Kapitel 3

354 27 8
                                    

                                                                                        3

Und das war er Moment an dem meine Mum endgültig bei mir Verschissen hatte. Schon am nächsten Tag war Tante Lilo da. Sie rollte dutzende von pinken Koffern ins Haus ,während ich protestierend im Türramen stand und zusah wie sich die alte Vogelscheuche einen abrackerte. Wie immer trug sie ihren hässlichen roten Federhut und den Langen abgetragenen Mantel. ,,Hier nimm mal." , krächste sie und drückte mir den Käfig mit ihrer fauchenden Perserkatze in die Hand. Angewiedert sah ich Asrael an. ,,MUM!" , brüllte ich durchs Haus. Ich rannte rein und klatschte den Käfig auf den Boden. Ich lief die Treppe rauf zu ihrem Büro. ,,Mum wirklich ich komme alleine zurecht . Ich brauche die Laus nicht." , jaulte ich und musste mich ermahnen nicht zu grinsen. Ich liebte es Tante Lilo *die Laus* zu nennen. Läuse waren lästig, genau wie sie. ,,Wie oft soll ich dir noch sagen das du sie Lilo nennen sollst. Außerdem weist du genau, dass Papa und ich immer den ganzen Tag über weg sind. Es ist besser wenn jemand hier ist und aufpasst."  Ach, jetzt waren wir schon beim *aufpassen* angelangt und nicht mehr beim *damit du nicht alleine bist *. Wütend ging ich nach unten. Als ob ich einen Babysitter bräuchte. Mittlerweile hatte die Lilo Laus alles ins Haus geschafft und sich auf meiner Ecke des Sofas breit gemacht. Sie grinste mich gruselig mit ihrer kleinen Zahnlücke zwischen den Schneidezähnen an. ,,Olle Hexe" ,grummelte ich leise ,schnappte meine Jacke und ging raus in die Dämmerung. Der Wind zerzauste meine langen, bonden Haare. Langsam ging ich die Waldstraße entlang an dessen Ende wir wohnten. Dafür das wir Juli hatten war es ziehmlich kalt draußen. Ich zog meine Jacke enger zu und schlenderte ein Stückchen in den Wald hinein. Hier war es so dunkel, dass man kaum etwas erkennen konnte. Genau das Richtige für einen Rückzugsort . Ich setzte mich hin und lehnte mich entspannt mit dem Rücken an einen dicken Baum. Fast wäre ich eingeschlafen, doch plötzlich zerbrach ganz in meiner Nähe ein Ast.

Und nach Tausend kommt unendlich ( Harry Styles)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt