21. Kapitel

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Ich weiss nicht wie viele Tage vergangen sind, seitdem ich Lucio und Aciel zum letzten Mal gesehen habe.

Ich habe mich in mein Zimmer eingeschlossen und habe niemandem mehr geöffnet, nichtmal Lucifer.
Der König hat mein Benehmen als Rebellion aufgenommen, weshalb er ziemlich irritiert mir gegenüber ist.

Glücklicherweise kann niemand durch diese Türe kommen, wenn ich es nicht will, aber ich kann nicht ewig so weiter machen, ich fühle mich ziemlich schwach und hungrig.

Lucio und Aciel sind jeden Tag separat gekommen, haben an die Tür geklopft und mich gebeten aufzumachen, was ich nie getan habe.

Und jetzt höre ich wieder klopfen, aber wie immer antworte ich nicht.

»Lilith... wann beschließt du denn endlich wieder diese verdammt Türe auf zu machen? Du kannst nicht ewig da drinnen bleiben«, sagt Lucio bevor er eine lange Pause einlegt.

»Lilith, ich bin auch dabei«

Es scheint Aciel zu sein und das verwundert mich ziemlich, sie sind noch nie gemeinsam gekommen, also konzentriere ich mich gut darauf, was sie sagen.

»Würdest du uns rein lassen?«, spricht der Kapitän weiter.

»Was wollt ihr?«, beschließe ich bissig zu antworten.

»Dass du antwortest ist schon mal ein großer Fortschritt. Was sagst du dazu aufzumachen, nur für eine Weile, wir möchten dir etwas sagen«, tritt Lucio wieder vor.

»Was ist? Habt ihr jetzt ein extremes Bedürfnis nach meinem Blut?«

»Nun, ich gebe zu, dass ich, was mich betrifft, fast die Grenze zum verrückt sein überschreite. Aber ich verspreche dir, ich schwöre auf meine Ehre, dass ich dich nicht angreifen werde, ich will nur mit dir reden... nichts anderes«, sagt der Prinz ruhig.

Ich habe keine andere Wahl.

Nach einem langen Seufzer beschließe ich aufzustehen, drehe den Schlüssel im Schloss und öffne.
Sie befinden sich lächelnd vor mir und ich verfluche sie mit dem Blick, bevor ich wieder ins Zimmer gehe.

»Also? Was wollt ihr?«, frage ich mit strenger Miene und setze mich aufs Bett.

Diese sehen sich einander an und es ist seltsam sie so zu sehen... fast in Verlegenheit.

»Ich rede mit euch«, beharre ich, da sie mir noch keine Antwort gegeben haben.

»Weiss du, das ist nicht einfach für uns«, antwortet Aciel.

»Ach ja? Ok, dann könnt ihr auch gleich wieder gehen«, sage ich und stehe auf, um sie wieder zur Türe zu bringen.

»Nein!« sagen sie im Chor.

Ich beginne Lucios Duft wahrzunehmen und er ist noch besser, als ich ihn in Erinnerung hatte. Ich beginne ihn aufmerksam zu beobachten. Ich schwöre, ich habe an jede Möglichkeit gedacht, außer daran, dass ich so reagieren würde, wenn ich ihn nach so langer Zeit wieder sehe.

Ich spüre etwas seltsames in mir, eine seltsame Leere, wie wenn sich alles in die falsche Richtung bewegen würde und sein eisiger Blick aus Kristall, verschlimmert die Situation nur noch mehr.

Schwarzer DiamantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt