Frohes Fest & das ist mein Geschenk an euch!!!
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[Kapitel 19]
Leises Summen war das erste Geräusch, dass meine bleiernen Sinne wahrnahmen. Dicht gefolgt von dem berauschenden Geruch, wie ich mir inzwischen zusammengereimt hatte, von Magie. Dieser spezielle Duft hatte sich in mein Gedächtnis eingebrannt, wie nichts zuvor.
Blinzelnd registrierte ich das verschwommene, runzelige Gesicht der alten Hexerin. Sie grinste mich an, hörte jedoch nicht auf zu summen, im Gegenteil es schien zuzunehmen. Stöhnend hob ich die Hände an mein Gesicht und versuchte irgendwie das Hochgefühl zu verdrängen, zu verhindern.
Erfolglos presste ich die Hände gegen mein Gesicht.
Mach das es „aufhört!“
Mit mildem Tadel schnalzte sie ihre Zunge: „Sprich in ganzen Sätzen junge Frau. Alles andere gehört sich nicht!“
Zerren am Rande meines Bewusstseins ließ mich aufschrecken und taumelnd neben dem Bett zum Stillstand kommen. Vertrautes Knurren tanzte dort, Candis knurren. Und es drang eben so launisch, ungehalten aus meiner Kehle, wie aus der ihre.
Die alte Frau zeigte jedoch keine Angst, sie schien zu wissen, dass dies nur eine Show war. Ganz im Gegenteil zu den pochenden Kopfschmerzen, die sich anzubahnen schienen.
Oh Himmel, hörte das nie auf?
Mit einem Schlag war ich auf den Knien und bedeckte meine Ohren. Mit tränenden Augen blickte ich von meiner verklemmten Position am Boden auf und starrte sie an. Ich wollte ihr sagen, sie solle aufhören; dass die Magie eine Ekstase mit sich brachte, die mich schlimmer, als alles bisher gekanntes schmerzte.
Doch es wollte einfach kein Laut aus meiner Kehle kommen.
Nur unmenschlich, animalisch gequälte Seufzer schafften es, die Barriere meiner Lippen zu überwinden.
Schließlich spürte ich sie den Zauber fallen lassen und sank in mich zusammen, erleichtert und vor Erschöpfung zitternd.
„Das ist nicht gut, Kindchen, nicht gut“, murmelte sie vor sich hin. Dann blitzschnell stand Anna auf und durchquerte den Raum, setzte sich auf den Stuhl beim Schreibtisch und winkte mich zu sich heran.
„Komm Kind, komm her. Vor Anna brauchst du keine Angst haben. Die tut niemandem mehr etwas!“
Unsicher musterte ich sie. Diese Frau hatte mehr Tricks im Ärmel, als jeder Falschspieler, den ich je getroffen hatte. Schlimm genug also mit ihr in einem Raum ganz alleine zu sein, aber was mich noch misstrauischer stimmte war, das ich sie überhaupt gar nicht lesen konnte.
„Komm, komm! Je eher du kommst, desto eher weißt du dich vor mir zu schützen!“, Amüsement blitzte in ihren blinden Augen. Sie genoss es, mich an der Nase herum führen zu dürfen, sie genoss es zu wissen, welche Macht sie mit ihrer Magie über mich hatte.
Stur griff ich nach dem Bettpfosten und zog mich daran empor.
Es war mir noch nie bekommen, aber eher würde ich sterben, als scheinbar so offen zuzugeben, mich vor einer alten blinden Frau zu fürchten!
Aus dem amüsierten Lächeln in ihren Augen wurde ein sehr viel sanfteres, dass die alten schrulligen Lippen umspielte. Sie bedeutete mir ohne weitere Vorhaltungen, mich vor ihr niederzulassen. Es widerstrebte mir entsetzlich, bedeutete das doch, mich wieder in die warmen Arme ihrer Aura zu begeben.
Und mich wieder ihrer Barmherzigkeit zu übergeben.
Hoffen und vertrauen, waren leider nicht meine stärksten Punkte.
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Machtschimmer
FantasyMein Name ist Winter Barksley, ich bin eine Arventone. Wir sind als Fantasiefiguren der spannendsten Roman bekannt, als Gestaltwandler. Werwölfe haben ihre Berühmtheit der traurigen Tatsache zuschulden, dass sie sich kaum unter Kontrolle haben. Die...