30.

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Auch am nächsten Morgen war ich immer noch in Gedanken, darüber, ob Draco wirklich unter dem Einfluss eines Liebestrankes stand. Dracos Verhalten war in den letzten Wochen tatsächlich sehr auffällig gewesen, aber war Pansy wirklich dazu imstande mit einem so mächtigen Trank die Kontrolle über ihn zu gewinnen? Und vor allem, falls es wirklich stimmen sollte, wie flößte sie ihm den Trank ein, ohne dass es irgendwer bemerkte?

Nur wenige Tage später wurden meine Vermutungen bestätigt. In Verteidigung gegen die Dunklen Künste zog Pansy, die direkt vor mir saß, eine kleine Phiole aus ihrer Tasche und sah sich einmal prüfend um, während ich mich bewusst wegdrehte und alles nur aus dem Augenwinkel beobachtete, bevor sie die Phiole an Draco weitergab.
„Trink.", flüsterte sie Draco energisch zu.
Draco nahm ohne Widerrede einen Schluck aus der Phiole und ich hielt die Luft an. Plötzlich fuhr ein Schauder durch seinen ganzen Körper und er ließ die Phiole fallen. Das kleine Fläschchen rollte in Richtung meines Tisches, bis es meine Schuhe berührte und dabei zu rollen aufhörte, wobei ein paar Tropfen des Inhalts auf meinen Schuhen landete. Erschrocken drehte Pansy sich um, während ich mich hinunterbeugte, um die Phiole aufzuheben.
„Du hast da was verloren.", sagte ich lächelnd und streckte Pansy die Phiole hin.
„Gib mir das.", zischte sie und riss mir die Phiole aus der Hand.
„Miss Parkinson, Miss Anderson, was ist dort bei Ihnen los?", fragte Professor Snape plötzlich.
„Nichts, Professor Snape, mir ist nur etwas aus der Tasche gefallen.", erwiderte Pansy hastig.
„Hm.", sagte Snape noch, bevor er sich wieder dem Unterricht widmete.
Ich dagegen lächelte leise vor mich hin. Mit den Tropfen auf meinen Schuhen konnte ich sicherlich mit Hermines und Ginnys Hilfe feststellen, was in dem Fläschchen war, das Pansy Draco verabreicht hatte.

„Denkst du, die Tropfen auf meinen Schuhen reichen aus, um herauszufinden was das ist?", fragte ich Hermine in unserem Schlafsaal.
„Mehr konntest du nicht beschaffen?", fragte Ginny.
„Nein, sonst hätte Pansy was gemerkt und ich hatte gehofft, dass die Tropfen ausreichen würden.", antwortete ich.
„Nun ja, wir haben sowieso keine Alternative. Die Tropfen müssen also ausreichen.", sagte Hermine.
Dann murmelte sie einen mir völlig unbekannten Zauberspruch und schwenkte dazu ihren Zauberstab.
„Hat es funktioniert?", fragte ich, als sie stoppte und nichts passiert war.
„Warte.", sagte sie und starrte auf meine Schuhe. Wie gebannt blickten wir drei einige Sekunden auf die Schuhe und gerade als ich wieder etwas sagen wollte, nahmen die zunächst kaum sichtbaren Flecken einen blutroten Farbton an.
„Was bedeutet das?", fragte ich.
„Du hattest Recht. Es ist ein Liebestrank, ein ziemlich mächtiger sogar.", sagte Hermine.
„Und gibt es einen Gegentrank?", fragte ich.
„Natürlich gibt es einen Gegentrank. Den gibt es fast immer. Aber für den werden wir nicht nur einfach herkömmliche Zutaten brauchen."
„Und wo bekommen wir die her?", fragte ich erneut.
„Aus Slughorns Vorratskammer, nehme ich an.", sagte Ginny und Hermine nickte zustimmend.
„Dann fragen wir Slughorn, ob wir was aus seinem Vorrat haben können."
„Ich denke nicht, dass Slughorn uns ohne Erklärung was aus seinen Vorräten leihen wird.", sagte Hermine.
„Dann brechen wir eben ein.", sagte ich.
„Ja, und dafür brauchen wir einen verdammt guten Plan.", fügte Ginny hinzu und wir verbrachten die nächsten Stunden damit einen Plan auszuhecken. Kurz vor dem Abendessen stand der Plan und er würde noch heute Nacht ausgeführt werden.

„Hey Harry, könnte ich mir deinen Tarnumhang heute Abend ausleihen?", fragte ich Harry leise nach dem Essen im Gemeinschaftsraum.
„Wofür?", fragte Harry misstrauisch.
„Ich muss noch was erledigen. Bitte frag nicht wofür.", sagte ich.
„Ähm okay. Warte kurz, ich bringe ihn dir.", sagte Harry.
Ein paar Minuten später kam Harry zurück und trug unter seinem Arm den alten Umhang seines Vaters.
„Danke, Harry. Du bekommst ihn spätestens morgen früh wieder zurück.", sagte ich.
Ich warf Hermine und Ginny einen Blick zu und wir verließen gemeinsam den Gemeinschaftsraum.
Auf dem Weg runter in die Kerker reichte Hermine mir einen Zettel und einen kleinen Beutel.
„Der Beutel ist mit einen Dehnungs- und einem schalldicht machendem Zauber versehen, was bedeutet, dass alles reinpassen sollte und man auch nichts klirren hören kann. Und auf dem Zettel stehen alle Zutaten, die wir für den Gegentrank benötigen."
Ich schluckte: Auf dem Zettel standen um die 20 verschiedene Zutaten und von den meisten hatte ich noch nie etwas gehört.
„Danke, dass Ihr mir helft.", sagte ich.
„Nichts zu danken. Ich halte zwar nicht besonders viel von Draco, besonders seit eurer Trennung, aber niemand hat es verdient unter der Fuchtel von Pansy zu stehen.", sagte Hermine.
„Außerdem würdest du dasselbe für uns tun.", ergänzte Ginny.
Ich lächelte.
„Und jetzt los. Wir dürfen keine Zeit verlieren.", sagte Hermine und ich warf mir den Tarnumhang über. Hermine und Ginny liefen ein paar Schritte weiter bis vor die Tür zu Slughorns Büro.
Nachdem die beiden angeklopft hatten, öffnete sich zögerlich die Tür:
„Ja, bitte? Oh, Miss Granger und Miss Weasley, was kann ich zu dieser späten Stunde noch für Sie tun?", sagte Slughorn.
„Professor, sie müssen schnell kommen. Im Astronomieturm hat ein Schüler etwas zu sich genommen und benimmt sich nun wie ein wildes Tier.", hörte ich Ginny sagen. Nur wenige Minuten später rauschten Ginny und Hermine mit Professor Slughorn an mir vorbei. Das war mein Einsatz. Sofort eilte ich in das Büro des Professors, bevor die Tür zufallen konnte. Von dort aus eilte ich weiter zu der Tür, die ich für den Eingang zur Vorratskammer hielt.
„Alohomora", murmelte ich und die Tür schwang auf. Tatsächlich hatte ich Glück und es war wirklich die Tür zu Vorratskammer. Schnell machte ich mich daran die Zutaten, wie zum Beispiel Feentränen, zusammen zu suchen.

Love me (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt