Kapitel 11

416 29 2
                                    

Okay, das Kapitel wäre ungeteilt zu lange geworden, also werden daraus zwei gemacht. Auch wenn das jetzt mehr oder minder nur ein Lückenfüller ist =X

Trotzdem viel Spaß damit!!!!

____________________

[Kapitel 11]

„Zweite Frage: Was für eine Versammlung ist das? Worum geht es hier?“

Das Schweigen, das mir antwortete, beunruhigte mich. Langsam, ganz langsam spürte ich, wie sich die Härchen an meinem Körper aufstellten. Angefangen im Nacken, über Rücken und Arme, Schenkel bis hin zu den Waden.

„Jungs?“

Noch immer antwortete mir keiner. Sie ignorierten mich nahezu. Schließlich, sie hatten gerade subtile Blicke ausgetauscht, räusperte sich Jamino: „Die Versammlung, nun... Sie … betrifft den Friedensvertrag mit den Ranoff Hexern....“

Überrascht starrte ich ihn an: „Und weiter?“

Sein Blick richtete sich nun wieder auf die Straße vor uns, seine Stimme gepresst, als er weiter sprach: „Sie haben entschieden den Vertrag zu schließen. Heute soll alles ganz offiziell gemacht werden. Und...“

Abermals brach er ab. Ich ballte die Hände zu Fäusten, spürte ich wie meine Unruhe wuchs und wünschte mir, an der freien Luft zu sein.

„Nun, heute wählen sie auch jeweils zwei Kandidaten aus. Zwei Arventonen im Tausch gegen zwei Ranoff Hexer. Keiner weiß, wen es treffen wird, aber scheinbar stehen die Kandidaten schon fest....“, seine Stimme verklang unsicher.

„Ich habe ein ungutes Gefühl bei der Sache“, brummte Picolas schließlich, sein Blick traf den meinen im Rückspiegel, „ich verstehe nämlich nicht, warum sie dann alle Arventonen antanzen lassen. Was wenn es doch nur ein Hinterhalt ist?!“

Im Stillen gab ich ihm recht: „Aber man muss bedenken, es ist das erste und einzige Angebot in langer Zeit, dass uns eine Art Frieden verspricht. Versteht mich nicht falsch, ich bin ebenso misstrauisch wie ihr, wenn nicht sogar noch viel paranoider, als ihr es je sein werdet. Aber diese Gelegenheit sollte man nicht einfach verstreichen lassen. So ein Camp, wie jenes, so etwas darf es einfach nicht noch einmal geben....“, den letzten Satz hatte ich leise hinzugefügt, eigentlich nur für mich, während mich ein Zittern schüttelte. Ehe die grausigen Bilder jedoch wieder in mein Bewusstsein ergießen konnten sperrte ich sie aus und blickte nach vorne, durch die Windschutzscheibe hinaus.

Alle drei warfen sich besorgte Blicke zu, Samarn griff über den mittleren Sitz hinweg nach meiner Hand und strich beruhigend über meinen Handrücken. Keinem von ihnen vermochte ich in die Augen zu schauen. Ich hätte die Bilder nicht länger verdrängen können, hätte ich das getan. Zu ungewohnt war die sanfte, fast liebevolle, da war ich mir nicht sicher, Besorgnis, die sie für mich zu empfinden schienen.

„Lasst uns einfach hoffen, dass es keinen von uns trifft!“, schlug ich vor, meine Stimme wieder fest und unnachgiebig, meine Eisköniginnen-Maske wieder aufgesetzt.

Den Rest der Fahrt hatten wir in wohligen, einvernommen Schweigen verbracht. So wohlig das Schweigen sein konnte, wenn man bedachte, was uns bevorstand – selbst wenn wir dem Ganzen vermutlich nur als Zeugen beiwohnen mussten.

Die Versammlung fand, wie üblicherweise auch, in der Arstol-Halle statt. Was mich besorgte war, dass es dort so gut wie keine Fluchtwege gab – für den Fall das es wirklich eine Falle war. Es drängelten sich bereits Unmengen Mitglieder unserer Gemeinschaft auf dem Vorplatz herum.

Im Gegensatz zu den Ranoff Hexer. Von denen war noch keiner in Sichtweite. Es war aber auch fraglich, ob sie einfach so auf dem Vorplatz auftauchen würden, zu einem freundlichen Smalltalk mit den neuen ... ähm ... Verbündeten?!

MachtschimmerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt