?"

" Seni seviyorum" ( Ich liebe dich)
Das erste mal hatte ich ihm gesagt, dass ich ihn liebe. Ich merkte wie seine Augen strahlten. Er kam immer näher aber stoppte auf einmal.
Ich legte meine Lippen auf seine. Wir küssen uns das erste mal, in mir explodierte ein Vulkan. Nach dem wir uns lösten schaute ich ihn atemlos an. Seine Stirn an meiner „
Gelecegimsin, kaderimsin, Geleceğimin Kaderi sin!"

Das Schicksal meiner Zukunft Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt