Als ich wieder den Krankenflügel verließ und zum Gryffindorgemeinschaftsraum lief, wurde ich von Getuschel und Blicken verfolgt. Es war bereits Abend, doch die Sonne schien immer noch durch die großen Fenster von Hogwarts, während die meisten Schüler vom Essen in ihre Gemeinschaftsräume zurückkehrten. Selbst im Gryffindorgemeinschaftsraum riss das Getuschel um mich herum nicht ab. Ginny war die Erste, die mich entdeckte.
„Hailey! Wo warst du den ganzen Tag?", fragte sie mich und lief auf mich zu.
„Krankenflügel.", antwortete ich knapp und blickte meine umstehenden Klassenkameraden an, die nicht aufhören konnten zu starren.
„Habt ihr nichts Besseres zu tun, außer zu starren.", fragte Ginny die Umstehenden, nachdem sie meinen Blick bemerkte. Dann beugte sie sich zu mir und flüsterte:
„Die starren alle, weil im Schloss das Gerücht herumging, dass Harry Draco angegriffen hat, weil Draco angeblich ein Todesser ist."
„Aber es stimmt doch auch. Harry hat Draco angegriffen, weil er davon überzeugt ist, dass Draco ein Todesser ist. Davon redet er doch schon seit den letzten Sommerferien.", antwortete ich.
„Die starren auch, weil sie glauben, dass du wieder mit Draco zusammen bist.", erzählte Ginny weiter.
„Auch das ist wahr.", antwortete ich. Auf Ginnys fragenden Blick, antwortete ich nur mit einem Schulterzucken.
„Sie sagen auch, dass du jetzt auch eine Todesserin bist."
„Das ist völlig absurd. Natürlich bin ich keine Todesserin.", sagte ich abwehrend.
„Ich weiß, dass habe ich auch gesagt."
„Hailey, es tut mir ja so leid, dass du das mit ansehen musstest.", sagte Harry, der gerade auf uns zugelaufen kam.
„Es tut dir leid, dass ich das mitansehen musste? Wie wäre es mit 'Entschuldigung, dass ich deinen Freund einfach aus dem Nichts angegriffen habe?", schnauzte ich ihn an.
„Ihr seid wirklich wieder zusammen?", fragte er.
„Ist das wirklich das Einzige, was dich interessiert?", ich verschluckte mich fast vor Wut.
„Nein, natürlich nicht. Aber..."
„Aber was?" fuhr ich ihn an. Doch er sah mich nur an und brachte kein Wort heraus.
„Bitte lass mich einfach in Ruhe.", sagte ich und stürmte in meinen Schlafsaal.„Du bist also wieder mit Draco zusammen?", fragte Ginny, die mir gefolgt war.
„Ja, bin ich.", antwortete ich müde.
„Aber wieso?"
„Weil ich ihn liebe. Als er da vor mir lag, so blass und voller Blut, da habe ich so eine Angst bekommen, dass ich ihn verlieren könnte. Das war furchtbar. Ich kann ihn nicht verlieren. Ich liebe ihn und wenn er heute gestorben wäre, dann wäre auch ein Teil von mir gestorben."Die nächsten Tage waren anstrengend. Ich wurde nach wie vor von Getuschel und Blicken verfolgt, ging jedem aus dem Weg, besonders Harry, und verbrachte meine Zeit größtenteils bei Draco im Krankenflügel, den er erst ein paar Tage später verlassen durfte.
Ich vermisste meine Freunde, aber mein Stolz war zu groß, um Harry einfach so zu verzeihen und wieder so weiterzumachen wie bisher. Ich redete nur noch mit Ginny und Hermine und die beiden informierten mich über alles, was außerhalb des Krankenflügels passierte. So kam es, dass Ginny mir eines Abends vorsichtig erzählte, dass sie Harry, nach dem Sieg der Gryffindors beim Quidditchspiel, geküsst hatte und die beiden nun ein Paar waren. Natürlich freute ich mich für sie. Die beiden waren schließlich schon seit Jahren ineinander verliebt, hatten sich nur nie getraut oder verpasst, was das Ganze nun noch schöner machte. Aber es zogen auch ein paar Schatten über diese Nachricht, denn gerade für Ginny war es nicht einfach, dass ihre Freundin und ihr Freund nicht mehr miteinander sprachen und sich ignorierten. Ganz davon zu schweigen, dass mein Freund der erklärte Feind ihres Freundes war. Dennoch versuchte sie Zeit mit uns beiden zu verbringen und half mich gegen die fiesen Gerüchte unserer Klassenkameraden zu verteidigen.Eine Woche nach Harrys Angriff auf ihn, durfte Draco endlich den Krankenflügel verlassen. Nur wenige Stunden nach seiner Entlassung trafen wir uns vor dem Raum der Wünsche. Gerade als ich den Raum betreten wollte, zog er mich zurück und sagte:
„Ich kann heute nicht. Tut mir leid, Hailey."
Verwirrt sah ich ihn an.
„Ich wollte nur kurz mit dir sprechen. Kannst du mir etwas versprechen?"
„Natürlich.", sagte ich immer noch verwirrt.
„Versprich mir, dass du heute deinen Gemeinschaftsraum nicht verlassen wirst und auch deine Freunde möglichst davon abhaltest."
„Wieso?"
„Bitte versprich es mir einfach.", sagte er und nahm mein Gesicht in seine Hände.
„In Ordnung, ich verspreche es.", seufzte ich.
Dann küsste er mich kurz und verschwand auch schon wieder.
Besorgt blieb ich zurück.
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Love me (Draco Malfoy FF)
FanficHaileys Familie ist schon seit Jahren mit den Malfoys befreundet. Doch Hailey und Draco können sich nicht ausstehen, fühlen sich jedoch auf eine Art und Weise zueinander hingezogen. Doch als Haileys Eltern sterben und sie zu den Malfoys ziehen muss...