Siegerstimmung

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***Es tut mir so so so Leid, dass hier andauern Zeitsprünge stattfinden, aber im Moment geht es einfach nicht anders. Außerdem möchte ich mich bei allen für 400 Reads bedanken!***

Die nächsten Wochen widmete ich mich ganz dem Training unseres Schützennachwuchses. Zusammen mit Alex, Lea, Jonas und den beiden anderen fuhr ich fast jedes Wochenende zu einem Wettkampf und es war tatsächlich so, dass die junge Mannschaft sehr erfolgreich war. Auch an diesem Tag saß ich zusammen mit Alex, dem Trainer der anderen und dessen Freundin an einem Tisch hinter der großen Glasscheibe, die den Schießstand dieses Schützenheimes vom Zuschauerbereich abgrenzte. Auf der anderen Seite der Scheibe begannen die beiden Jugendmannschaften gerade mit den Probeschüssen, mit denen sie sich vor dem eigentlichen Wettkampf auf den fremden Schießstand einstellen sollten. Damit auch wir sehen konnten, was unsere Schützlinge schossen, hing ein großer Bildschirm im Zuschauerbereich, auf dem jeder einzelne Schuss jedes Schützen aufgezeigt wurde. Der gegnerische Trainer kannte mich aus der Nationalmannschaft und war anfangs bestürzt über meine jetzige Situation. Aber jetzt saßen wir fröhlich zusammen und er erzählte Anekdoten aus alten Zeiten, sehr alten Zeiten. Es war lustig, Geschichten von Teammitgliedern zu hören, die lange vor meiner Zeit gewesen waren. Gespannt beobachteten wir die Ergebnisse auf dem Bildschirm. Beide Mannschaften hatten mittlerweile mit dem Wettkampf begonnen und schenkten sich nichts. Sowohl die gegnerische, als auch unsere eigene Mannschaft waren sehr gut unterwegs. Auf dem Notizblock, der vor mir auf dem Tisch lag, machte ich mir Notizen, die ich meinen Schülern später übermitteln wollte. Jedes Mal, wenn draußen ein Zehner für unsere Mannschaft fiel, ballte ich unter dem Tisch die Faust. Wir hatten tatsächlich eine Chance auf den Sieg.

Es war schon dunkel, als wir nach Hause fuhren. Gut, dass war für Ende Oktober auch nichts ungewöhnliches. Die Jungen auf der Rücksitzbank grölten irgendwas von wegen „We are the champions!" oder so, Alex schüttelte durchgehend nur den Kopf und faselte irgendwas von wegen „Die Jugend von heute." „Du warst auch nicht besser! Ich erinnere mich da an meinen ersten Wettkampf mit euch. Das war ja mal eine Gesangseinlage.", lachte ich. Alex hob eine Augenbraue: „Willst du es nochmal hören?" Ich hielt mir die Ohren zu: „Bitte nicht! Tu uns das nicht an!", flehte ich, als er mitten in „The Winner takes it all" einsetzte. ABBA war ja eigentlich ziemlich gut, aber mit Alex' Gesang Grauenhaft. Da waren sogar die Jungen auf der Rückbank still. Ich drehte mich zu Lea um, die sich ebenfalls die Ohren zu hielt. Lachend verdrehte sie die Augen. Ich verstand einfach nicht, wie ein 31-jähriger Mann, von dem man denken sollte, dass er mittlerweile erwachsen geworden war, sich so verdammt kindisch benehmen konnte. Aber wie hieß es so schön, Männer werden nur 7 Jahre alt, danach wachsen sie nur noch.

Alex fuhr mich wie selbstverständlich nach Hause, ehe er mit den anderen das Zeug aus dem Auto lud. Zum Abschied winkte ich ihnen noch einmal und verschwand dann im Haus meiner Großeltern. Obwohl es bereits nach 22 Uhr war, kam mir Oma auf dem Flur noch entgegen: „Du bist schon wieder da?", fragte sie überrascht: „Willst du noch was essen?" Ich wollte gerade den Kopf schütteln, als mein Magen knurrte. Lachend folgte ich meiner Oma, die, auch wenn ich im Rollstuhl saß, nur einen Kopf größer war als ich, in die Küche. Dort saßen mein Opa, unser Nachbar Basti und dessen Freundin Regina am Tisch und unterhielten sich. Als ich herein kam, wedelte mein Opa sofort mit einem Briefumschlag herum: „Schau mal, Amelie! Basti und Regina haben uns zu ihrer Hochzeit eingeladen." Überrascht sah ich zu den beiden, die ich schon von klein auf kannte: „Herzlichen Glückwunsch! Schön dass ihr endlich heiratet.", gratulierte ich. Basti und Regina waren schon seit der Grundschule unzertrennlich und ungefähr seit der 8. Klasse ein Paar. Die beiden waren für mich immer der Inbegriff einer glücklichen Beziehung gewesen. „Wann heiratet ihr?" Regina legte eine Hand auf ihren Bauch: „Am 30. November." Ich ahnte, was dahinter steckte. Bevor ich fragen konnte, verkündete Basti stolz: „Wir möchten heiraten, bevor unser Kind zur Welt kommt." Ich seufzte, ehe ich zuerst Regina und dann Basti in den Arm nahm.


Je t'aime (Martin Fourcade ff) *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt