Klartext

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Den Rest des Tages bleibe ich in meiner Wohnung und schreibe den Bericht zu ende. Dann gehe ich ins Arbeitszimmer, wo tatsächlich ein Faxgerät von Anfang der 2000er steht. Es ist super umständlich und ich fluche vor mich hin. Warum will Luis das unbedingt gefaxt haben? Ich könnte es ihm per Mail weiterleiten, denn Ben hatte heute morgen gleich für einen WLan- Anschluss gesorgt. Aber nein, Luis will meine Unterschrift drauf.

„Hey. Wo warst du den ganzen Tag?" fragt Ben, der leise hereingekommen ist.

„Auf der Ponderosa- Ranch." brumme ich und tippe die Berliner Nummer in das Gerät.

Plötzlich umarmt er mich von hinten und schiebt seine Nase in mein Haar. Ich versteife mich. Doch es fühlt sich so gut an!

„Bitte, sei nicht böse. Kann es nicht einfach so sein, wie früher?" murmelt er.

„Dann musst du mich loslassen." entgegne ich und er tut es.

Seufzt.

„Wenn ich dir verspreche, dich nicht mehr anzufassen, darf ich denn zu dir hoch kommen? Ich vermisse dich." raunt er.

Ich drehe mich um und schaue in seine leuchtenden Augen. Nicke.

„Aber nur, wenn du etwas von dem Mittagessen mit hochbringst." lächle ich dann.

„Ist gebongt, Ella Cartwright!" grinst er und tut so, als würde er davonreiten.

Ich kichere und mache mich auf den Weg nach oben. Doch im Flur renne ich in Jonas hinein.

„Na, du." sagt er leise und leckt sich verlegen über die Lippen.

Ich werde rot

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Ich werde rot. Verdammt! Ja, ich will beide! Ich will beide, mit allem drum und dran. Doch das ist Utopie.

„Hey. Alles klar bei dir?" frage ich sanft.

„Hab Hunger, wollte mir gerade was zu essen holen. Wenn noch was da ist..."

„Ich habe auch nichts gegessen. Ben organisiert mir gerade was. Komm, wir schauen nach."

Wir gehen in die Küche, wo Ben gerade einen Teller belädt und mit Petersilie verziert. Er dreht sich lächelnd um, doch als er Jonas sieht, verzieht sich sein Gesicht. Ben wendet sich wieder dem Essen zu und murmelt: „Willst du lieber seine Gesellschaft? Dann sag es."

„Nein. Ich will euch beide." antworte ich sofort.

Ich zucke zusammen. Oh, je. Schnell lenke ich ein: „Äh, ich meine...wir werden jetzt für länger hier rumhängen und müssen noch ne Menge planen."

Jonas guckt mich scharf von der Seite an und Ben kichert.

„Dreiecksgeschichten gehen nie gut, das weißt du, oder?" schmunzelt er und dreht sich um.

Jonas brummt: „Ich lege auch keinen Wert darauf, Elena mit dir zu teilen, Bro

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Jonas brummt: „Ich lege auch keinen Wert darauf, Elena mit dir zu teilen, Bro. Dann esse ich lieber in Gegenwart meiner frostigen Noch- Ehefrau."

„Nun komm, stell dich nicht so an. Ich bin gut im Teilen." lacht Ben. „Guck, ich hab dir auch einen Teller gemacht."

Wir nehmen unsere Teller und ich gehe vor.

„Hab ich eben richtig gehört? Hast du Noch- Ehefrau gesagt?" fragt Ben seinen Bruder.

„Hm. Laura will die Scheidung. Will sie schon seit einem halben Jahr. Sie hat sich in jemand anderen verliebt."

„Ach...und...weißt du, in wen?" fragt Ben zögerlich und ich pruste los.

Schnell werfe ich ein: „Tschuldigung. Klingt nur grad so nach Seifenoper vom Feinsten."

„Weiß sie es, Ben?" knurrt Jonas und schiebt meinen Teller in die Mikrowelle. Wir sind mittlerweile in meiner Wohnung gelandet. Ich starre ihn irritiert an, Ben scheint auch nicht zu verstehen.

Jonas fährt fort: „Was meinst du, warum ich dich so hasse, Bruderherz? Weil du mit deinen tollen Augen und deinem unwiderstehlichem Grinsen alle Frauen, die ich jemals hatte, in dein Bett geholt hast! Und jetzt schnappst du dir auch noch Elena!"

Woah.

Ben schüttelt den Kopf.

„Du übertreibst. Ich war doch erst Neun, als du deine erste Freundin hattest! Ich habe mit Kimmy herum geknutscht, ja. Aber das war es auch."

Pling! macht es und Jonas reicht mir den Teller, stellt seinen hinein.

Dann starrt er seinen Bruder an und knurrt: „Ich weiß, das dein Schwanz in Laura's Mund war. Wußte es, bevor sie's mir überhaupt gebeichtet hatte. Also, wer übertreibt hier?"

trío de tangoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt