Menmas Klasse

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Sasuke PoV.

Wütend stampften Naruto, Sakura und ich in die Klasse von Menma. Iruka Sensei hatte Sakura gerufen um einen Jungen aus dem letzten Jahrgang zu heilen. Seine Verletzung war jedoch so stark, dass diese Naruto dazuholen musste. Ich war zufällig mit dem Blonden unterwegs gewesen. Aus diesem Grund war nun auch ich anwesend. Vor allem, als Iruka uns erzählte, dass Menma diesen Jungen verletzt haben solle.

Unser Sohn saß mit feuchten Augen auf seinen Platz. Sarada und ihre beiden Freunde wirkten als würden sie ihn trösten wollen. Naruto war der Erste von uns, der das Wort erhob. Mit strengem Blick sah er alle Schüler abwechselnd an, "Wer von euch war im Pausenhof und hat den Vorfall mit Menma mitbekommen?". Niemand hob die Hand. Ich konnte förmich spühren wie mein alter Freund noch wütender wurde.

Seine Augen wurden zu Schlitzen, "Lügt mich bloß nicht an! Ich sehe das!". Die Kinder warfen sich unsichere Blicke zu. Noch einmal knurrte er leich, "Ich frage noch ein letztes Mal: Wer hat den Vorfall mitbekommen?". Leicht schockiert bemerkte ich nun, dass sich einige mehr meldeten, als ich gedacht hätte. Nun meldete sich Sakura zu Wort. Sie fragte streng, "Und wieso habt ihr Menma und Inojin nicht geholfen?".

Ein schüchternes Mädchen stand auf. Sie sah unsicher zu Boden. "Wir...", begann sie, "Wir haben uns nicht getraut. Die vier Jungs haben schon viele von uns blöd angemacht. Sie stehlen uns unser Essen und unser Geld. Sie sind so gemein..". Der Junge, der neben ihr saß, nickte bestätigend, "Ja, sie hat Recht. Sie gehen immer auf die schwachen. Wir haben keine Chance gegen alle vier auf einmal. Sie sind doch schon Genin".

Nun wirkte Naruto nicht mehr so wütend. Er seufzte nur, "Oh man...". Da keiner der beiden etwas sagte, sprach ich selbst zur Klasse, "Ihr hättet es einem Sensei sagen sollen. Die hätten geholfen. Obwohl es nun wohl egal zu sein scheint. Menma hat das Problem vorrübergehend erledigt". Der Hokage warf einen warnenden Blick zu seinem Sohn und predigte, "Das will ich nie wieder von dir hören, Men. Man verletzt keine anderen Menschen. Vor allem nicht, wenn sie aus dem selben Dorf sind".

Sarada meldete sich. Wir nickten ihr fast zeitgleich zu woraufhin sie ihre Frage stellte, "Was ist denn mit den Typen passiert?". Sakura schien kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Sie antwortete ohne zu zögern, "Menma hat einem von ihnen den rechten Arm gebrochen". Alle Augen richteten sich auf den kleinen Schwarzhaarigen. Vor allem Boruto schien das als etwas positives zu sehen. "Das hast du ganz allein gemacht!?", löcherte er aufgeregt.

Schüchtern nickte mein Sohn. Meine Augen waren allerdings nicht auf ihn oder die Klasse gerichtet, sondern auf Naruto. Der Blonde wirkte besorgt. In Gedanken. "Naruto?", fragte ich deshalb, "Was ist los?". Er wank ab, "Ach, nichts. Hab nur über etwas nachgedacht, tut mir Leid". Gerade als ich nochetwas fragen wollte, betrat Iruka den Raum. Sofort schob Sakura uns in Richtung Tür. "Hop hop", befahl die Pinkhaarige, "Wir wollen den Unterricht nicht stören".

Erst als wir die Tür hinter uns wieder geschlossen hatten, sah ich ein weiteres Mal zu Naru. Schon wieder wirkte er wie komplett abwesend. Sakura bemerkte das auch. Wir tauschten fragende Blicke. "Ist wirklich alles okay, Naruto? Hinata hat mir vorhin erzählt, dass du ohnmächtig am Boden lagst heute Morgen. Und du verhältst dich in letzter Zeit komisch. Was war denn jetzt mit dem Schlagloch?", fragte die Frau nun. Doch Naru nickte nur wieder, "Es ist alles okay, wirklich".

Er lächelte. Auf die Frage mit dem Schlagloch ging er nicht ein. "Also", begann er, "Ich muss jetzt los. Papierkram und so Zeug erledigen. Bis dann, Leute". Ein letzte mal wank er uns zu. Bevor wir etwas sagen konnten war er auch schon verschwunden. Wahrscheinlich in Richtung Hokagevilla. Sakura seufzte, "Ach, mach dir keine Sorgen, Sasuke. Er krigt sich schon wieder ein". Danach legte sie den Kopf schief, "Willst du mit ins Schwimmbad gehen?".

"Nein, danke", murmelte ich. Das mit Naruto ging mir nicht wirklich aus dem Kopf. An entspannen konnte ich da nicht denken. Normalerweise erzählte er uns doch alles. Vor allem mir. Als ich wieder aus meinen Gedanken sprang bemerkte ich, dass Sakura sich wohl bereits veranschiedet haben musste. Deshalb sah ich nur noch ein letztes Mal auf die Tür zum Klassenzimmer meines Sohnes bevor ich wieder aus der Schule lief.

Um den Kopf frei zu bekommen schlenderte ich durch die etwas weniger belebten Straßen von Konoha. Völlig in Gedanken. Nach ein paar Minuten war ich so vertieft, dass mir die Zeit wie ein fremdes Objekt vorkam. Das merkte ich erst als vor mir plötzlich das Konoha-Tor auftauchte. Der große Spalt in der Mauer, der die restliche Welt von dem Leben der Dorfbewohner fernhier. Zumindest die Gefahren.

Eine mir vertraute männliche Stimme brachte mich zum stehen. "Yo, Sasuke", begrüßte der bleiche Mann freundlich. Ich sah ihn an und entgegnete, "Hallo, Sai. Lange nicht mehr gesehen". Sai war derjenige, der damals meinen Platz in Team 7 einnahm, nachdem ich das Dorf verrate hatte. Laut Naruto hat es Sakura und ihm ziemlich viel Zeit gekostet um ihn zu akzeptieren. Kein Wunder. Die beiden waren wie besessen von mir.

Er lächelte. Dachte ich jedenfalls. Bei ihm war das ein Spiel mit Wahrheit und Fälschung. "Schön, dass du wieder hier bist", bemerkte er, "Gibt es einen bestimmten Anlass?". Kopfschüttelnd gab ich ihm die Antwort, "Nicht wirklich", und wechselte schnell das Thema, "Du bist mit Ino verheiratet, richtig? Dann ist Inojin sicher dein Sohn".Er nickte, legte aber den Kopf schief, "Warum fragst du? Wusste nicht, dass dich so etwas interessiert".

"Weil du in nächster Zeit wohl etwas Stress mit ihm haben wirst", erzählte ich, "Er wurde von älteren Schülern gemobbt. Ich glaube, sie haben sich geschlägert. Menma war auch darin verwickelt. Den Rest werden dir Iruka Sensei und Inojin selbst erzählen. Ich muss jetzt weiter". Auf eine Antwort wartete ich nicht wirklich. Eine große Konversation wäre ohnehin nicht daraus entstanden, denn er nickte nur und lief in Richtung Schule.

Mein eigener Weg führte mich in den Wald, an den alten Trainingsplatz, der sich wirklich kein Stück verändert haben zu schien. Gerade war niemand dort. Perfekt um etwas zu trainieren. Daher setzt ich mich im Schneidersitz zu Boden und Formte meine Hände zu nacheinander zu den Fingerzeichen 'Tatsu', 'Tora' und 'Ne'. Bei dem aktivieren meines Chakras fing die Erde um mich herum an zu beben. Die Luft tanzte in leichten Wirbeln umher.

Bei Aktivierung meiner Augen, auf der rechten Seite das Sharingan und auf der linken das Rinnegan, fing mein Chakra an in die kleinen Wirbel zu hüpfen und sie noch etwas wilder werden zu lassen. Sein Chakra noch außerhalb des eigenen Körpers zu kontrollieren war eher ein Ding der Unmöglichkeit. Aber Unmögliches exestierte um es möglich zu machen. Nach mehrerem Scheitern konnte ich es endlich etwas länger als nur ein paar Sekunden aufrecht erhalten.

Ich konzentrierte mich auf eine Stelle an einer Birke, einige Meter vor mir, und versuchte einzelne Teile der Chakrawirbel auf sie zuzuschleudern. Ein Strahl löste sich. Zwar traf er nicht direkt sein Ziel aber das was er traf, spaltete sich in zwei Hälften. Ein etwas kleinerer Baum hinter dem eigentlichen Bestimmungsort. Angestrengt deaktivierte ich die Wirbel mit tiefem ein- und ausatmen. "Jetzt so lange üben, bis ich mehrere auf einmal lösen kann", murmelte ich zu mir selbst, "Das wird anstrengend".

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Noch eine ganze Weile hatte ich weiter trainiert, jedoch mit keinerlei Fortschritt. Daher war ich auf dem Rückweg ins Dorf. Im Eingangstor hielt man mich wieder auf. Mein alter Sensei Kakashi erschien plötzlich vor mir. Er grüßte freundlich, wie immer, "Hallo, Sasuke. Schön, dich wiederzusehen". Nach einem Nicken meinerseits fuhr er fort, "Ich hab von dem Vorfall mit Menma gehört".

"Kommt nicht mehr vor, versprochen. Zumindest solange ihn keiner mehr ärgert", erwiderte ich hastig, bevor er Kritik an meinem Sohn äußern konnte. Er schmunzelte etwas. Es fühlte sich lang an, bis ich seine Stimme erneut vernahm, "Nagut. Das will ich ehrlich gesagt auch hoffen. Streiterein unter Kindern ist das Eine. Aber einem Mitschüler den Arm brechen...". "Ich weiß", fiel ich ins Wort, "Das weiß ich. Ich rede noch mit ihm, keine Sorge"

"Okay", sagte der Mann, "Danke. Ich muss jetzt weiter. Wir sehn uns hoffentlich wieder, bevor du das Dorf wieder für Jahre verlässt. Was ich nicht hoffen will". Abermals war nur ein Nicken meine Antwort. Der alte Hokge verabschiedete sich und ging seinen Weg voran. Vielleicht hatte auch er etwas an dem Schlagloch nachzusehen. Naruto hatte mir noch immer nicht erzählt was es damit auf sich hatte.
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Menma's Schicksal (Naruto ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt