17. Kapitel

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Es ist mitten in der Nacht, die Pendeluhr zeigt 03:30 Uhr an und ich kann kein Auge schliessen, es ist zu warm. Ich habe gemerkt, dass ich, seit ich ein effektiver Engel geworden bin, hier drin viel mehr leide. Resigniert beschließe ich aus dem Zimmer zu gehen, um eine Runde zu drehen, eine alte Gewogenheit, die ich noch immer mit mir schleppe. An diesem Ort scheint nachts viel mehr los zu sein, als tagsüber, vor allem deshalb, haben sie mir immer geraten zu diesen Stunden im Zimmer zu bleiben und zu schlafen, aber das besorgt mich nicht weiter, schliesslich sollte ich jetzt in der Lage sein mich selbst zu verteidigen, auch wenn ich noch nicht ganz verstanden habe wie.

Ich bin noch ziemlich schläfrig, während ich durch die Korridore laufe; wie gern ich rausgehen würde, um die frische Luft zu geniessen. Nach wenigen Schritten merke ich, das Lucios Zimmer offen und das Licht an ist. Ich habe keine Lust ihn im Moment zu sehen, nachdem er sich so beim Abendessen verhalten hat... ich laufe besser in die andere Richtung. Plötzlich werde ich von einem starken Bluts Geruch überwältigt, der mich zum stehen bringt. Er ist ganz stark, erfüllt mir die Lungen, erzeugt Schwindel in mir und scheint genau aus dem Zimmer des Prinzen zu kommen, dennoch... ist das nicht sein Blut. Die Neugierde konsumiert mich wie üblich, also beschliesse ich mich langsam der Quelle zu nähern und der Geruch wird immer stärker und unerträglicher.

Ich bin wenige Schritte von der Tür entfernt und ich fange an etwas auf dem Boden dahinter zu sehen. Ich konzentriere mich besser darauf und bemerke überrascht, dass es sich um ein Mädchen handelt. Sie ist bewusstlos und komplett mit Blut bedeckt.

Die Szene paralysiert mich, aber ich beschliesse weiter auf die Türe zuzulaufen, um ein Blick in das Innere des Zimmers zu werfen. Meine Aufmerksamkeit wird sofort von seltsamen Asche Häufchen angezogen, die sich verteilt auf dem Boden befinden, und einem weiteren reglosen Körper. In dem Moment will ich erfahren, was hier passiert.

Ich komme bis vor die aufgesperrte Tür und das was vor mir erscheint ist eine grauenhafte Szene.

Das ganze Zimmer ist voller blutender Körper: sie sind auf dem Boden, auf dem Bett, alles ist rot.

Am Ende des Zimmer sehe ich Lucio, komplett verwandelt; in seinen Armen hält er eine junge Frau, der er in den Hals beisst und schnell anfängt ihr Blut zu saugen, bis sie sich plötzlich in Asche auflöst. Ich sehe auf den Boden, wo sich die vielen Häufchen befinden und sofort weiche ich zurück. Das sind alles Körper von Dämonen, die er komplett ausgetrocknet hat.

Ich kann es nicht glauben... ich bin so angewiedert von dem ganzen, dass ich mich nicht bewegen kann.

Er nimmt erst in diesem Moment meine Gegenwart wahr und dreht sich ruckartig in meine Richtung um. Sein Gesicht ist von Blut bedeckt, seine Augen waren noch nie so bedrohlich und der Atem ist unregelmässig, wie der einer Bestie.

Ich werde von Panik ergriffen und haue so schnell wie möglich ab ehe ich ihn direkt hinter mir höre.

»Lilith...«, schreit er.

Ich öffne die Türe meines Zimmers und versuche sie terrorisiert wieder zu schliessen, komme aber zu spät, denn er schafft es, sie blitzschnell mit einem Fuss zu blockieren.

»Lilith, warte... lass mich erklären«

»Du bist ein blutrünstiges Monster, halte dich fern von mir«, schreie ich und versuche verzweifelt die Türe zu schliessen.

Schwarzer DiamantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt