Obwohl ich mich miserabel fühlte und mich einfach nur verkriechen wollte, blieb mir dafür leider nicht viel Zeit. Um genau zu sein, nur eine Woche. Der Grund dafür war das erste Quidditchspiel der Saison, unter anderem das Erste für Ron als Hüter. Und zu diesem Anlass musste ich mich als gute Freundin, an einem Samstagmorgen aus dem Bett quälen. Die Tatsache, dass das Spiel gegen Slytherin war und ich damit Draco als Sucher zu sehen musste, machte das Ganze nicht unbedingt besser.
Die Trennung zwischen Draco und mir war schon eine Woche her, aber diese Woche fühlte sich an wie ein halbes Jahr. Ich hatte mich in dieser Woche nur in den Unterricht gequält, sogar ein paar Mahlzeiten hatte ich ausgelassen und inzwischen sah ich auch so furchtbar aus wie ich mich fühlte. Auch mit meinen Freunden hatte ich die Woche über kaum ein Wort gewechselt. Sie ließen mich in Ruhe, damit ich alleine um meine Beziehung trauern konnte und ich war ihnen dafür mehr als dankbar dafür.
Bis eben zu diesem Samstag. Ginny und Hermine hatten mich schon früh am Morgen aus dem Bett geworfen und mich in die Dusche gezwungen. Frisch geduscht und in meinen Wintermantel gehüllt, wurde ich dann weiter zum Frühstück verdonnert, wo Ginny und ich auch auf Harry und Ron trafen, Hermine wollte erst später dazustoßen.
Ich hatte keinem meiner Freunde erzählt, was wirklich zwischen Draco und mir geschehen war. Ob ich das zu Dracos Schutz getan hatte oder weil ich eine erneute Diskussion mit Harry vermeiden wollte, weiß ich nicht mehr. Zu meinem Glück aber haben meine Freunde schnell begriffen, dass ich den Namen Draco nicht mehr hören wollte und deshalb wurde er auch nicht erwähnt.Nachdem ich mir einen Stapel Pancakes auf den Teller geladen hatte und diesen tatsächlich auch vollständig verspeist hatte, fühlte ich mich erstaunlicherweise schon viel besser, was daran liegen könnte, dass dies mein erstes vernünftiges Essen seit Tagen war.
Ron dagegen sah allerdings alles andere als gut aus. Er hatte in den Trainings der letzten Woche anscheinend so schlecht gespielt, dass nun sein Selbstbewusstsein fast komplett verschwunden war. Die Tatsache, dass er beim Betreten der Großen Halle von den Slytherins ausgebuht wurde, machte das Ganze nicht besser. Nicht einmal der ihm zujubelnde Gryffindortisch konnte seine Laune heben.
„Wie geht es euch?", fragte Hermine und setzte sich auf die Bank neben mich.
„Gut.", sagte Harry und ich nickte zustimmend. Die Pancakes hatten meine Laune deutlich gehoben. Nur Ron starrte immer noch auf seinen leeren Teller und knetete nervös seine Hände, während Harry versuchte ihm ein Glas Kürbissaft zu geben.
„Los Ron, du musst was zu dir nehmen.", sagte Harry.
Gerade als Ron sich durchringen konnte und das Glas an seine Lippen hob, zischte Hermine:
„Trink das nicht, Ron." Verwirrt sah ich auf.
„Was? Warum?", fragte Ron genauso verwirrt.
„Harry hat dir was ins Glas geschüttet.", antwortete Hermine.
„Stimmt doch gar nicht.", wehrte Harry ab und ließ unauffällig ein kleines Fläschchen in seinem Umhang verschwinden. Hermine warnte Ron erneut. Dieser aber zuckte nur mit den Achseln und trank den Saft in nur einem Zug aus:
„Hör auf mich schon wieder herumzukommandieren."
„Dafür sollte man dich disqualifizieren, Harry. Das hätte ich nicht von dir gedacht. Und dann auch noch so einen seltenen Zaubertrank, wie Felix Felicis, an sowas wie ein lächerliches Quidditchspiel zu verschwenden", flüsterte Hermine wütend Harry zu, sprang auf und hastete wieder davon.
Ron hatte von dem Ganzen nichts mitbekommen, sondern sich endlich seinem Essen zugewandt.
„Sag mal, habe ich irgendwas verpasst?", fragte ich Ginny.
„Ach Hermine und Ron streiten schon seit Tagen hin und her und Harry ist auch so halb involviert. Anfangs gings wohl noch um die Weihnachtsfeier von Slughorns Club, wodurch sich Ron weiter ausgeschlossen fühlt und den Club deshalb schlecht gemacht hat, und Hermine wollte ihn eigentlich dazu einladen, aber das hat dann aufgrund seiner Lästerei doch nicht geklappt. Aber inzwischen habe ich auch den Faden verloren, um was es jetzt geht.", flüsterte Ginny mir zu. Ich nickte nur, als ob ich es verstanden hätte, obwohl ich jetzt noch verwirrter war als davor.„Es wird Zeit.", sagte Harry am Ende des Frühstücks und gemeinsam gingen wir runter zum Quidditchfeld. Da ich nicht alleine auf die Tribüne gehen wollte und ich Hermine noch nirgends entdecken konnte, beschloss ich mit den anderen in die Umkleiden zu gehen. Dort wartete ich auf einer kleinen Bank bis die anderen sich umgezogen hatten, was zum Glück nicht allzu lange dauerte. Kurz nachdem Ron und Harry sich fertig umgezogen zu mir setzten und noch über Quidditchtechniken philosophierten, kamen auch Ginny und Demelza aus der Umkleide.
„Der Jäger der Slytherins hat sich gestern beim Training verletzt und fällt deswegen heute aus.", erzählte Ginny prompt.
„Was?", sagte Harry.
„Und das ist noch nicht mal das Beste: Malfoy hat sich auch krankgemeldet und jetzt muss Slytherin mit so einem lächerlichem Ersatz spielen.", sagte Ginny. Dann fiel ihr Blick auf mich und erschrak:
„Oh entschuldige, Hailey. Ich wusste nicht, dass du noch da bist. So habe ich das natürlich nicht gemeint."
Aber ich lächelte nur schwach und winkte ab. Das war merkwürdig, dass Draco sich einfach ersetzen ließ und nicht gleich das ganze Spiel verschob.
„Verdächtig, was? Malfoy spielt nicht.", flüsterte Harry Ron so zu, dass die anderen ihn nicht hören konnten, ich aber konnte ihn dennoch verstehen. Ron aber zuckte nur mit den Achseln:
„Vielleicht ja wegen Hailey. Ich nenne das auf jeden Fall Glück und..."
Dann hielt er plötzlich inne:
„Warte mal. Glück. Der Saft... du... Hermine hat gesagt...Felix Felicis... Hast du etwa?"
Harry zog nur die Augenbrauen hoch und wandte sich dann den anderen Spielern zu, denn das Team war inzwischen vollständig.
„Es geht gleich los. Sind alle bereit?"
„Na gut, ich glaube, ich sollte dann jetzt gehen. Viel Glück euch, falls ihr davon nicht schon genug habt.", sagte ich und verließ dann die Umkleide.
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Love me (Draco Malfoy FF)
FanfictionHaileys Familie ist schon seit Jahren mit den Malfoys befreundet. Doch Hailey und Draco können sich nicht ausstehen, fühlen sich jedoch auf eine Art und Weise zueinander hingezogen. Doch als Haileys Eltern sterben und sie zu den Malfoys ziehen muss...