Prolog

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Und wieder eine Fantasy-Geschichte *Augenverdreh*

Ja, Titel ist momentan noch nicht sicher, wenn jemand Vorschläge hat, nur her damit :)

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[Prolog]

Ich atmete langsam aus.

Die Wunden brannten. Einige, entzündete nässten, einige andere wiederum bluteten noch immer. Meine Haare waren von Schmutz, Blut und anderen Sekreten und Flüssigkeiten verklebt, sollte ich jemals die Chance bekommen, selbst darüber entscheiden zu dürfen, was damit geschah, würde ich es vermutlich abschneiden müssen. Ein Kamm würde niemals durch die vielen Knoten kommen.

Und dennoch stand ich mit all den anderen jungen, starken Frauen hier draußen, barfuß im Schnee. Ein Aufseher marschierte an uns vorbei und ich musste mich zusammenreißen, kein verräterisches Anzeichen zu geben.

Anzeichen dafür, dass mein Wille nicht gebrochen war und meine Ventonen in mir vor Wut tobten. Sie waren so dicht unter der Oberfläche, dass ich sie regelrecht spürte. Meine Kontrolle war schon immer recht annehmbar gewesen. Doch hier lernte man eine Gratwanderung, seinen Ventonen immer so nahe wie möglich unter der Oberfläche zu halten. Um von seiner Kraft zu zehren.

Die Gemeinschaft der Arventonen lehrte, dass man Kraft von seinem, oder wenn man mehrerer hatte, seinen Ventonen Kraft beziehen könnte. In Schüben. Wie sich herausstellte, funktionierte dies ganz wundervoll. Oder auch nicht, wenn man die Kontrolle verlor.

Und damit der stärkste Venton die Oberhand gewann und den menschlichen Körper zwang, die Wandlung zu vollziehen. Das schlimmste jedoch war, dass der Venton vorübergehend die Gedanken und Handlungen dominierte und sich seinen animalischen Instinkten beugte.

Keiner der Arventonen wurde nochmals hierher gebracht, wenn sie die Kontrolle verloren. Für gewöhnlich betäubten sie jene und schafften sie fort. Doch einige, stärkere, hatten sie hier, vor unseren Augen, auf der Stelle erledigen müssen.

Nichts war furchteinflößender, als diese Exempel. Zu zusehen, wie sie aus der ferne deinen eigenen Leuten das Genick brachen oder sie bei lebendigem Leib verbrennen ließen, jagte einem die schrecklichsten Albträume ein, die es nur geben konnte.

~ Mein Name ist Winter Barksley, ich bin eine Arventone. Wir sind als Fantasiefiguren der spannendsten Roman bekannt, als Gestaltwandler. Werwölfe haben ihre Berühmtheit der traurigen Tatsache zuschulden, dass sie sich kaum unter Kontrolle haben. Die mächtigsten von uns sind jene, mit vielen Ventonen, Tierformen, in denen sie wandeln können und sie auch beherrschen. Ich wurde gerade erst achtzehn und niemand weiß wirklich über mich Bescheid. Ich wurde in keine außergewöhnliche Familie geboren, weder was die Reinheit unseres Blutes betrifft, noch was die Anzahl unserer Ventonen angeht.

Im Gegenteil, meine Vater besaß Mischblut, so sehr gemischtes Blut, dass er sich selbst nicht wandeln konnte, jedoch genug, um mir diese Fähigkeit zu vererben. Meine älteren Geschwister, zweieiige Zwillinge, Bruder und Schwester, hingegen wurde diese Bürde nicht auferlegt.

Meine Mutter war eine schlaue Frau und hätte viel erreichen können, wie ihre Eltern sie zu erinnern pflegten, wäre sie nicht auf meinen Vater getroffen und mit neunzehn schon schwanger geworden. Sie selbst sagte immer, dass es kein Opfer oder Fehler gewesen sei. Und dennoch wurde ich erst geboren, als sie zweiunddreißig war.

Bis zu meinem siebten Geburtstag wusste keiner, dass ich die Fähigkeit des Wandelns besaß. Obwohl meine imaginären Tierfreunde wohl ein Hinweis hätten sein können. Jedenfalls wandelte ich am Abend, als alle außer die Eltern meiner Mutter bereits gegangen waren, meine Form.

MachtschimmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt