36 All the way, Teil 2 - Stiles

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Wie sich zeigen sollte, hatten seine Freunde Stiles tüchtig an der Nase herumgeführt. Im Vorfeld hatten sie immer wieder Andeutungen fallen lassen, dass es Stripper, eine Limousine, oder ähnliches geben würde, doch davon war an diesem Abend überhaupt keine Rede mehr. Es waren Scott und Allison gewesen, die Stiles soeben von zuhause abgeholt hatten. Sie nahmen zwar seinen Jeep, aber wie selbstverständlich setzte Scott sich ans Steuer. Spätestens an diesem Punkt wurde Stiles klar, dass er an diesem Abend jedes letzte bisschen Kontrolle würde abgeben müssen. Sie hätten nun erst einmal eine Kleinigkeit zu erledigen und danach würden sie dann die anderen geladenen Gäste an einem geheimen Ort treffen, um zu feiern, war das einzige, was die Freunde Stiles verrieten.

Stiles rutschte das Herz in die Hose, als er erkannte, dass das Auto vor einem Tattoo-Studio hielt. Scott war ja bereits tätowiert. Vor einigen Monaten hatte er sich zwei Ringe am Oberarm stechen lassen und auf die Frage, was das denn nun überhaupt sein solle, hatte dieser nur geantwortet, dass sei etwas gewesen, was er mit seinen Fingern gezeichnet habe.

Was für eine bescheuerte Erklärung für ein Tattoo war das denn? Sollte so etwas nicht irgendwie eine Bedeutung haben?

Stiles war damals jedenfalls dabei gewesen, wäre um ein Haar ohnmächtig geworden, als es schließlich losging, aber hatte hinterher dennoch tollkühn behauptet, dass er sich auch selbst irgendwann ein Tattoo stechen lassen wolle und dass es ein Geschenk an Derek werden solle; eine kleine Triskele, so wie dieser selbst eine hatte und zwar an genau jener Stelle an seinem Unterarm, wo Derek ihn damals gebissen hatte. Er hatte aber auch ausgeführt, was dabei die Schwierigkeit sei, denn als Werwolf würde sein Körper ja sofort wieder versuchen dies zu heilen. Doch heute hatte Scott gute Neuigkeiten, wie er wenigstens selbst fand, denn dieser Tätowierer sei selbst ein Werwolf und er wisse deswegen auch genau, was zu tun sei.

Als Stiles den Tätowierer erblickte, machte er sich beinahe nass vor Schreck. Der Kerl war beinahe zwei Meter groß und etwa zweihundert Kilo schwer. Durch das lange, zottelige Haar und seinen Rauschebart, war das Gesicht des Mannes beinahe vollkommen zugewuchert. Er trug eine Lederkluft und hatte Hände, so groß wie Sargdeckel. Stiles bezweifelte ernsthaft, dass diese wirklich zum Erschaffen filigraner Körperkunst geeignet waren?

Und insgesamt wirkten der Tattooladen, ebenso wie sein Inhaber selbst ein wenig schmuddelig. Stiles war nur froh, dass er sich wenigstens um Hepatitis heutzutage keine Gedanken mehr machen musste.

„Schwing' deinen Arsch hierher, kleiner Welpe!" herrschte der Tätowierer Stiles mit seinem donnernden Bass an: „Und nun komm' mal wieder runter! Ich höre dein Herz ja bis hier hin rasen. Ich werde dich schon nicht fressen. Und nun erzähl dem Onkel mal, was du möchtest. Ein hübsches Geweih über deinem winzigen Arsch? Ein Herzchen mit dem Schriftzug 'Mami ist die Beste' darin? Was darf es sein?"

Stiles funkelte ihn ärgerlich an. Der Kerl machte sich wohl lustig über ihn? Er ließ sich auf den Stuhl plumpsen, schnappte sich Zettel und Stift und machte eine Zeichnung:

„Ich will so etwas! Und ich will es hier hin!" knurrte er säuerlich: „Kriegst du das hin?"

Der große, breite Kerl schien Humor zu besitzen. Statt den aufmüpfigen Jungwolf zurechtzuweisen, lächelte er:

„Alpha-Beta-Omega." murmelte er wissend. Er richtete den Blick auf Stiles Arm, seine Augen veränderten sich und die Iris färbte sich golden: „Ich verstehe! Dein Alpha wird sich sicher ziemlich geehrt fühlen."

Scott und Allison blickten Stiles fragend an und dieser erklärte:

„Der Biss! Werwölfe können ihn sehen. Er ist wie eine dauerhafte, magische Markierung."

Der Junge im BusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt