Harrys POV
Es war der 29.Dezember. Wir alle hatten die Feiertage überstanden und waren wieder zurück in London. Taylor und ich hatten unsere Beziehung beendet, bevor sie wirklich angefangen hat und es fiel mir wirklich schwer, sie gehen zu lassen. Dennoch wollte ich nicht mit ihr zusammen sein, wenn mir Kate die ganze Zeit im Kopf rumschwirrte. Mit Kate war ich allerdings auch nicht wieder zusammen. Um ehrlich zu sein, haben wir seit meiner Lauschaktion, nicht mal wirklich miteinander geredet, es war immer nur das Nötigste: Hi. Danke. Bitte. Kannst du mir den Salzstreuer geben...
Ich habe mir vorgenommen den Rest des Jahres eine Pause von Frauen zu machen. Ich wollte sie nicht sehen, nicht hören... Ich wollte sie nicht mal riechen. Ich brauchte Abstand. Das war jedoch leichter gesagt als getan, denn irgendwie verfolgten sie mich.
Ich verließ mein Zimmer und lief in die Küche, als ich einem sehr gut gelaunten Lou über den Weg lief.
„Wooow... Was ist denn mit dir los? So chic? Was hast du vor? Hast du ein Date?"
Louis grinste und schüttelte den Kopf.
„Nein es ist kein Date, aber ich treffe mich mit Kate und wir gehen etwas essen. Wir haben viel nach zu holen. Das hättet ihr übrigens auch. Außerdem solltest du der Jenige sein, der sie gleich von zu Hause abholt und zum Essen ausführt und nicht ich."
„Du bist ihr bester Freund. Ihr habt euch sicherlich viel zu erzählen."
„Du bist die Liebe ihres Lebens. Du solltest keine Zeit verschwenden, ihr habt drei Jahre verloren..."
Touche'.
„Ich muss an meinem Vorsatz festhalten..."
„Welchen Vorsatz?"
„Das ich bis zum Jahresende, keiner Frau mehr zu nahe komme. Weder Taylor, noch Kate... Noch sonst irgendeiner..."
Louis schüttelte den Kopf und verdrehte auf so eine ekelhafte Art und Weise seine Augen, dass ich ihm gern eine rein gehauen hätte...
Katys POV
Ich stand gerade vor dem Spiegel im Badezimmer und schminkte mich, als es an meiner Tür klingelte. Ich sah zur Uhr und sah, das es bereits nach sieben war, also musste das schon Lou sein. Ohne die Gegensprechanlage zu nutzen, betätigte ich den Türöffner und ließ meinen Gast ins Haus. Am Garderobenspiegel schminkte ich mich schnell zu ende und kaum war ich fertig, stand ein gutaussehender Louis Tomlinson in meinem Flur. Wir begrüßten uns breit grinsend und mit einer freundschaftlichen Umarmung.
„Du siehst fabelhaft aus..."
„Normalerweise macht der Mann, der Frau die Komplimente und nicht umgekehrt..."
Wir lachten und ich zog mir schnell die Schuhe an. Dann half mir Lou noch in meinen Mantel und ich schnappte mir meine Schlüssel und meine Handtasche von der Anrichte. Schon auf dem Weg nach unten fingen wir an drauf los zu quatschen und traten lachend aus dem Flur auf die Straße, wo mir fast das Herz stehen blieb, als ich Harry aus einem Taxi steigen sah. Er sah mich schon fast entschuldigend an, doch dann wanderte sein Blick zu Lou, den ich schließlich auch ansah.
Lou grinste, begrüßte Harry mit einem Handschlag und klopfte ihm auf die Schulter.
„Ich hatte schon Sorge, Alter. Ich habe im TwoFaces reserviert... auf deinen Namen."
Harry nickte, dann widmete Lou sich mir.
„Kate... Wir haben noch genug Zeit, alles nach zu holen. Aber du und Harry, habt genug Zeit verschwendet. Macht euch einen schönen Abend auf seine Kosten."
Ich lachte kurz auf und fiel meinem besten Freund dann um den Hals.
„Danke Lou", flüsterte ich so, dass nur er es hören konnte, dann sahen wir uns an, er gab mir einen Kuss auf die Wange und schließlich verschwand er im Taxi und fuhr davon. Harry und ich blieben stehen und sahen dem Wagen nach, bis er um die nächste Ecke verschwand.
„Also... Das TwoFaces... Warst du schon mal dort?"
„Nein..."
„Dann ist dir aber einiges entgangen..."
Harry lächelte mich an und hielt mir seinen Arm entgegen. Ich hakte mich bei ihm unter und wir liefen los.
Bis zu dem Restaurant war es nicht weit, aber Harry und ich redeten ununterbrochen über die letzten drei Jahre. Im Restaurant wurden wir an unseren Tisch geführt und Harry – ganz der Gentleman – schob mir den Stuhl an den Tisch. Ich fühlte mich an diesem Abend wohler, als ich anfangs erwartet hatte. Harry quasselte wie eine alte Tratschtante, was mich ständig zum Lachen brachte. Er erzählte, wie er mit Lou stritt, als es darum ging, in welche WG sie ziehen würden, wie traurig seine Mum war, als er von Holmes Chapel wegzog , und er erzählte von der coolen Abschiedsparty, die sie feierten und gefühlte zwei Tage danach noch betrunken waren. Ich erzählte ihm im Gegenzug von meinem Umzug nach Liverpool. Ich erzählte ihm von der Einrichtung, in der ich mehrere Monate war und von den Therapeuten und Patienten, die Freunde wurden und mit denen ich heute noch Kontakt hatte. Ich erzählte ihm von meiner Mom Laura, die mittlerweile als Sängerin immer bekannter wurde und von meiner Mom Sarah, die eine Art Managerin für sie wurde. Im Großen und Ganzen stellten wir Beide fest, dass wir uns verändert hatten. Trotz unserer gemeinsamen Vergangenheit, haben wir unsere Leben in völlig andere Richtungen gelenkt, ob vom Schicksal nun gezeichnet oder nicht. Wir wurden erwachsen und ich merkte, wie ich mich in den neuen Harry Styles verliebte. In den Erwachsenen... den Mann. Es war merkwürdig.
Harrys POV
Kate quasselte wie eine alte Tratschtante – und es ging mir nicht mal auf die Nerven. Ich hörte ihr gern zu, auch wenn sie ohne Punkt und Komma redete. Was mich beeindruckte, war die Tatsache, dass sie mir gegenüber immernoch so offen war. Sie erzählte mir ein wenig von ihrer Zeit in der Nervenheilanstallt und von den Leuten die sie dort kennen lernte, ebenso von Ihrem Fortschritt. Ich bewunderte die junge Frau vor mir. Sie war nicht mehr die Katy, die ich mal kannte, aber sie war eine Katy, die ich kennen lernen wollte, denn lieben tat ich sie schon...
Wir aßen und tranken Wein. Im Nachhinein war ich froh, mit dem Taxi gekommen zu sein, denn fahren hätte ich nicht mehr dürfen. Wir ließen uns noch ein Dessert schmecken, dann bezahlte ich und wir verließen das Restaurant. Katy schwärmte von dem Essen und wir versprachen uns gegenseitig, öfter dorthin zu gehen. Auf dem Weg zurück zu ihrer Wohnung, lud ich sie zu unserer Sylvesterparty in der WG ein und sie versprach zu kommen, wenn auch etwas später, da sie an diesem Abend noch in der Gallerie zu tun hatte, in der sie arbeitete. Wir kamen an einer Bar vorbei und plötzlich packte Kate meine Hand und zog mich hinter sich her. Wir betraten den Schuppen, laute Musik umhüllte uns und wir steuerten direkt auf die Theke zu, wo Kate zwei Shots bestellte.
„Was wird das?"
„Wir stoßen an."
„Und worauf?"
Kate sah mich an und kam mir näher. Unsere Lippen waren nur wenige Zentimeter von einander entfernt.
„Ich will darauf anstoßen, dass der Abend besser lief, als ich anfangs dachte. Als ich dich aus dem Taxi steigen sah, dachte ich, wir schweigen uns an oder streiten, aber das war nicht der Fall. Die Weihnachtstage waren ein ziemlicher Dämpfer, musst du zugeben..."
Ich lachte und nickte zustimmend. Unsere Shots wurden uns vor die Nase gestellt, wir nahmen sie und sahen uns wieder in die Augen. Kates Wangen waren rot vom Wein, aber sie konnte anscheinend einiges vertragen.
„Also... Trinken wir darauf, dass wir hier sind, dass wir uns wieder neu kennen lernen und..."
„...darauf dass wir sind – wer wir sind..."
Wir stießen an, tranken und Kate knallte dem Barkeeper zehn Pounds auf den Tresen.
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Lost on you ✔️
Hayran KurguSchlimme Dinge passieren und man kann überhaupt nichts dagegen machen... Aber sie verändern nicht nur dich, sondern auch die, die dich lieben...