Die letzten Tage der Weihnachtsferien vergingen ähnlich ruhig wie die Tage zuvor. Die Zeit selbst verging allerdings so schnell, sodass sie mir nur wie ein Wimpernschlag vorkam und uns nun wieder die Rückreise nach Hogwarts bevorstand. An jenem Nachmittag standen also Harry, Ron, Ginny und ich gemeinsam mit Mrs. Weasley vor dem Kamin der Weasleys. Von dem Rest der Familie hatten wir uns schon am Vorabend verabschieden müssen, da diese alle schon früh am Morgen zur Arbeit aufbrechen mussten. Den Rückweg nach Hogwarts würden wir über das Flohnetzwerk antreten. Dies war die Anordnung des Ministeriums, um die Sicherheit der Schüler gewährleisten zu können.
Kaum in Hogwarts angekommen, kehrte wieder Normalität ein. Jedenfalls so gut wie, denn Hermine und Ron wechselten nach wie vor kein Wort miteinander und ich ging Harry so gut es ging aus dem Weg, wenn er mal wieder auf das Thema Voldemort zu sprechen kam. Auch seine Erzählungen über die Einzelstunden bei Professor Dumbledore versuchte ich zu verpassen. Dies gab mir allerdings langsam das Gefühl eine schlechte Freundin zu sein. Trotzdem wollte ich nicht mit diesem Thema konfrontiert werden. Der bloße Gedanke daran, mich meiner eigenen Prophezeiung und den Problemen außerhalb der Schlossmauern zu stellen, verursachte mir Übelkeit und Panikattacken. Abgesehen davon fiel es mir so auch leichter Draco zu vergessen, den ich nach wie vor schrecklich vermisste. Zum Glück gab es immer noch den Unterricht, der mich dermaßen auf Trab hielt, sodass ich nicht einmal die Zeit hatte, mich meinen eigenen Problemen zu widmen. Außerdem wurde noch ein Apparierkurs angeboten, den die Schüler ab der sechsten Klasse besuchen durften.
Im Normalfall zumindest...„Es ist unfair, dass man für den Apparierkurs noch in diesem Schuljahr volljährig werden muss. Ich bin genauso in der sechsten Klasse wie alle anderen auch.", sagte ich genervt beim Frühstück.
„Eine Frechheit. Hast du schon versucht mit Professor Dumbledore zu sprechen?", regte Ginny sich mit mir auf.
„Ja, er meinte, dass er nichts machen könne, da dies die Regel für alle ist.", stöhnte ich genervt auf.
„Was? Das klingt mir aber eher nach einer Ausrede. Die Regel, dass man im ersten Schuljahr elf sein muss, hat ihn ja schließlich auch nicht daran gehindert dich trotzdem schon aufzunehmen.", redete Ginny weiter.
„Das habe ich auch gesagt, aber er meinte, dass es damals notwendig war die Regel zu ändern und hier nicht.", ich verdrehte die Augen.
„Das ist doch völliger Blödsinn.", meinte Ginny.
„Ja, aber immerhin können wir dann nächstes Jahr den Kurs gemeinsam machen.", sagte ich und hakte mich bei Ginny unter.
„Was machen wir denn jetzt, wenn alle anderen in diesem Kurs sind?", fragte Ginny abenteuerlustig.
„Wir könnten raus gehen, einen Spaziergang um den See machen und im Anschluss Hagrid besuchen.", schlug ich vor.
„Hervorragende Idee.", antwortete sie.
„Dann, wer zuerst am See ist?", lachte ich und rannte los ohne auf Ginnys Antwort zu warten.
Kaum rannte ich aus der Großen Halle wurde ich auch sogleich wieder gestoppt, denn etwas, oder besser gesagt jemand, versperrte mir den Weg. Um ganz genau zu sein, war es Draco, der gerade die Halle betreten wollte. Als ich gegen ihn stieß, fielen ein paar Pergamentrollen zu Boden.
„Hast du keine Augen im Kopf, Anderson?", zischte Draco mir wütend zu.
„Wieso musst du auch so dämlich im Weg rumstehen?", konterte ich und war für einen Moment geschockt darüber mit was für einem hasserfüllten Blick er mich ansah. So hatte er mich noch nie angesehen, nicht einmal kurz nach unserer Einschulung und unserem damaligen Streit.
„Was rennst du hier auch rum wie eine Irre und das noch mit dem Blutsverräter-Weasley.", sagte er mit einem abfälligen Blick auf Ginny.
Ich erstarrte vor Schock und Ungläubigkeit darüber, dass Draco imstande war so mit mir zu reden, obwohl er mir noch vor keinen zwei Monaten die ewige Liebe geschworen hatte.
Gerade als ich zu einer Antwort ansetzte, warf sich allerdings Pansy Parkinson an Dracos Hals.
„Guten Morgen, Schatz.", sagte sie und küsste ihn lange und ausgiebig mit sehr viel Zunge. Erschrocken riss ich meine Augen auf und ich glaube, dass mir auch der Mund offenstand.
„Was zur Hölle.", konnte ich Ginny neben mir flüstern hören.
Als sie sich voneinander lösten, blickte er sie wahnsinnig verliebt an.
„Morgen, Babe.", sagte er und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Was war denn bitte hier los? Draco und Pansy waren ein Paar? Draco verabscheute Pansy eigentlich, das hatte er mir selbst erzählt.
„Was machst du denn noch hier draußen? Mit diesen Blutsverrätern?", fragte Pansy und blickte uns angewidert an.
„Nichts, ich wollte gerade hineingehen, als diese Idiotin Anderson in mich rein gerannt ist.", sagte Draco. Mir wurde wieder übel und es fühlte sich so an, als ob Draco auf meinem, sowieso schon am Boden liegenden, Herzen eintrampelte.
„Oh, weinst du immer noch meinem Freund hinterher, Anderson?", fragte Pansy.
„Ganz bestimmt nicht. Alles was dir zwischen die Finger gelangt, kann ja schließlich nur Dreck sein.", mischte Ginny sich ein.
„Das musst gerade du sagen, Weasley.", sagte Pansy und grinste boshaft.
Ginny lief vor Wut rot an und setzte schon zum nächsten Konter ein, als ich eingriff:
„Komm, Ginny. Das ist es nicht wert."
„Du bist erbärmlich, Anderson. Und halte dich von meinem Freund fern.", sagte Pansy. Dann griff sie Draco ans Kinn und drehte sein Gesicht wieder zu ihr. Sofort erschien ein Strahlen auf Dracos Gesicht. Das Merkwürdige daran war, dass er dabei große Ähnlichkeit mit einem Hund hatte, der gerade von seinem Frauchen ein Leckerli erhielt.
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Love me (Draco Malfoy FF)
FanfictionHaileys Familie ist schon seit Jahren mit den Malfoys befreundet. Doch Hailey und Draco können sich nicht ausstehen, fühlen sich jedoch auf eine Art und Weise zueinander hingezogen. Doch als Haileys Eltern sterben und sie zu den Malfoys ziehen muss...