Ok, was soll ich machen, was soll ich machen?
"Ehm, Jonas ist nicht da."
Ja toll Mila, sehr glaubwürdig.
"Natürlich ist er da.", sagt die Frau vor mir. Sie stürmt an mir vorbei und in die Küche, wo Jonas nur mit einem Handtuch um seine Hüfte Pfannkuchen macht.
"Jonas Dalton. Du packst sofort deine Sachen wir fahren!", sagt sie, ihre Stimme streng und ohne Emotionen.
"Tante Magda was machst du denn hier?" Sie packt ihn am Arm und zieht in nach oben.
"Du ziehst dir jetzt was an. Ich werde jetzt mal so nett sein und ignorieren was für schlimme Sachen ihr warscheinlich gerade gemacht hat..."
SCHLIMME SACHEN. Ich muss mir auf die Lippe beißen um nicht zu lachen.
"...wieso hast du mir eigentlich nie gesagt, dass du eine Freundin hast? So wo sind eure Koffer?"
Koffer? Moment mal, sie meint das ernst!
"Tante Magda, ich werde nicht mit dir nach Berlin ziehen. Ich bin 18 und kann das selber entscheiden und ich will wirklich nicht hier weg ziehen. Schön, dass du uns besucht hast, aber bitte komm nicht so schnell wieder..."
Sie wird wütend, das sieht man an ihrer Gesichtsfarbe.
"Papperlapapp Joni! Du brauchst jemanden der auf dich aufpasst, und das bin jetzt ich!"
Ok, was bildet sich diese Hexe ein?
"Joni hier, kann selber auf sich aufpassen. Er kann auch sehr gut auf seine Mutter aufpassen und er passt auch sehr toll auf mich auf. Und es gibt gerichtlich keine Chance, dass sie mit ihren Vorhaben erfolgreich sind, also bitte machen sie uns alle eine Freude und verschwinden."
Oh, sie kann ja noch wütender aussehen.
Jonas schiebt sie raus bei der Tür und meint nur:"Auf Wiedersehen Magda. Sehn uns zu Oma Martas Geburtstag!"
Die Tür geht zu und endlich kann ich lachen. Jonas lacht mit und setzt sich auf das Sofa.
"Das haben wir toll gemacht.", sage ich nur und setze mich stolz neben ihn.
"Hoffentlich kommt sie nicht wieder, aber das ist eher unwarscheinlich."
Ich nehme seine Hand und küsse ihn.
"Schaffen wir, vergessen?"
-
Am Abend geht Jonas seine Mutter besuchen und ich widme mich wieder meinen Schulaufgaben.
Als ich nach Hause komme, höre ich Lea im Wohnzimmer kichern. Zwischen uns ist es noch immer nicht wieder normal. Besser, viel besser, aber nicht normal.
"Nein Alex, lass das!", schreit sie, während er lacht.
"Selber schuld wenn du dich aufregst!"
"Ich hab nur gesagt, dass ich nicht wieder Nutella essen will."
Die beiden lachen weiter und bemerken mich garnicht also gehe ich rauf. Oben angekommen mache ich alle meine Hausaufgaben und schalte die Musik ganz laut.
Danach setze ich mich vor den Computer und schaue zur Belohnung eine Folge Gilmore Girls und Pretty little liars.
Endlich kann ich mich entspannen.
Ja.
So schön.
Kein Stress.
Nur ich und Toby und Ezra Fitz.
Ach.
"Mila!"
Ach verdammt.
"MILA!"
Schweren Herzens stoppe ich die Szene, als Jonas in mein Zimmer stürmt. Sofort spüre ich, dass etwas falsch ist.
"Sie will mich auch wegschicken. Ich kanns nicht glauben. Meine eigene Mutter!", Jonas hat seine Fäuste geballt und atmet schwer.
Ich schlinge meine Arme um ihn und versuche ihn zu beruhigen.
"Was ist passiert?", flüstere ich nach einiger Zeit.
"Meine Mutter will dass ich zu Magda gehe und dort die Schule fertig mache. Sie meint, dass das das beste für mich ist! Als ob. Das kann ich nicht mehr hören."
Ach Schatz.
Ich drücke ihn nochmal ganz fest bevor ich mich von ihm löse und ihm ganz tief in die Augen sehe. Sie sind voller Trauer und Wut.
"Jonas, du bist 18. Die können dir garnichts."
"Aber wenn ich nicht zu Magda gehe, bekomme ich kein Geld mehr."
"Es gibt Jobs und für die Schule ist ja schon bezahlt. Du schaffst das. WIR schaffen das. Verdammt Jonas du bist der bad-boyigste, tollste Junge der Schule, mutig, gutaussehend und eingebildet. Wer wenn nicht du schafft das?", versuche ich ihn zu ermutigen, während ich ihm über den Rücken streiche.
"Weißt du was?", sagt er jetzt etwas besser gelaunt.
"Hmm?"
"Wir fahren in den Herbstferien an die Ostsee! Nur du und ich und unsere Freunde. Lio hat dort ein Strandhaus. Was sagst du?", sagt er total aufgeregt.
Schnell küsse ich ihn und nicke begeistert.
Ferien. Das brauchen wir jetzt.
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Wahrheit oder Wirklichkeit
HumorEmilia, auch bekannt als Mila, ist 16 Jahre alt, hat mangelndes Selbstvertrauen, braune lange Haare und Augen, die nur mit einem einzigen Blick eine Geschichte erzählen. Ihre beste Freundin Lea und ihr bester freund Luke helfen ihr in jeder Lebensl...