A Supernatural Love >>SPN Oneshots << [FINISHED]

(42) Dreamed Reality [Destiel]

Als Castiel erwachte, war es bereits hell. Er lag in seinem weichen Bett, umhüllt von einem Bettlaken und nur eine Unterhose tragend, da es für alles andere zu warm war.
So war es immer. Immer war es warm und hell, wenn er auf stand, Vögel zwitscherten und er konnte den Wind durch die Bäume rauschen hören. Es wunderte ihn kein bisschen, dass es nie anders gewesen war. Immer war perfektes Wetter an einem perfekten Tag, alle verstanden sich gut und lebten ein sorgenfreies Leben. Alles war wunderbar.

"Guten Morgen, Sonnenschein."
Dean lehnte an der Wand. Sein Freund und Lebensgefährte. Wenn nicht sogar irgendwie sein Seelenverwandter.
Sie waren wie füreinander geschaffen, waren zusammengezogen und hatten Claire. Ihre Tochter.
"Du musst aufstehen, sonst werde ich noch zum Alleinverdiener. Und darauf kann ich echt verzichten."
"Jaaaa. Hetz mich nicht so."

Castiel stand auf und streckte sich. Der Boden war kühl unter seinen Füßen, weshalb er sich direkt wieder zurückwarf.
"Muss ich einen Eimer Eiswasser holen wie bei deiner Ice-Bucket-Challenge vor einer Woche?"
Bei diesen Worten war der Blauäugige sofort hellwach. Er fror allein bei dem Gedanken an die Challenge.

Gähnend torkelte er zum Kleiderschrank, wo er seine Sachen herauszupfte, und danach ins Bad.
Dort angekommen zog er sich die Unterhose herunter und stieg unter die Dusche.
Er spürte Deans warmen Atem auf seinem Nacken und lächelte.
"Regel Nummer acht? Duschen zu zweit..."
"... spart Wasser und Zeit", lachte Castiel und drehte das Wasser auf.

Wenig später schlich Cas, untenrum ein Handtuch tragend, in das Kinderzimmer.
Er beugte sich über das Bett und gab seiner Tochter einen Kuss auf die Wange.
"Mmnnnhh... neeiiiin!"
"Leider doch. Du musst zur Schule."
Unter der Decke kam ein verärgertes Stöhnen hervor.

"Na los, auf geht's."
Dean kam herein und zog die Vorhänge auf. Mit einem Schlag wurde es im rot gestrichenen Zimmer sehr hell.
Die Dreizehnjährige schmollte unter der Decke herum, die Dean sofort an sich zog.
"Wenn du dich beeilst, fahre ich dich."
Der Grünäugige verschwand durch die Tür.
"Galt das für mich oder Claire?", rief Cas ihm nach.
"Euch beide!"

Nach einer halben Stunde schlug Claire den Kofferraum des Impala zu.
Sie setzten sich und fuhren los.
"Ach übrigens, ich fahre heute zu Sam. Wer kommt mit?", fragte Dean in die Runde.
"Wir."
Castiel mochte Sam. Er war ein großartiger Anwalt und Jess verstand sich mit ihrer Tochter.
"Oh, übrigens, Dads, ich fahre in drei Monaten auf Klassenfahrt. Nach Miami."
Dean wurde hellhörig.
"Kann ich mit?"
"War das 'ne ernst gemeinte Frage."
Beleidigt erhöhte Dean das Tempo.
Sie fuhren mittlerweile über einen Highway.

"Dad, wenn wir schon dabei sind, wie habt ihr euch kennengelernt?"
"Cas und ich? Ach, ich bin seit zwei Jahren sein Arzt. So in der Art."
Geschockt sah Castiel seinen Mann an.
"Wie bitte."
Es war, als würde eine andere Stimme sprechen. Deans Stimme zwar, doch irgendwie anders.

"Ich möchte unbedingt, dass du endlich erwachst, Castiel Novak. Ich möchte auch deine Stimme hören."
Angesprochener war völlig verwirrt.
Wovon sprach er? Er war wach. Er war schon immer bei sich gewesen.
"Dean, was..."
"Naja, morgen vielleicht. Ich verlasse dich nicht, Castiel. Versprochen."
"Ich verstehe nicht..."
"Dad, du musst aufwachen", sagte Claire plötzlich, "Dad, es gibt Menschen, die dich brauchen. Die dich in der Wirklichkeit brauchen."
"Wo...wovon sprecht ihr? Das... das hier ist die Wirklichkeit."
"Ach, tatsächlich?"
Der Blauäugige merkte zu spät, was sein Freund tat.
"Dean! NEIN!"
Der Winchester fuhr mit Vollgas auf eine Schlucht zu.
"HALT AN!"

Schweißgebadet riss Castiel die Augen auf. Der Highway und die Schlucht waren verschwunden. Das Auto war fort. Und seine Familie auch.
Er lag in einem großen Bett, zugedeckt und an unzählige Schläuche gebunden.
"Was..."
Er konnte sich nicht bewegen. Alles tat ihm weh. Seine Glieder waren schwer. Er hob den Kopf, so gut es ging, an und sah sich um.