Kapitel 8

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Die Schule läuft normal weiter. Herr Müller unser Mathelehrer, ist halb eingeschlafen und hat uns dann ne halbe Stunde früher nach Hause geschickt. Nico und ich laufen zu den Fahrräder. Er erzählt mir lauter peinlichen Sachen, die in Sizilien ihm passiert ist und ich lache mich nur noch zu Tode. Das ist fast das einzige Mal, dass ich wieder mal richtig gelacht habe und es tut so gut. "Lena, soll ich dich Heim begleiten?", fragt Nico. "Na klar, wenn Du willst!", erwidere ich. So fahren wir bis zu mir nach Hause und setzt mich vor der Türe ab, da ist auch schon Mam vor der Türe. "Lena, mein Spätzchen. Kannst Du den Nachmittag mit Nico verbringen? Er kann doch hier bleiben, oder? Ich muss dringend zur Arbeit, aber Essen ist schon parat.", erklärt meine Mutter im Stress. "Ja, ist gut. Nico ist sowieso alleine." Meine Mam gibt mir einen flüchtigen Kuss und verschwindet dann gerade aus der Türe. Wir setzen uns an den Tisch und schauen uns einfach an. Da erst fällt mir auf, dass er nie Was von seiner Famile geredet hat. "Du, Nico. Was ist eigentlich mit deiner Familie?", Frage ich zögernd. "Ach, nichts. Ich kann das nicht erzählen." "Doch das machst Du jetzt. WIr Haben lange Zeit." "Also gut. Ich wohne mit meinem jüngeren Bruder Daniele und meiner Mutter Cristiana in einer Wohnung. WIr Haben nicht besonders viel Geld. Weil... Weil meine Mutter ist Putzfrau. Sie findet einfach keinen Job und ich helfe ihr auch wirklich, aber es ist schwierig mit so einem kleinen Bruder. Heute ist er bei einer Verwandten. Ich habe es dir nicht erzählt, weil ich mich schäme, dass WIr nicht aus dem gleichen Hause kommen, wie ihr. " Ein bisschen überrascht bin ich schon gewesen, aber ist ja nicht schlimm, wenn sie Putzfrau ist. "Mann Nico, das ist doch überhaupt kein Problem. Du musst dich nicht schämen!" "Danke Lena. Du Bist einfach super!" Er legt seine Hand auf meinen Oberschenkel, ich zucke ein bisschen zusammen, aber ist nicht schlimm gewesen. Dann traue ich mir meine Hand, an seine Wange zu legen. Sie fühlt sich warm und schön an. Unsere Blicke treffen sich und dann beugt er sich vor und küsst mich zärtlich auf den Mund. Ich geniesse es. Der Kuss schmeckt nach Meer... Es ist der schönste Kuss in meinem bisherigen Leben gewesen. Wir lösten uns immer noch nicht...

Lena & NicoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt