Fokus - Liam

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Ich saß in der Vorlesung, sah den Dozenten an und bekam auch mit, dass sich seine Lippen bewegten, aber ich hörte einfach nicht, was er von sich gab. Meine Gedanken waren einfach überall, nur nicht da, wo sie sein sollten. Ich dachte an Niall, fragte mich, was er wohl gerade machte. Hat er womöglich mal wieder verschlafen und eilte nun zur Uni? Oder lag er vielleicht sogar noch in seinem Bett? Vielleicht lief aber auch alles gut und er saß gerade in einer seiner Vorlesungen und konzentrierte sich, im Gegensatz zu mir...

Fokusiere dich auf deine Zukunft, Payne!

Ich räusperte mich, setzte mich wieder aufrecht hin und starrte runter zum Pult. Medizin! Das war meine Zukunft. Ich wollte Arzt werden... Und ich wollte Niall heiraten, wenn die Zeit gekommen war. Ich wollte auch irgendwann Kinder... Mindestens Zwei. Oder doch Drei? Wo würden wir leben? In London? Oder würde ich nach Irland ziehen? Medizin, Payne! Medizin!

Richtig... Ich saß hier in einer Vorlesung und dachte ans Heiraten...

Konzentration!

Die Vorlesung war vorüber und ich hatte überhaupt nichts mitbekommen. Ich brauchte dringend einen Kaffee. Ich verließ den Hörsaal, eilte durch die Flure, über den Campus und steuerte den Kaffeestand an. Zayn stand bereits in der Schlange und anstatt mich hinten anzustellen, wie es sich gehörte, stellte ich mich neben Zayn, begrüßte ihn und kassierte einige wütende Blicke.

„Was geht, Liam?"

Ich schüttelte nur den Kopf und Zayn verstand.

„Du hättest mit ihm mitgehen sollen. Dann wärst du jetzt nicht immer so durch den Wind und Medizin kannst du auch da drüben studieren."

„England ist meine Heimat, Zayn... Was soll ich in Irland? Außerdem wird Niall irgendwann wieder kommen und bis dahin, warte ich hier und halte ihm seinen Platz in meinem Schrank frei."

Zayn lachte.

„Weiß auch Niall, dass er irgendwann wieder kommt?"

Ich zuckte mit den Schultern und lachte dann auch. Ich machte mir keine Gedanken darüber, dass Niall vielleicht nicht zurück kommen würde. Denn das würde er auf jeden Fall. Er hatte es versprochen. Er wusste nur noch nicht, wann...

„Haben wir eigentlich schon Pläne für Louis' Geburtstag gemacht? Ich meine, wir haben bis jetzt jedes Jahr seinen Geburtstag gefeiert... Was machen wir dieses Jahr? Ne Überraschungsparty?"

„Ich weiß es nicht. Hat Harry denn noch nichts gesagt?"

„Ach ich bitte dich... Seit dem er mit Taylor zusammen ist, hat er sein Gehirn abgestellt. Jedenfalls kommt es mir so vor."

„Sei nachsichtig, Zayn... Er hat lange genug gelitten."

„Aber sie passt nicht zu ihm... Sie ist nun mal nicht..."

„Ich weiß... Ich weiß..."

Harry war wirklich merkwürdig, seitdem er diese Taylor hatte. Sie war ein klassisches Blondchen. Niemand mochte sie, aber alle akzeptierten sie, Harry zu Liebe.

Als Zayn als Nächster bedient wurde, bestellte er meinen Kaffee gleich mit und lud mich sogar ein. Wir liefen noch eine Weile über den Campus, quatschten weiter und überlegten, was wir nun zu Louis' Geburtstag machen könnten. Weder ihm, noch mir fiel etwas ein, also mussten wir uns doch bei Gelegenheit Harry schnappen, schließlich wohnten sie zusammen und wenn Jemand Louis kannte, dann Harry.

Schließlich verabschiedete ich mich von Zayn und wir gingen beide zu unserem nächsten Kurs. Mir war klar, dass ich mich auch dort nicht auf das Wesentliche konzentrieren könnte und so beschloss ich, es für Heute gut sein zu lassen. Morgen war schließlich auch noch ein Tag. Und Übermorgen...

Ich lief also raus, runter vom Campus, auf direktem Weg zur WG von Harry, Louis und Co.


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