Meine Tochter Sarada

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Sasuke PoV.

Als Naruto mit seiner Familie abdüste stand ich noch eine Weile regungslos da. So lange bis sich Sakura neben mich stellte. Sie sah mich mitfühlend an, "Schatz? Können wir gehen?". Ich nickte zwar, doch als ich sah, dass Sarada ohne ein Wort zu sagen sofort ging tat das ein wenig weh. Sakura folgte meinem Blick, fing jedoch leicht an zu lächeln. "Du musst mit ihr reden", sagte sie leise, "...auf einmal taucht ihr Vater hier auf. Sowas passiert auch nicht jeden Tag".

Ein letztes Mal sah sie ihrer Tochter noch nach bevor sie mich anblickte und mit dem Kopf leicht in Richtung Sarada nickte, "Na komm, lass uns gehen. Es ist schließlich schon spät". Mehr als ein übliches und in Gedanken versunkene 'Nh' bekam sie von mir nicht als Antwort. Doch das an ihr schon genug. Sie nahm mich an der Hand und folgte der kleinen Schwarzhaarigen.

Nach einer Weile kamen wir an einem schönen Haus an, das einen kleinen Garten und eine Dachterrasse besaß. Es war nicht besonders groß, doch fiel durch unzählige Blumen im Garten und auf den Fensterläden besonders auf. Bei den Nachbarn standen, wenn überhaupt, nur halb so viele bunte Pflanzen. "Das ist also unser Haus...", murmelte ich neugierig. Sakura grinste daraufhin stolz, "Ja, das ist das Haus der Uchiha".

Sie zog mich an meinem Armlosen Ärmel hinein. Viel war dazu nicht zu sagen. Küche, Wohnzimmer, etc. Wie gesagt, es war relativ klein. Klein aber fein. Als wir gerade in der Küche standen, sah ich aus dem Augenwinkel, wie Sarada an mir vorbeilief. Zwar zögerte ich einen Moment, entschloss mich dann aber doch dazu sie anzusprechen, "Hey, Sarada. Warte mal".

Als sie sich umdrehte und mir in die Augen sah, blieb mir blieb die Spucke im Hals stecken. Ihr flossen unzählige Tränen über die Wange und dennoch blieb ihre Stimme fest als sie mir antwortete, "Ja?". Erst jetzt bekam ich die Chance sie einmal genauer zu betrachten. Dabei bemerkte ich, dass sie mir doch ziemlich ähnlich sah.

Sie hatte schwarze, kurze und glatte Haare. Ihre Augen waren pechschwarz. Wie Menmas Linkes. Auf ihrer Nase lag eine rote Brille. Ein Uchiha mit Brille? Etwas seltsam. Mit einem 'Hm?' riss sie mich aus meinen Gedanken. Zwar betrachtete ich sie und wusste genau was ich eigentlich sagen wollte, doch ich bekam kein Wort heraus. Ich fand keine andere Lösung als sie einfach zu umarmen.

Sie fing noch stärker an zu weinen, dieses mal allerdings Freudentränen. Ihr Griff für unsere Umarmung wurde fester. Als Sakura neugierig vom Wohnzimmer aus um die Ecke zu uns in die Küche blickte musste sie anfangen zu lachen. Mit einem Blick zu der Pinkhaarigen lächelte ich und hob einen Arm. Kurz darauf fügte auch sie sich der Wiedersehensumarmung hinzu. 

Einige Minuten vergingen bis wir uns endlich wieder los ließen. Mit leichter Trauer in den Augen murmelte ich, "Ich hab euch wirklich vermisst. Es tut mir Leid, dass ich so lange weg war". Als Sarada jedoch nur den Kopf schüttelte und mich noch einmal in den Arm nahm entlockte sie mir erneut ein Lächeln. Nach einer kurzen Zeit schnaubte Sakura einmal und sah uns belustigt streng an. 

Sie stand wieder auf und klatschte einmal in die Hände als sie verkündete, "Nun aber ab ins Bett Sarada. Du auch Sasuke, schließlich bist du lange gereist". Ich strobelte Sarada durch ihr Haar und nickte zustimmend. Kurz darauf machten wir uns nacheinander Bettfertig. Ich legte Sarada schlafen, gab ihr noch einen Gutenachtkuss und ging danach selbst ins Bett zu Sakura. 

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Am nächsten Morgen musste ich leider feststellen, dass Sakura nicht mehr neben mir lag. Nach einmal strecken und einem langen gähnen stand ich deshalb auf. Ich zog mir ein hellblaues Shirt und eine kurze Hose an bevor ich in die Küche lief. Schmunzelnd betrachtete ich die Frau, die bereits fleißig am kochen war. Sie hatte Sarada Frühstück auf den Tisch gestellt.

Ich bemerkte, dass auf dem Esstisch neben Sarada auch mein Essen stand, deshalb ging ich darauf zu. Ich setzte mich und als Sakura mich sah begrüßte sie, "Oh, guten Morgen, Schlafmütze. Du hast wohl zu lang nicht mehr in einem richtigen Bett geschlafen, oder?". Auch Sarada kicherte kurz bevor sie mich begrüßte, "Morgen, Papa".

Liebevoll lächelte ich beide an, "Guten Morgen". Ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf, "Naja... so ein Bett ist dann schon nochmal etwas anderes als Steinboden oder Bäume. Menma schläft wahrscheinlich auch wie ein Stein". Nachdem Sakura sich auch zum essen gesetzt hatte vergingen einige Minuten. Nach diesen Minuten jedoch stand Sarada auf, legte ihr Geschirr in die Spüle und nahm einen Rucksack auf die Schultern.

Ich sah sie dabei verwirrt an und fragtes, "Was hast du denn vor, Sarada?". Nun war sie diejenige, die mich verwirrt betrachtete. Sie legte den Kopf schief und antwortete, "Na was wohl, Papa? Ich mach mich fertig um in die Schule zu gehen". Meine Augen weiteten sich. Stimmt... Schule... was ist eigentlich mit Menma und Schule? Bisher hatte ich ihm immer selbst ein bisschen etwas beigebracht. Auf Dauer jedoch ist das wohl nicht genug um ein Ninja zu werden...

"Papa? Alles oke mit dir?", fragte mich Sarada nun. Bei ihrer Stimme zuckt leicht zusammen. Das passierte immer, wenn man mich aus meinen Gedanken riss. Ich wank nur ab, "Jaja alles in Ordnung. Viel Spaß in der Schule". Sie grinste mich an und erwiderte stolz, "Den werde ich haben!". Sie stolzierte erhobenen Hauptes zur Tür und verließ kurz darauf das Haus.

Als sie raus gegangen war sah ich Sakura etwas verwirrt an, woraufhin sie anfing zu lachen, "Deine Tochter liebt die Schule über alles und ist sehr fleißig. Im Gegensatz zu Boruto, der immer Blödsinn im Sinn hat". Das erinnerte mich nur zu gut an Naruto und mich selbst. Grinsend entschloss ich, "Dann passt sozusagen ja alles perfekt zusammen, oder?".

Sie nickte, stand dann jedoch auf und nahm eine Handtasche auf die Schulter. "Ich treffe mich mit den Mädels. Wir sehen uns das später wieder", erklärte sie hastig. Sie gab mir einen Kuss und ging ebenfalls zur Tür. Als alle gegangen waren und ich den Rest des Geschirrs in die Spulmaschine gestellt hatte, beschloss ich zu Naruto zu gehen. Schließlich wollte ich wissen ob Menma gut schlafen konnte und wie es ihm ging.

Direkt wusste ich zwar nicht wo er sich befand aber sein Chakra konnte man, wenn man sich darauf konzentriert, kaum übersehen. Wie ich befürchtet hatte saß er im Büro des Hokage und arbeitete. Ich glaubte jedoch nicht, dass er Menma dahin mitgenommen hatte. Wahrscheinlich war er bei Hinata. 

Ich ging aus dem Haus und sprang mit Chakra  in den Beinen über die Häuser zur Hokagevilla. Es war nicht weit. Unser Haus befand sich ohnehin ganz in der Nähe. Also dauerte es nur ein bis zwei Minuten, bis ich vor seiner Türe stand. Ich hob meinen Arm und wollte klopfen, als neben mir plötzlich eine Stimme auftauchte, "Warte, Sasuke". 

Ich sah in die Richtung der Stimme und begrüßte kurz darauf den alten Bekannten, der nun so etwas wie die rechte Hand des Hokage war, "Oh, Hallo Shikamaru. Warum soll ich warten?". Er verkniff sich sichtlich ein Gähnen, antwortete mir dann aber, "Naruto hat gerade ein Gespräch mit Kakashi. Aber sie sind schon eine Weile dort drin, was heißt, dass sie bald fertig sein müssen".

"Na gut, dann warte ich eben", erwiderte ich ihm und ging dabei einen Schritt von der Tür weg. "Du kannst auch mit mir reden, wenn es um eine Hokage-Sache geht", ergänzte er murmelnd, "Ich bin schließlich Narutos rechte Hand". Ich schüttelte mit dem Kopf,  "Das ist etwas privates, ich warte lieber darauf, dass...". Mein Satz wurde mit der Öffnung der Tür unterbrochen. Anscheinend war ihr Gespräch beendet. 

"Ist ne gute Idee, Naruto", sagte mein alter Sensei, der mich anscheinend noch nicht gesehen hatte, "Mach es, wenn du willst. Wir sehen uns". Kakashi trat aus der Tür und blieb etwas schockiert stehen als er mich endlich bemerkte. "S-Sasuke?", murmelte er verwirrt. Ich nickte zur Begrüßung, "Hallo, Kakashi". Nach einer kleiben Pause begann er zu lächeln, "Willkommen zurück in Konoha". 

"Danke", erwiderte ich. Er zögerte nun nicht mehr. Nickte nur noch ein letzte mal und lief dann an mir und Shikamaru vorbei. Mich würde schon interessieren, was die beiden zu besprechen gehabt haben. Aber das ging mich nichts an. Die Tür zu Naruto stand noch leicht offen. Ich klopfte trotzdem.Dahinter ertönte eine vertraute Stimme die rief, "Herein".

Ich sah noch einmal dankend zu Shikamaru und trat schließlich ein, "Guten Morgen, Naruto".
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Menma's Schicksal (Naruto ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt