18. Kapitel

55 13 0
                                    

Ich wache auf und öffne langsam die Augen. Neben mir liegt Lucio, der mich beobachtet.

Ich zucke auf der Stelle zusammen als ich bemerke, dass mir der Mund offen steht... Mist! Ich schliesse ihn sofort verlegen; ich muss so geschlafen haben.

Er zeigt ein strahlendes Lächeln.

»Guten Tag«, sagt er fröhlich.

Seine Augen sind Magnete und ich ertrinke sofort darin.

Ihm so nah zu sein, auf dem selben Bett... ich gebe zu, dass mich das etwas in Verlegenheit bring.

»Wie lange habe ich geschlafen?«, frage ich mit rauer Stimme.

»Eine halbe Stunde, glaube ich«, antwortet er gelassen.

Ich reibe mir mit den Fingern über die Augen und wende mich wieder ihm zu, der nicht aufgehört hat, mich zu fixieren.

Oh Gott, wie kann man nur so verdammt schön sein. Er hat kein Blut mehr an sich, was bedeutet, dass er sich gewaschen haben muss, während ich geschlafen habe.

»Du bist wirklich lustig, wenn du schläft, weiss du?«, sagt er »Du hast einen komischen Ausdruck und... du schnarchst ein bisschen«, beendet er amüsiert.

Ich bedecke mir sofort das Gesicht mit den Händen.

»Oh nein... wie peinlich!« Verdammt, was für ein grosses Beispiel an Vornehmheit ich gerade einem Prinzen gezeigt habe.

»Wieso? Es ist schön und lustig dich anzusehen«, er lacht wieder. »Es ist das erste Mal, dass ich das Mädchen beobachte, mit dem ich das Bett teile, normalerweise finde ich es gar nicht interessant, also kannst du es als ein Kompliment sehen«

Sein Satz überrascht mich ziemlich.

»Oh...« Ist das einzige, was ich sagen kann, während ich die Hände wieder von meinem Gesicht nehme und ihn ansehe.

Er macht das selbe, wird aber plötzlich ernst.

»Geht es dir gut?«, fragt er.

»Ja, ich fühle mich nichtmal schwach. Du hast mir auch nicht zu sehr wehgetan«, gestehe ich.

»Das Blut der Engel regeneriert sich also schnell. Gut, besser so; ich hat es viel mehr gefallen, jeden einzelnen Tropfen zu geniessen. Dein Blut ist wirklich etwas ausserordentliches, so frisch, noch mehr als deine Haut«, flüstert er und ich spüre Schauer auf meinem Rücken.

»Meine Haut ist kühl?«, frage ich neugierig.

»Ja, das ist typisch für euch Engel, eure Haut kann so kalt wie Eis werden. Ihr könnt mit einer Berührung alles vereisen was ihr wollt, aber das ist normalerweise eine Fähigkeit für den Angriff, also denke ich nicht, dass du sie besitzt. Deine Haut ist aber trotzdem kalt«

»So, wie deine warm ist«

»Genau«

Wir sprechen beide flüsternd, als ob wir irgendwelche undenkbaren Geheimnisse austauschen würden, um uns dann schliesslich schweigend anzusehen.

Schwarzer DiamantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt