"Wann willst du eigendlich aufstehen? "
"Nie", murmelte ich in mein Kissen und drückte mein Gesicht noch mehr hinein.
"Wir haben Schule ", sagte Chloe.
"Ach ne"
"Du willst schwänzen?"
"Lass mich einfach schlafen"
Ich zog meine Decke weiter über meine Schultern und gähnte. Ich hatte einfach keine Lust in die Schule zu gehen. Wer hatte das schon? Und soo schlimm war es auch nicht zu schwänzen. Ist ja nicht so, als würde ich es jeden Tag machen - vielleicht jeden zweiten bis dritten Tag."Okay, dann willst du also verpassen, die Aidan auf unseren wunderschönen, frisch lackierten Spind reagiert?!" " Ist ja gut, ich komme", murrte ich und streckte ganz langsam ein Bein nach dem anderen aus dem Bett. Fast schon in Zeitlupe zog ich mich an und lief nach unten in die Küche, wo mich Chloe gut gelaunt ansah. Weil wir gestern etwas zu lange gequatscht hatten, hatten wir die Zeit vergessen und sie musste bei uns schlafen.
"Gut gemacht", lobte meine Mutter Chloe. Diese grinste vor sich hin und sah mich stolz an. Ich nahm mir ein Glas und füllte erst einmal Orangensaft hinein. Danach schmiss ich mich schon fast auf meinen Stuhl und war schon wieder dabei einzunicken. Ich gebe es zu - ich war ein kleiner Morgenmuffel und es war relativ schwer mich aus dem Bett zu kriegen. Deswegen hat meine Mutter Chloe auch so einen lobenden Blick zugeworfen.
"Habt ihr heute noch Pläne, Mädels?", fragte meine Mutter uns. "Keine Ahnung. Vielleicht probieren wir noch ein paar Streiche aus"
" Ihr wisst ja, was mein Liebling ist" Sie zwinkerte uns zu und verließ die Küche.Ich führte eine Art Buch, wo ich alle meine Streiche hineinschrieb. Jeder hatte seine eigene Nummer. Chloe hatte ein identisches. So konnten wir uns immer eine Nachricht schreiben, welchen Streich wir gemacht hatten. Man könnte sagen, dass das unsere kleine Geheimsprache war.
Der Lieblingsstreich meiner Mutter war ein etwas einfallsloser, aber trotzdem wirksamer Streich. Wir hatten ihn vor ein paar Jahren das erste Mal gemacht und er war echt gut angekommen. Damals sollte Luc grillen. Meine Mutter und ich gingen ins Obergeschoss und schmissen ihn mit einem Gemisch aus Wasser, Kleber und Honig ab. Wir machten hauptsächlich Kleber hinein, damit es schön klebte – was auch sonst. Darüber kam dann die nächste Ladung Federn. Ich bestand darauf, dass sie pink waren. Damals war pink noch meine Lieblingsfarbe.
„Ich würde euch aber echt mal empfehlen eure Ärsche aus dem Haus zu bewegen. Die Schule fängt in genau zehn Minuten an und ich dachte ihr wollt noch die Reaktion auf euer Meisterwerk sehen?", sagte meine Mutter seelenruhig und wusch etwas Geschirr ab.
Chloe und ich hasteten nach oben, um unsere Rucksäcke zu holen und machten uns auf den Weg. Natürlich fragte ich vorher noch meine Brüder, ob sie so lieb waren und uns zur Schule brachten, aber nein - so lieb waren sie dann doch nicht. Beim genaueren Nachdenken waren sie das eigentlich nie.
Ich hatte eigentlich gedacht, dass uns alle mit großen Augen ansehen und sich freuen, dass ich wieder da bin, oder so etwas in der Art. Aber das war natürlich nur Wunschdenken. Stattdessen blickten alle in die entgegengesetzte Richtung, als würde dort etwas viel spannenderes stattfinden. Aber jetzt mal ehrlich – wer war denn schon spannender als ich? Ne, scherz. Soo selbstverliebt war ich dann doch nicht.
Wir liefen zu der kleinen Gruppe, die sich gebildet hatte und quetschten uns etwas hindurch, wobei ein paar Protestrufe entstanden.
Ich grinste, als ich sah, worum sich die Schüler gestellt hatten.
Ein wild gewordener Spast stand vor seinem Schließfach und schlug darauf ein. Dabei fielen ein paar Glitzersteine ab und landeten auf den Boden.
Nun stand er einfach nur dort und bemühte sich sichtlich seine Atmung unter Kontrolle zu halten. Er blickte mit zusammen gekniffenen Augen durch die Reihe und schien nach jemanden zu suchen. Kurze Zeit später hatte er die Person auch schon gefunden, denn er erstach mich fast schon mit seinen Blicken. In diesem Moment war ich echt froh, dass man mit Blicken nicht töten konnte.
„Du", rief er und kam näher.
„Ja? Kannst du auch etwas deutlichere Sätze formulieren? Ich weiß gerade nicht, was du willst", log ich ihn an. Oh doch, ich wusste ganz genau was er wollte.
„Ich hätte es ahnen sollen", murmelte er zu sich selbst. „Was willst du?"
„Ich will Rache. Ich dachte, das hätte ich schon deutlich gemacht", flüsterte ich ihm ins Ohr, da er noch etwas näher gekommen war.
Danach drehte ich mich auf den Absatz um und ging zu Kelsey, der Sekretärin . Chloe hat sich anscheinend dazu entschieden zu ihr zu gehen und mit ihr zu quatschen, als ich kurz bei dem Spasten war. Wahrscheinlich wollte sie ein paar Kaugummis abstauben. Sie war genauso von Kaugummis gesessen wie ich.
„Naja, also ich finde das Zwiebel Kaugummi schmeckt genauso wie das Marshmallow Kaugummi" Kelsey schüttelte einfach nur ihren Kopf. „Du hast echt keinen Geschmack" „Hab ich das je behauptet?", grinste Chloe sie an und schmatzte noch einmal extra laut um Kelsey zu ärgern. „Ich glaube ja, dass du ein Elias Kaugummi bestimmt zum anbeißen finden wirst", mischte ich mich in das Gespräch ein und grinste genauso wie sie vorher. „Kann schon sein. Ich würde -" Sie wollte gerade weiter reden, als sie von Elias unterbrochen wurde, der urplötzlich hinter ihr erschien. Natürlich hatte nicht gesehen, wie er leise an sie geschlichen war und grinsend unser kleines Gespräch belauscht hatte. Ich doch nicht.
„ Schön zu wissen, dass du mich zum anbeißen findest. Du kannst ruhig öfters so etwas zu mir sagen" Chloe wurde sofort rot und stemmte ihre Hände in die Hüften und drehte sich ganz langsam um. Okay, es war vielleicht doch keine ganz so gute Idee gewesen uns zu belauschen und dann noch so einen Spruch raus zuhauen.
„Schön. Ich gebe es zu, dass ich dich heiß finde und ich denke das weißt du auch wohl selber. Aber nur weil ich das sage brauchst du kleines von Krötenmist bedecktem Etwas dich nicht so aufspielen!", zischte sie ihm zu und ging zügig weg.
„Scheiße", murmelte er und sah uns hilflos an. „Renn ihr hinterher du Nashorn", sagte ich nur und verdrehte die Augen. Die beiden waren schon süß zusammen aber Elias hatte einfach keine Eier um zu ihr zu gehen und sie um ein Date zu bitten. Nachdem er gegangen ist, kam auch schon das nächste Problem, welchem ich mich stellen musste. Als wäre es schon nicht genug für diesen Morgen wurde ich genau zum Gong der Schulglocke zum Schulleiter eingeladen. Es ist doch immer wieder einen alten Freund zu besuchen, oder?
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I'm back, Bitches ✔
HumorIn einer Schule voller Idioten, gestörten Lehrern und klischeehaften Schülern ist bei Candy nicht das größte Problem der Schulstress. Sie möchte ihre Rache an Aiden ausüben. „Du", rief er und kam näher. „Ja? Kannst du auch etwas deutlichere Sätze...