Ich saß in meinem Hotelzimmer, hatte meine Haare zu einem Knoten am Hinterkopf geschlungen, damit sie mir nicht ins Gesicht hingen und scrollte durch die Sozialen Netzwerke. Auf meinem Instagram Profil hatten mich einige meiner Teamkollegen auf Bildern markiert und ich hatte einige Anfragen zum Folgen. Die meisten dieser Leute kannte ich nicht, aber dann ... martinfourcade möchte dir folgen. Tatsache, der Typ, der mich gestern ins Hotel gebracht hatte und der mir extra mein Handy vorbeigebracht hatte, war Martin Fourcade. Der Biathlet schlechthin. Mein Handy blinkte. Ich hatte eine Nachricht bekommen.
*Salut Amelie! Hättest du Lust, heute Abend mit mir Essen zu gehen? Martin*
Ich lächelte und tippte auch sofort eine Antwort:
*Salut Martin! Gerne. Wo und Wann?"
Es dauerte keine zwei Minuten, bis Martin mir den Namen eines schicken Restaurants in Vittel nannte und mir mitteilte, dass er mich gegen Sieben abholen wollte. Ich antwortete ihm mit einem „Daumen-hoch" Emoji.
Als ich auf die Uhr sah, erkannte ich, dass sich der große Zeiger gefährlich Richtung 17 Uhr bewegte und ich mindestens noch eine Stunde brauchen würde, bis ich im Bad fertig war. Zuallererst musste aber mal ein Outfit für den heutigen Abend her. Bei einem Blick auf die Internetseite des Restaurants, wurde mir bewusst, dass unbedingt ein Kleid her musste. Ich öffnete den Schrank und ... tatsächlich, auf meine beste Freundin war verlass. Sie hatte mir ein Kleid eingepackt. Es war aus weißer Spitze und hatte breite Träger. Daneben hing meine Lederjacke, die ich mir auch gleich herauslegte.
Danach ging ich ins Bad, duschte und föhnte mir die Haare, die ich, bis auf ein paar Strähnen, die ich nach hinten steckte, offen ließ. Ich zog mein Kleid an, und schlüpfte in ein Paar schwarze Pumps. Gerade, als ich mit meiner Wimperntusche kämpfte, klopfte es. „Gleich!", rief ich, schraubte den Deckel der Mascara zu und öffnete die Tür. „Wow! Amelie, wie siehst du denn aus?" Mein überraschter bester Kumpel drängte sich an mir vorbei ins Zimmer.
„Da hat sich die Frage, was du heute zu Abend essen willst, wohl erübrigt.", stellte er bedauernd fest. Ich nickte: „Martin hat mich eingeladen." Alex hob skeptisch eine Augenbraue: „Und du bist dir sicher, dass du mit ihm Essen gehen willst? Immerhin kennst du ihn erst seit gestern!" Beschwichtigend hob ich die Hände: „Keine Sorge. Ich weiß schon was ich tue." Alex hatte sich mittlerweile aufs Bett gesetzt und zog mich zu sich: „Ich sage dir eins: Wenn dieser Mann, dich auch nur in geringster Weise verletzt, wird er den morgigen Tag nicht mehr erleben." Er legte einen Arm um meine Schultern und drückte mir einen Schmatzer auf die Schläfe. Auch wenn Alex 6 Jahre älter war als ich und er in keinster Weise mit mir verwandt war, war er wie ein großer Bruder für mich, den ich nie gehabt hatte. Nirgends fühlte ich mich so sicher und geborgen wie bei ihm. Ich sah auf die Uhr, die über der Tür hing. Es war fünf vor sieben. „Äh ... Alex? Ich muss dann mal los!" Er ließ mich los und stand ebenfalls auf. „Dann begleite ich dich wenigstens noch bis in die Lobby." Dagegen hatte ich keine Chance. Also schnappte ich mir meine Handtasche, in der ich zuvor mein Handy und mein Portmonee verstaut hatte, und meine Lederjacke und ließ mich von Alex in die Lobby begleiten.
An der Rezeption stand schon Martin und diskutierte mit der Rezeptionistin, die ihm anscheinend meine Zimmernummer nicht verraten wollte. Alex räusperte sich und die beiden sahen uns an. Für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl, dass Martins Unterkiefer ein wenig nach unten geklappt war, als er mich gesehen hatte, aber vielleicht war das auch nur Einbildung. Er kam auf mich zu und begrüßte mich, wie in Frankreich üblich mit zwei Küsschen auf die rechte und linke Wange. Alex beobachtete die Begrüßung skeptisch und räusperte sich dann ein zweites Mal: „Viel Spaß euch beiden.", wünschte er, aber ich konnte den Blick genau deuten, den er Martin zu warf. Es war sein „Sei-bloß-vorsichtig!"-Blick.
Ich folgte Martin zum Auto und stieg auf der Beifahrerseite ein. Er startete den Motor und fuhr vom Parkplatz. Es war still. Für meine Verhältnisse etwas zu still. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Immerhin saß ich hier mit einem Mann, den ich kaum kannte im Auto. Vielleicht hätte ich auf Alex hören sollen. Endlich brach Martin die Stille: „Du siehst umwerfend aus." Verdammt! Jetzt wurde ich auch noch rot. Zum Glück konnte er das in der Dunkelheit, die im Wagen herrschte nicht sehen. „Danke.", antwortete ich leise.
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Je t'aime (Martin Fourcade ff) *wird überarbeitet*
Fanfiction"Du bist nicht die Erste, die ich liebe. Du bist nicht die Erste, die mir etwas bedeutet. Aber du bist die Erste, die ich so sehr liebe, dass ich mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen kann. Und du wirst die Letzte sein." Amelie ist talentier...