5.

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(Dracos Perspektive)

Als ich am nächsten Morgen die Große Halle betrat, hielten meine Augen wie von alleine nach Hailey Ausschau, doch sie war nicht da. Auch im Unterricht fehlte sie.
Nachdem Hailey auch nach der letzten Stunde nicht aufgetaucht ist, fing ich an, mir Sorgen zu machen. Normalerweise fehlte sie nie im Unterricht, nicht einmal wenn sie krank war.
Da ich keine Lust hatte, darauf zu warten, dass ich Hailey erst im Speisesaal oder im Unterricht wiedersah, beschloss ich, einfach zum Gryffindorturm zu gehen und dort darauf zu warten bis sie raus oder reinging. Also lief ich los zum Gryffindorturm, positionierte mich in einer Nische, in der ich einen guten Blick auf das Portrait der fetten Dame hatte. Dass das der Eingang zum Gemeinschaftraum der Gryffindors war, wusste ich von Hailey, sie hatte es mir mal, bevor unsere Freundschaft zerbrach, erzählt, damit ich sie dort abholen konnte.
Ich wartete. Lange. Sehr lange.
Erst zehn Minuten, dann zwanzig.
Die erste Stunde verging, danach die zweite.
Ich hatte ja gewusst, dass sie nicht sofort auftauchen würde, aber das ich über zwei Stunden hier sitzen musste, damit hatte ich nicht gerechnet.
Dann endlich, nachdem fast die dritte Stunde vorbei war, erblickte ich einen kleinen Rotschopf, der stark nach dem Weasleymädchen aussah.
Ich ergriff meine Chance und stoppte sie, bevor sie durch das Portrait gehen konnte.
,,Hey, du! Weasley!", rief ich.
Weasley drehte sich um, sah mich erstaunt an und fragte: ,,Ich?"
,,Ja, du. Du bist doch mit Hailey befreundet, oder?", sagte ich, während sie mich immer noch völlig perplex ansah.
,,Ja, bin ich. Warum? Was willst du von Hailey?", fragte sie zurück.
Ich ging nicht auf ihre Fragen ein, sondern redete gleich weiter: ,,Weißt du, wo sie ist?"
,,Vermutlich in ihrem Zimmer. Aber warum eigentlich? Was willst du?", antwortete sie.
Wieder ignorierte ich ihre Fragen: ,,Kannst du sie bitte rausholen?"
,,Ich mache gar nichts, solange du mir nicht sagst, was du von ihr willst!", sagte sie bestimmt.
Da sie Hailey nicht sofort holte, hatte Hailey das Weasleymädchen wohl nicht über gestern aufgeklärt, und da ich fand, dass sie das ihrer Freundin selbst erklären sollte, erzählte ich ihr die einzig plausible Erklärung:
,,Es geht um unser Projekt in Verwandlung."
Sie nickte verstehend, anscheinend wusste sie davon.
,,In Ordnung, ich werde versuchen sie raus zu bekommen, allerdings kann ich nichts garantieren. Sie lässt nämlich niemanden an sich ran und redet mit keinem, seitdem sie gestern Abend wieder aufgetaucht ist.", sagte sie.
Ich bedankte mich und sie verschwand hinter dem Portrait.
Dann ging ich wieder in meine Nische.

(Haileys Perspektive)

Ich hatte den ganzen Tag im Bett verbracht. Hatte nichts gegessen, nichts getrunken.
Nur geschlafen, geweint und nachgedacht. Immer wenn jemand mit mir reden wollte, habe ich mich schlafend gestellt, solange bis derjenige wieder ging.     
Ich starrte an die Decke, als ich ein leises Klopfen hörte.
Ich schloss augenblicklich die Augen, um wieder so zu tun als ob ich schlafe.
Die Tür ging knarzend auf und ich hörte Schritte.
,,Schläfst du?", ertönte Ginnys Stimme.
Ich rührte mich nicht.
,,Ich weiß, dass du nicht schläfst. Hör auf so zu tun. Wenn du nicht reden willst, ist okay.
Ich wollte dir nur sagen, dass Draco Malfoy vorm Portrait herumlungert und unbedingt mit dir sprechen will.", sagte Ginny.
,,Was?", sagte ich und setzte mich auf.
,,Ja. Draco Malfoy wartet draußen auf dich. Er sagt, es geht um Verwandlung."
,,Oh, okay. Ich sehe gleich mal nach, was er will.", sagte ich, musste mir ein Lächeln verkneifen und stand auf.
Ich schaute an mir herab, um zu sehen was ich an hatte, und beschloss, dass mein Outfit, eine burgundrote Jogginghose und ein schwarzer Kapuzenpulli, in Ordnung war, um Draco gegenüberzutreten.
Ginny, die mein unterdrücktes Lächeln bemerkt hatte, fragte: ,,War es Malfoy mit dem du gestern im Raum der Wünsche gewesen bist?"
Ich seufzte: ,,Ja, aber erzähl es bitte keinem weiter."
,,Läuft da was zwischen euch?", fragte Ginny grinsend.
,,Was? Nein, wir sind nur Freunde. Da läuft nichts.", sagte ich, drehte mich um und verschwand aus dem Zimmer.
,,Noch nicht.", sagte Ginny so leise, dass nur sie allein es hören konnte.

Als ich aus dem Portrait trat, sah ich niemanden.
,,Draco.", flüsterte ich und sah mich um.
Dann sah ich ihn in einer Nische sitzen und eilte auf ihn zu.
Als ich ihn erreicht hatte, bemerkte ich, dass er schlief. Ich stupste ihn an.
,,Hey Draco. Ist es nicht gefährlich für dich in feindlichem Gebiet zu schlafen?", sagte ich grinsend.
Er rieb sich die Augen und öffnete sie.
Mir stockte der Atem, als er mir in die Augen sah.
,,Für dich würde ich doch alles in Kauf nehmen.", sagte Draco und zwinkerte.
,,Hast wohl deinen Mittagsschlaf gebraucht. Aber in deinem Alter ist das auch kein Wunder, da braucht man schon mal ein Schläfchen.", sagte ich lachend.
,,Was soll das denn jetzt heißen? Ich bin fünfzehn und kein halbes Jahr älter als du.", verteidigte er sich nun ebenfalls lachend.
,,Außerdem sitze ich schon ewig hier.", redete Draco weiter,
,,Aber dann ist zum Glück das kleine Weasleymädchen aufgetaucht."
,,Ginny. Das kleine Weasleymädchen heißt Ginny.", sagte ich.
,,Na gut, dann ist eben Ginny aufgetaucht und ich konnte sie fragen, wo du bist.", erzählte er.
Wir wurden von Schritten und leisen Stimmen unterbrochen.
,,Ich mache mir wirklich Sorgen um Hailey. Sie redet nicht mehr, war den ganzen Tag im Bett, was sie sonst nie macht, und gegessen hat sie heute auch noch nichts.", hörte ich Hermine sagen.
,,Das sind die anderen.", murmelte ich und Draco und ich drückten uns in die Nische, damit die anderen uns nicht sehen konnten.
,,Hermine, lass ihr Zeit. Ihr wurde gestern erst gesagt, dass ihre Eltern gestorben sind. Sie wird schon wieder.", sagte Harry.
Dann waren sie auch schon nicht mehr zu hören. Nur noch Dracos und mein Atem war zu hören.
Ich sah noch oben zu Draco und bemerkte, dass er mich anstarrte. Langsam beugte er sich runter zu mir und noch bevor ich darüber nachdenken konnte, ob er mich küssen wollte, sagte er:
,,Du hast heute wirklich noch nichts gegessen?"
Und wie aufs Stichwort knurrte mir der Magen.
,,Na komm, wir besorgen dir was zum essen.", sagte Draco, nahm meine Hand und zog mich Richtung Keller.

Wir betraten einen unterirdischen Gang und machten vor einem Bild mit einer Obstschale darauf Halt. Ich erkannte das Bild sofort als Eingang zur Küche. Draco kitzelte die Birne und eine Türklinke erschien, er drückte die Klinke hinunter und der Durchgang zur Küche war frei.
,,Guten Abend, Mr. Malfoy.", wurden wir von einem Hauselfen begrüßt,
,,Was kann ich ihnen und ihrer zauberhaften Begleitung heute bringen?"
Draco sah mich fragend an.
,,Ich hätte gerne schottische Crumpets mit Erdbeermarmelade.", antwortete ich.
,,Kommt sofort, Miss.", antwortete der Hauself.
,,Dankeschön, aber bitte nennen sie mich Hailey.", sagte ich.
,,In Ordnung, Hailey. Aber nur wenn sie mich Zeno nennen.", sagte Zeno.
Ich lächelte.
,,Und was kann ich ihnen bringen, Mr. Malfoy?", fragte Zeno
,,Dasselbe bitte.", antwortete Draco.
Der Hauself nickte und innerhalb von fünf Minuten kam er mit zwei Tellern voller Crumpets wieder.
Draco und ich setzten uns an einen der Tische und aßen schweigend.

Nach dem Essen bedankten wir uns bei Zeno und verließen die Küche.
,,Warum hast du eigentlich vor dem Portrait auf mich gewartet?", fragte ich Draco.
,,Weil du den ganzen Tag nicht aufgetaucht bist und ich mir Sorgen gemacht habe.", antwortete er.
Wir liefen weiter schweigend nebeneinander her, bis wir wieder an unserer Nische ankamen.

,,Kommst du morgen wieder in den Unterricht?", fragte Draco mich.
,,Ich weiß noch nicht.", antwortete ich zögerlich.
,,Okay, wenn ich dich morgen nicht sehe, dann wieder gleiche Zeit und gleicher Ort?"
Ich nickte lächelnd.
,,Dann bis morgen, Draco.", sagte ich. 
,,Bis morgen, Hailey."

Und so ging ich zurück zum Gryffindorturm. In Gedanken dabei, dass Draco mich fast geküsst hatte.

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Hey, hier bin ich wieder.
Lasst mir doch einen Vote oder einen Kommentar da, wenn es euch gefallen hat.
Bis zum nächsten Mal,
Eure Katalina

Love me (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt