Der Schulball

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Nach dem Abend bei Aurora haben Aiden und ich uns in meinem Zimmer verkrochen und sprachen über den Abschlussball, welcher bald sein würde.
Eigentlich war es ja so, dass das Mädchen unbedingt zum Ball wollte und den Jungen dort hin schleift.
Tja, in diesem Fall war wohl Aiden das Mädchen und ich der Junge.

"Und was machen wir da? Tanzen? Ich hatte noch nie Unterricht! Wie soll ich das denn bitteschön hin bekommen?", fauchte ich ihn an. Ja, ich hatte leichte Stimmungsschwankungen und ja, ich hasste tanzen.
Das hinderte ihn aber nicht mich trotzen überreden zu wollen.
"Komm schon. Wir müssen ja nicht tanzen. Ich will einfach nur dabei sein" Ich malte mir jetzt schon die verschiedenen Szenarien aus. Ein Make up Profi war ich jetzt nicht. Ich war schon froh, dass ich mir mit der Mascara nicht das Auge aus stach. Dann auch noch ein Kleid suchen - das hörte sich an wie Stress pur. "Dir ist schon klar, dass es damit Enden wird, dass ich mit Turnschuhen und einer Jogginghose dort hin gehe, oder?", fragte ich ihn skeptisch. So gut musste er mich jetzt wohl kennen. 

Auf Partys wollte ich ja noch nicht einmal gehen. Ich hatte es letztes Mal nur gemacht, weil Chloe mich dazu gezwungen hat. Diese war gerade aber in ihrer rosaroten Welt, da Elias sie nach gefühlt eine Millionen Jahren um ein Date gebeten hat. Also gab es nur Aiden, der unbedingt dort hin wollte. Jetzt mal ehrlich: Ein gemütlicher Abend mit Chips ist doch viel besser, als eine überfüllte Tanzfläche mit viel Körperkontakt und schwitzenden Körpern. 

Da merkte man mal wieder, wie launisch ich gerade war. "Dann starten wir halt einen neuen Trend. Warum nicht?", sagte Aiden selbstbewusst. Ihm schien gar nicht klar zu sein, auf was er sich da einließ. 

"Okay. Dann komme ich halt mit" Es bestand ja immer noch die Möglichkeit, dass wir erst gar nicht hinein gelassen wurden. So ganz unwahrscheinlich war dies nämlich nicht. Mein Freund machte sich darum aber überhaupt keine Sorgen. Vielleicht heckte er ja etwas aus? Bei ihm könnte ich es mir gut vorstellen.

Ich ließ mich weiter in die Kissen von meiner Couch fallen und beobachtete Aiden dabei, wie er etwas in sein Handy tippte. Er konnte seinen Blick schon gar nicht mehr davon los reißen. Als ich mich räusperte, blickte er auf und schien kurz zu überlegen. Ja, ich war zufälligerweise auf sein Handy eifersüchtig. Ich meine, es wurde die ganze Zeit von ihm berührt und er schenkt ihm viel mehr Aufmerksamkeit, als mir. 

"Ich los, meine Mutter braucht Zuhause meine Hilfe", sagte er mit unschuldiger Miene. Spätestens ab diesen Moment müsste man checken, dass er etwas ausheckt... 

Ein paar Tage später war es dann auch so weit. Ich war gerade dabei mich zu duschen, da heute der Abschlussball war. Meine Mutter kam ins Bad, ohne zu beachten, dass ich in der Dusche stand und ein paar Sekunden später hörte ich nur ein Rascheln. Keine Minute später ist sie dann auch verschwunden. Ich hatte meine Kleidung, bereits auf dem Hocker gelegt, welcher sich neben der Dusche befand. Ich hatte vor, meinen Plan tatsächlich in die Tat umzusetzen. Es war der letzte Tag mit meiner Klasse und von da an war es sowieso egal, wie ich aussehen würde. es interessierte mich sowieso nicht gerade, was andere über mich sagten, von da an war es eine ganz bequeme Alternative.

 Doch als ich das Wasser ausschaltete und nach dem Handtuch greifen wollte, war dieses nicht an seinem Platz. Genauso wenig meine restliche Kleidung. Was sollte meine Mutter bitteschön damit bezwecken? "Kann mir jemand ein Handtuch geben?", schrie ich durchs Haus. Ein ganz klares "Nein" wurde zurück gerufen. Dann blieb mir wohl keine andere Wahl, als nackt in mein Zimmer zu rennen. Als ich gerade die Tür öffnen wollte, wurde diese aber von außen schnell wieder zu gedrückt. 

"Es ist jetzt nicht so, als würde ich die Sicht nicht genießen wollen, aber wir wollen ja mal fair bleiben ", kam von draußen die Stimme von meinem geliebten Freund, den ich bald allerdings einen Kopf kürzer machen würde, wenn er mir kein Handtuch geben würde. 

"Was wird das, Aiden?" "Auf deinem kleinen Hocker müsstest du ein Kleid finden. Dieses bitte ganz schnell anziehen. Dann bekommst du auch dein Handtuch wieder", flötete er. "Das musste natürlich auf deinem Mist wachsen", fluchte ich. Ich öffnete die Tür einen Spalt breit und nahm mir das Tuch, was er mit hin hielt. 

Diese Runde mag er vielleicht gewonnen haben, aber meine Rache wird sauer statt süß enden...

I'm back, Bitches ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt