Alisons Sicht:
Als sich die Haustür von Maxims Wohnung öffnete, stand er oberkörperfrei vor mir und ich dachte fast mir blieb die Luft weg, aber ich musste grinsen, da ich mich so freute ihn wiederzusehen. Doch meine Freude verging so schnell wie sie gekommen war, denn hinter ihm trat eine Frau in einem seidigen Morgenmantel hervor. Wow, er verbringt die Nacht bei mir, geht dann nach Hause und hat dann schon wieder eine Frau in seiner Wohnung und dann sind beide zufällig auch noch halbnackt? Ich hätte ja nicht gedacht, dass er so eine Sorte Mann ist, aber okay. Ich wollte wieder nach Hause um darüber in Ruhe nachzudenken, deshalb drückte ich Maxim seinen Geldbeutel in die Hand und ging bevor er was sagen konnte. Ich ärgerte mich auf dem Heimweg darüber, dass ich ihn noch nicht einmal so lange kannte, aber ihn schon so sehr mochte, dass es mich störte, ihn gerade bei Gott weiß was mit dieser Frau gestört zu haben. Ich zerbrach mir den Kopf darüber, irgendeine plausible Erklärung zu finden, aber für mich sah das alles ganz eindeutig danach aus, dass er mit dieser Frau irgendetwas am laufen hatte. Und das störte mich ziemlich und ich war eifersüchtig, auch wenn ich mir das nicht eingestehen wollte. Eigentlich hatte ich keinen Grund dazu, denn ich hatte keinerlei Anspruch auf Maxim, aber es machte mich trotzdem traurig.
Nach ein paar Tagen war mein Ärger über die ganze Sache verflogen und ich dachte mir, dass ich total überreagiert hatte. Er ist bestimmt nicht so ein Typ, der sich jeden Tag eine andere Frau krallt. Er kannte diese Frau bestimmt schon länger und als er bei mir war, lief da ja nichts, er ist ja nur während dem DVD gucken eingeschlafen. Als ich mir das alles so durch den Kopf gehen ließ, kam ich mir blöd vor, aber irgendwie störte mich der Gedanke daran, dass Maxim vielleicht eine Freundin hat, immer noch mehr als er sollte. Allerdings vermisste ich ihn nun einfach anstatt sauer zu sein.
Ich wünschte mir so sehr ihn wiederzusehen, es fühlte sich schon an als hätte ich ihn Monate nicht mehr gesehen, dabei waren es nur drei Tage. Wie wenn er Gedanken lesen könnte, erschien genau jetzt sein Name unter meinen Whatsapp-Nachrichten. Ich freute mich wie ein kleines Baby, als ich las, dass er sich heute Abend gern mit mir treffen würde und ob ich um acht uhr schon was vorhatte. Sofort tippte ich eine Antwort ein, dass acht Uhr klar geht und was er denn vorhatte. "Lass dich einfach überraschen! Aber zieh vielleicht was chices an", schrieb er mir dann. Ich konnte mir absolut nicht vorstellen, was er vorhatte aber ich ließ es auf mich zukommen. Als ich mich dann fertig machte, entschied ich mich für ein dunkelrotes Abendkleid, das mir bis zu den Knien ging. Meine dunklen Haare fielen gelockt über meine Schultern und ich trug mir zusätzlich zu meinem Alltags-Make-Up noch einen Lippenstift auf. Als es dann an der Tür klingelte, zog ich mir noch meine schwaren High Heels an und öffnete. Doch obwohl ich wusste, dass es Maxim war, der vor meiner Tür stand, blieb mir bei seinem Anblick erst einmal der Atem weg.