9.

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Der Morgen fing mit einer Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste an. Mit den Slytherins.
,,Miss Anderson, wie schön sie wieder in meinem Unterricht zu haben. Ich hoffe ihnen hat der Tod ihrer Eltern nicht allzu sehr zugesetzt.", sagte Umbridge als sie mich erblickte.
Mir klappte der Mund auf und Hermine ließ ein empörtes Schnauben hören.
,,Nein, dieser Verlust hat ihr gar nicht zugesetzt. Waren ja nur ihre Eltern.",  murmelte Harry leise aber sauer hinter uns.
Als ich in die letzte Reihe sah ich, dass auch Draco wütend die Zähne zusammenbiss.
,,Mir geht es gut. Danke der Nachfrage.", antwortete ich der blöden Kuh dann.
Sie schenkte mir noch ein schmallippiges Lächeln, dann wandte sie sich dem Unterricht zu.

Die Stunde zog sich ewig und ich langweilte mich extrem, bis Harry sagte:
,,Also ich finde, dass wir diese Sprüche auch in der Praxis lernen sollten."
,,Entschuldigen sie, Mister Potter, aber ich glaube, ich habe mich verhört.", sagte Umbridge mit einem drohendem Unterton.
,,Ich denke, sie haben richtig gehört, Professor. Ich sagte, dass wir das auch praktisch lernen sollten.", erwiderte Harry provozierend.
,,Nun, Mister Potter, sie werden das aber niemals in der Praxis anwenden müssen."
,,Und was ist, wenn wir uns da draußen mal verteidigen müssen?", fragte Harry.
,,Sie werden sich niemals verteidigen müssen. Dort draußen ist nichts.", antwortete Umbridge gereizt.
,,Natürlich nicht. Abgesehen von Voldemort natürlich.", sagte Harry.
Augenblicklich war es totenstill.
Umbridge, deren Kopf inzwischen rot angelaufen war, kam drohend mit erhobenem Zeigfinger auf Harry zu und sagte: ,,Mister Potter zügeln sie ihre Zunge."
,,Aber...", setzte er an.
,,Mister Potter, wir werden uns heute Abend zum Nachsitzen treffen.", unterbrach Umbridge ihn unfreundlich.
Bevor noch irgendjemand noch etwas sagen konnte, läutete es zum Stundenende.

Gemeinsam mit Harry, Ron und Hermine verließ ich das Klassenzimmer.
,,Was sollte das, Harry. Du weißt ganz genau, dass Umbridge dir dafür nur nachsitzen aufhalsen würde.", sagte Hermine.
,,Ich weiß, es kam einfach so über mich.", antwortete Harry.
,,Wie auch immer. So kann es nicht weitergehen.", sagte ich.
,,Ja, aber was können wir dagegen tun?", fragte Ron.
,,Wir brauchen jemand anderen, der uns alles beibringt. Jemand, der Erfahrung hat.", sagte Hermine.
,,Und wo sollen wir so jemanden finden? Wir können ja kaum Sirius oder Remus nach Hogwarts holen.", sagte Harry.
,,Naja, wir haben doch dich.", sagte Hermine.
,,Was? Du willst jetzt doch nicht ernsthaft, dass ich den Lehrer spielen soll?", sagte Harry nicht überzeugt.
,,Doch, genau das will ich.", sagte Hermine.
,,Ron, Hailey, bitte sagt, dass das eine blöde Idee ist.", seufzte Harry.
,,Also ich finde es ist eine gute Idee.", sagte ich.
,,Ich auch.", fügte Ron hinzu.
,,Passwort.", wurden wir von der fetten Dame unterbrochen.
,,Lichterfee.", antwortete Hermine und das Portrait schwang auf. Wir traten in den bereits gut gefüllten Gemeinschaftsraum und setzten uns in unsere Lieblingssesselecke vor dem Kamin.
,,Selbst, wenn ich damit einverstanden wäre, wo wollt ihr diese ,,Unterrichtsstunden" dann abhalten?", fragte Harry.
,,Ich weiß noch nicht, aber dieses Wochenende können wir nach Hogsmeade. Wir könnten uns ja dort mit Interessierten treffen und alles besprechen.", schlug Hermine vor.
Ich nickte.
Dann war plötzlich ein Klopfen zu hören, erschrocken drehte ich mich um und sah hinter dem Fenster eine Eule fliegen. Erneut klopfte sie gegen das Fenster.
Hermine stand auf, ließ die Eule herein und nahm ihr einen kleinen Zettel ab.
Dann drehte sie sich um und sagte:
,,Der ist für dich, Hailey."

Nun stand ich ebenfalls auf und nahm den Zettel:

Essen in der Küche?
Ich warte in unserer Nische auf dich.
Draco

,,Ähm, ich hab was vergessen. Besprecht ihr euch schon mal weiter.", sagte ich und bewegte mich Richtung Ausgang.
,,Okay, bis nachher. Wir sehen uns dann beim Essen.", sagte Hermine und warf mir einen prüfenden Blick zu.
,,Oh, äh nein. Esst ruhig ohne mich."
Ich lächelte die drei noch kurz an, dann verschwand ich auch schon.

Als ich aus dem Gemeinschaftsraum trat, konnte ich gleich in der Nische einen blonden Haarschopf erkennen.  Ein Lächeln schlich sich mir ins Gesicht.
Schnell lief ich auf ihn zu.
Als er mich sah erfüllte ein Strahlen sein Gesicht.
,,Na du. Bereit zum Essen?", sagte er grinsend.
,,Immer doch.", sagte ich.
Wir gingen los zur Küche, bis Draco meine Hand nahm.
,,Ist es nicht gefährlich als Slytherin in aller Öffentlichkeit mit einer Gryffindor Händchen zu halten?", stichelte ich grinsend.
,,Also erstens ist hier niemand außer uns und zweitens kann es mir niemand verbieten die Hand meiner Freundin zu halten.", antwortete er ebenfalls grinsend.
Ich erstarrte kurz. Meinte er das ernst?
,,Also im Sinne von besten Freundin.", sagte er hastig und sein Grinsen erlosch.
Wohl doch nicht.
,,Natürlich.", sagte ich schon fast in wenig enttäuscht.
Wir gingen schweigend weiter, aber unsere Hände ließen wir nicht los. 

Als wir die Küche betraten, kam uns ein ganz aufgeregter und glücklicher Zeno entgegen.
,,Mister Malfoy, Hailey, wie schön sie wieder zu sehen.", sagte er fröhlich.
,,Ich freue mich auch.", sagte ich lächelnd. Draco nickte nur zustimmend.
,,Heute wieder das Übliche? Crumpets mit Erdbeermarmelade?", fragte er uns.
Ich nickte.
Sofort lief er los und begann uns unser Essen zu machen, währenddessen setzten Draco und ich uns an einen kleinen Tisch.
Während des Essens unterhielten wir uns über viele verschiedene Dinge wie Freunde, Schule und natürlich was in den Jahren geschehen war, in denen wir nicht für einander da gewesen waren.
,,Und du hast dich dann wirklich von Pansy dazu bequatschen lassen, mit ihr zum Weihnachtsball zu gehen?", lachte ich.
,,Ja, ich meine, was hätte ich denn machen sollen? Sie hat wochenlang darüber geredet, wie toll der Ball doch sein wird. Und  zwei Tage davor hatte ich noch keine Partnerin, weil ich es nicht für nötig hielt mich darum zu kümmern, und sie auch nicht, weil sie ja darauf gewartet hat, das ich sie frage. Und dann hab ich sie halt als Notlösung gefragt.", erzählte er.
Ich lachte.
,,Warum hast du nicht einfach irgendeine gefragt? Die standen doch alle Schlange mit dir hinzugehen, aber du hast das gar nicht kapiert.", sagte ich.
,,Also, um ehrlich zu sein wollte ich da gar nicht hin, nur ähm.", sagte er und kratzte sich verlegen am Kopf.
,,Ja?", hakte ich nach.
,,Also ich habe gehört, dass du mit George Weasley hingehst und ich wollte sehen, ob du damit glücklich warst und ob da was zwischen euch etwas lief.", sagte er kleinlaut.
,,Was? Ich und George? Oh nein, er ist eher ein großer Bruder für mich. Aber warum wolltest das sehen, wir konnten uns doch zu diesem Zeitpunkt gar nicht ausstehen?", sagte ich erstaunt.
,,Ich war vielleicht ein wenig eifersüchtig, immerhin warst du mal meine beste Freundin.", sagte Draco.
Ich lächelte.

Wir machten uns auf Weg zurück in Richtung Gryffindorgemeinschaftsraum und als wir an unserer Nische ankamen, gab ich ihm einen Kuss auf die Wange und sagte:
,,Bis morgen, Draco."
Ich verließ die Nische, dann spürte ich plötzlich wie etwas mein Handgelenk umschloss und mich zurück in die Nische wirbelte.
Ich landete hart an Dracos Brust und reflexartig, um nicht zu fallen, hielt ich mich an seinen Schultern fest.
Als ich hoch sah, blickte ich in seine sturmgrauen Augen. Wir waren uns so nah, dass ich seinen Herzschlag spüren konnte.
Immer noch nah beieinander stehend, strich er mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und verharrte mit seiner Hand an meiner Wange.
,,Wenn du jetzt nichts dagegen hast, dann würde ich dich jetzt gerne küssen.", sagte er leise.
Ich sah ihn nur mit großen Augen an, rührte mich aber nicht von der Stelle.
,,Das nehme ich jetzt einfach als Zustimmung.", flüsterte er und kam mir immer näher.
Als seine Lippen endlich meine berührten, seufzte ich glücklich auf und spürte, wie er in den Kuss hineingrinste und mich näher an sich drückte. Der Kuss, der zu Beginn vorsichtig war, wurde nun immer leidenschaftlicher, bis er mich mit beiden Händen an der Hüfte nahm und hochhob, sodass ich meine Beine um ihn schlingen konnte. Dann drehte er uns um, sodass ich zwischen ihm und der Wand klemmte.

Eine kleine Ewigkeit später lösten wir uns schwer atmend wieder voneinander.
,,Das würde ich irgendwann mal gerne wiederholen.", sagte er grinsend.
,,Ich auch.", sagte ich lächelnd.
Ich gab ihm noch einen kurzen Kuss und lief danach zum Portrait. Dort drehte ich mich um und lächelte Draco, der mir hinterher sah, noch einmal an. Er winkte mir zu und verließ unsere Nische.
,,Eine Gryffindor und ein Slytherin. Sie treiben da ein gefährliches Spiel, besonders in diesen Zeiten, meine Liebe.", sagte die fette Dame zu mir.
,,Ich weiß. Ich wünschte mir, dass es diese Vorurteile nicht geben würde.", murmelte ich.
Dann trat ich in den Gemeinschaftsraum ein.

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Hey, meine Lieben
Hier ist wieder ein neues Kapitel für euch.
Ich hoffe es gefällt euch.
Bis nächstes Mal,
Eure Katalina



Love me (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt