„Moment mal, Stiles!" sagte Derek scharf: „Was ist dieses Wochenende hier passiert?" Er schnupperte: „Mein Onkel war hier, oder? Sein fieses Rasierwasser hängt immer noch in der Luft. Erzähl' mir sofort, was geschehen ist?"
„Deine Nase ist genau so gut, wie Peters." stellte Stiles fest: „Was seid ihr zwei? Vielleicht ein missglücktes genetisches Experiment, halb Mensch, halb Bluthund, oder so?"
„Jetzt lenk' nicht ab, Stiles!" bellte Derek und lenkte damit seinerseits ab, weil sein junger Freund der Wahrheit, die Derek Stiles auf keinen Fall wissen lassen wollte, gerade ein wenig zu nahe kam: „Sag' mal, wäschst du da gerade meine Bettwäsche? Wieso? Etwa weil Peter dich darin missbraucht hat, oder wie?"
Derek hatte Stiles nicht besonders sanft an beiden Armen gepackt und und blitzte ihn mit einer Mischung aus Ärger und Besorgnis an.
Stiles blinzelte Derek zunächst ein wenig verblüfft an und legte den Kopf schief, wie als versuche er zu begreifen, was gerade vor sich ging.
Dann tat Stiles etwas, dass Derek vollkommen unerwartet traf: Er legte die Arme um ihn, den Kopf auf seine Schulter und kuschelte sich an ihn, wie ein kleines Kätzchen.
Derek hätte es im Leben nicht zugegeben, doch er fand es bezaubernd!
„Niemand hat mich missbraucht, Derek! Ehrlich nicht! Dein Onkel hat zwar wirklich alle Register gezogen, viel massiver als sonst, wenn du in der Nähe bist, um auf mich aufzupassen, aber letztlich hat er doch auf Granit gebissen und wir haben bloß Karten gespielt. Ich habe deine Bettwäsche in die Waschmaschine gesteckt, weil sie gestunken hat, nachdem ich mich ungeduscht und todmüde hineingelegt habe, als ich vom Tanzen wiederkam und das war alles!"
„Und was soll dann diese beschwichtigende Schmuserei?" fragte Derek skeptisch, aber dennoch irgendwie auch sanft und hob die Arme, um Stiles seinerseits festzuhalten.
Stiles gluckste gegen Dereks Schulter und erwiderte:
„Das ist nur, weil du so lieb und besorgt um mich bist. Als Dankeschön sozusagen."
Derek nahm Stiles Kinn in die Hand und hob sein Gesicht um ihn anschauen zu können:
„Und was sollte dann diese Bemerkung über Sex und Drogen?"
Stiles grinste verlegen:
„Diese Jungs, mit denen ich arbeite, sind ein bisschen...ungezogen!" gestand er:
„Wie? Ungezogen?" forderte Derek zu erfahren und war schon wieder voll und ganz im 'Deutscher-Schäferhund-Modus':
„Ethan hat mir irgendwelche Pillen angeboten, doch ich habe sie nicht genommen. Aber ich habe gekifft, Whiskey getrunken und sie haben mich zuschauen lassen." bekannte Stiles errötend.
„Zuschauen lassen? Bei was?" fragte Derek naiv.
Stiles schenkte ihm ein nachsichtiges Lächeln:
„Na, rate mal!"
„OH! Okay...?" machte Derek und wollte dann wissen: „Und war das in Ordnung für dich, Stiles?"
Der Angesprochene grinste:
„Es war mehr als nur in Ordnung. Es war aufregend. Und schön! Ich war nicht zu betrunken oder zu bekifft, um nicht mehr zu wissen, was ich tat. Es geschah alles freiwillig. Und es hat mir ein für alle Mal gezeigt, dass es das ist, was ich möchte. Eines Tages. Mit dem Richtigen! Oder dem Falschen, falls der Richtige zu lange auf sich warten lässt."
Stiles wusste nicht, was er von dem Blick halten sollte, den der Ältere ihm in diesem Moment schenkte. Ehe er aber noch lange darüber nachdenken konnte, fragte Derek ihn:
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Der Junge im Bus
FanfictionSan Francisco im Oktober. Es ist eine kalte Vollmondnacht, Derek ist müde und will bloß noch schnellstmöglich nachhause! Natürlich verreckt ihm gerade jetzt seine blöde Karre. Also gut, dann muss er wohl den verdammten Bus nehmen. Und irgendetwas an...