32 Das letzte Kaninchen im Hut

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„Das ist doch ein Trick, oder nicht? Verdammt, wie macht er das? Das ist doch vollkommen unmöglich!" knurrte Peter verstimmt während Isaac einen entzückten, kleinen Laut ausstieß und sich aus Peters Umarmung befreite, um den Stiles-Wolf streicheln zu können:

„Das ist ja das das Süßeste, was ich je gesehen habe!" verkündete er begeistert:

„Das ist kein Trick!" beteuerte Derek: „Das hat Stiles letzte Nacht auch schon einmal gemacht. Ich konnte es selbst kaum fassen."

„Aber das ist einfach unmöglich!" beharrte Peter übellaunig: „Gebissene Wölfe können sich nicht verwandeln. Weißt du, wie selten so etwas sogar bei uns Reinblütigen ist? Und das hier ist... das ist vollkommen ausgeschlossen. Was, wenn etwas Böses dahintersteckt? Was, wenn es gefährlich ist!"

„Also, wirklich Peter! Was redest du denn da für einen Blödsinn? Inwiefern sollte es denn böse oder gefährlich sein? Stiles ist eben ein Wunder, aber das habe ich irgendwie immer schon gewusst."

Peter rollte genervt mit den Augen, aber der kleine Wolf drehte den Kopf und hechelte seinen Gefährten mit verliebtem Blick an.

Isaac kraulte Stiles immer noch hingebungsvoll die pelzigen Ohren und Peter murrte:

„So, so! Da muss also einfach nur ein Wolf mit seidigerem Pelz als ich vorbeikommen und schon bin abgeschrieben, richtig? Ganz toll! Also, ich denke, ich mag Stiles Alter Ego nicht besonders. Nein, überhaupt nicht!"

Der Stiles-Wolf hatte nun endgültig genug von der Nörgelei seitens Dereks Onkel, schnappte daher kurzerhand nach dessen Fuß und kniff ihn kräftig.

„Autsch!" schimpfte Peter rollte eine Zeitschrift zusammen und hieb nach dem kleinen Tier, doch zum Glück war Stiles schneller als er. Mit einem Satz war er zur Seite gehüpft und stolzierte nun ein wenig aufgeblasen und selbstverliebt im Salon herum, um sich von allen Seiten ausgiebig bewundern zu lassen, denn immerhin war er ja ein Wunder, richtig?

Und er kostete Peters schlechte Laune dabei in vollen Zügen aus, war dies hier doch die späte Rache für eine Sache, die vor einigen Monaten passiert war und an die Stiles bis heute nicht denken konnte, ohne dabei hochrot anzulaufen; als er nämlich verzweifelt, betrunken und unter Drogeneinfluss in Peters Bett gelandet und von diesem dann ziemlich böse verarscht worden war.

Und nun war ER ein Wunder-Wolf und Peter war stinkig!

Das war irgendwie gut!

„Dein Lover ist ein ganz schön frecher, unerzogener Welpe, Derek! Mit dem solltest du in die Hundeschule!" schimpfte Peter gerade: „Wenn er jetzt auch noch anfängt, auf den Teppich zu kacken, dann bin ich raus!"

Stiles bellte Peter empört an und hopste dann auf den Couchtisch, wo er sich auf die Hinterpfoten setzte und sich in Pose warf, wie eine Statue.

Derek grinste leise in sich hinein. Auch er genoss es, dass Peter, dessen besondere Stärke es war jeden auf die Palme zu bringen, nun selbst ein wenig zu leiden hatte.

„Er ist wirklich schön. Ich wünschte, ich könnte das auch! Das muss ein unglaubliches Gefühl sein." sagte Isaac schwärmerisch, doch Peter behauptete:

„Pah! So toll ist das gar nicht!"

In diesem Moment entschied Stiles gnädig, dass nun Schluss mit der Angeberei sei. Er verwandelte sich zurück, zog sich wieder an und widersprach:

„Doch, es ist toll! Irgendwie ist es das tollste Gefühl der Welt."

„Ich will nachhause!" maulte Peter und Isaac erbarmte sich seiner, zog ihn an sich, bedeckte sein Gesicht mit kleinen Küssen und kraulte ihm das Haar und so ließ Dereks Onkel sich plötzlich ganz schnell wieder versöhnen.

Der Junge im BusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt