„Du fragst noch warum ich dich hasse?", fragte ich ungläubig. Okay, hassen ist etwas übertrieben, sagen wir es mal so, dass ich ihn nicht ganz leiden kann. „Ist ja nicht so, als hättest du den Bullen erzählt, dass ich ein paar Mal in der Stadt gesprayd habe oder dass ich unseren Klassenraum pink gestrichen habe", sagte ich ironisch und blickte mit zusammen gekniffenen Augen zu Aiden.
Dieser hatte den Mund zusammen gekniffen und seinen Blick konnte ich auch nicht ganz deuten. „Wer hat dir das erzählt?" Seine Körperhaltung zeigte deutlich, dass er nicht viel von meinen Worten hielt. „Niemand. Aber was soll ich denn bitteschön glauben, wenn du nicht an dein Handy gehst oder dich auch nur irgendwie meldest und Tage spätere die Bullen vor meiner Haustür stehen und mich später in ein Internat schleifen?", sagte ich nun auch wütend.
Erst jetzt merkte ich, dass ich ein total unnützes Gespräch mit ihm führte. Ich meine, es war doch sowieso alles klar. Was sollte das alles also? Ich drehte mich um und machte mich auf die Suche nach Chloe. Diese stand, wie es nicht anders zu erwarten war, bei Elias und trank irgendein ekeliges, alkoholisches Getränk. Nicht gerade lecker. Eigentlich hätte ich nur nach Elias ausschau halten müssen und ich hätte sie sofort gefunden, fällt mir auf. Egal.
„Gibst du mir den Schlüssel? Ich will nach Hause", schrie ich ihr ins Ohr, da die Musik so laut war. Sie setzte eine traurige Miene auf, was aber nicht gerade echt aussah, weil die ganze Zeit ein Mundwinkel nach oben zuckte. „Bleib doch bitte noch etwas hier? Du verpasst noch etwas", schrie sie zurück. „Ich will aber nach Hause", quengelte ich herum. Zu diesem Zeitpunkt wollte ich einfach an einem ruhigen Ort sein, wo kein Alkoholgeruch in der Luft lag und wo ich auch schlafen konnte. Klar konnte ich auch in meinem Zimmer schlafen, aber Ruhe konnte man das nicht gerade nennen.
„Nöp", sagte sie nur und ignorierte mich die nächste Zeit auch erst einmal. Ich seufzte und ging dann zum Hintereingang. Mein Plan war, nun zu Chloes Haus zu laufen. Meinen Plan B gab es ja auch noch. Mit einem kleinen Grinsen lief ich also auf die Tür zu, mit der Vorfreude auf ein gemütliches Bett und am Morgen vielleicht etwas Asperin. Doch da hatte ich anscheinend auf die Launen vom Schicksal geachtet. Das wollte anscheinend, dass ich noch eine Weile im Haus blieb. Denn genau dann kam mein älterer Bruder Cyrian die Treppe herunter gesaust. Er sah leider alles andere als betrunken aus, sondern eher wütend und da sollte man sich besser nicht mit ihm anlegen. Ich hatte es selbst öfters erlebt.
Ich versteckte mich hinter der nächstbesten Person. Sie war zum Glück etwas größer als ich und drehte ich auch nicht zu mir um, sondern ließ mich hinter ihm stehen. Ich lugte hinter ihm hervor und sah zum Glück, wie Cyrian in die andere Richtung ging und einen Jungen anbrüllte, der gerade dabei war noch etwas Vodka oder ähnliches in eine Bowle zu kippen. Er schlich sich ertappt weg und mischte sich unter die anderen Gäste. Cyrian setzte sich auf den gleichen Stuhl, wo auch ich vor längerer Zeit gesessen hatte und wo ich mich gemütlich mit Luc unterhalten hatte.
„Danke, dass du mich nicht verraten hast. Ich haue dann auch schon wieder ab", ratterte ich drauf los, ohne der Person in die Augen zu sehen. Ich hasste es mich zu bedanken. Aber wie es sich natürlich gehört hatte ich es trotzdem gemacht. Seht ihr, sogut haben mich meine Eltern erzogen. „Er hat dich nicht verraten", kam es von der Person, die ich anfangs für einen Unbekannten hielt. Anscheinend war er es doch nicht, denn Zachary stand vor mir und hielt seine Arme verschränkt. Ich musste schon sagen, er sah nicht schlecht aus. Trotzdem blickte ich ihn provozierend in die Augen. „Ach? Und wer soll es denn sonst gewesen sein? Etwas die der böse Teufel?" Ja, ich hatte Abend nicht gerade viel Kreativität, tolle Sätze zu bilden. Interessierte mich auch ehrlich gesagt recht wenig.
Er zuckte nur mit den Schultern. Wow. Gute Antwort. Gesprächig war er nicht gerade. Eigentlich könnte es jeder gewesen sein. Alle Schüler wussten, dass ich es liebte ein bisschen Deko in der Schule zu verteilen. Trotzdem hatte mich nie jemand daran gehindert dies zu tun – außer der Schulleiter natürlich. So richtig viel Mühe hatte er sich aber auch nicht gegeben. Vielleicht mochte er es auch, wer weiß. Allerdings wurde es mir nie nachgewiesen, dass ich es war, die dass alles gemacht hat. Bis zu einem Zeitpunkt. Irgendjemand hatte es wohl lustig gefunden ein paar Fotos zu machen, wie ich eine Wand pink ansprühte und irgendwie ist es wohl in die Hände der Polizei gefallen. Da Aiden immer mein kleiner Türsteher war, liegt der Verdacht nahe, dass er es war. Sein Job war es früher immer gewesen, dass er in der Nähe der Tür stand und mir mit Handzeichen oder Geräuschen gezeigt hatte, dass jemand kommt. Meistens hatte er seinen Job gut ausgeführt, außer wenn er eingeschlafen war – was nicht selten passiert ist.
„Hängt ab, was du unter böser Teufel verstehst. Aber ja, man könnte sagen, dass es der böse Teufel war" Nach diesen Sätzen ging er einfach weg.
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I'm back, Bitches ✔
HumorIn einer Schule voller Idioten, gestörten Lehrern und klischeehaften Schülern ist bei Candy nicht das größte Problem der Schulstress. Sie möchte ihre Rache an Aiden ausüben. „Du", rief er und kam näher. „Ja? Kannst du auch etwas deutlichere Sätze...