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Elf Leute sind in der Kategorie Girls.
Es kann sich nur um Sekunden handeln, bis jemand hereinplatzt und mein Gefühl bestätigt.
Und ich glaube nicht, dass ich mich irre, ich habe Simon durch meinen ehemaligen Job und die Erzählungen gut kennengelernt, ich weiß inzwischen, wann er von ihnen spricht.
Egal, wie sehr er es auch in geheimnisvollen Bemerkungen verstricken mag.
„FELINE!", kreischt Cara, als sie von draußen an die Tür hämmert.
Na super.
Ich sehe meine Chancen, mich hier drin vor ihm zu verstecken, drastisch schwinden.
Mein Name ist nicht der Häufigste in England, ganz im Gegenteil.
„Ich komme gleich", seufze ich und zweifle im selben Moment daran, ob sie mich überhaupt gehört hat, denn das Gehämmere geht einfach weiter.
Wahrscheinlich dreht sie grade schlicht und einfach durch.
Ich spritze mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht, werfe mir selbst einen ermutigenden Blick im Spiegel zu und öffne dann die Tür einen Spalt, um Cara in dem kurzen Überraschungsmoment einfach mit ins Bad zu ziehen.
„Feline! Oh mein Gott, du wirst nicht glauben, wer hier ist! Als ob ich vor ihm singen kann, eher falle ich in Ohnmacht! Du wirst es mir wirklich nicht glauben! Wieso bist du eben weggegangen? Dann hättest du ihn mit eigenen Augen gesehen! Er ist so unglaublich süß!", erzählt Cara sofort los, nachdem sie sich wieder gefangen hat.
Ohne ein einziges Mal Luft zu holen.
Naja, die Wirkung von ihnen kenne ich ja schon.
Ich hätte wahrscheinlich auch so reagiert, wenn ich sie nicht von damals kennen würde.
„Harry Styles?", tippe ich.
Der Lockenkopf würde es am ehesten fertig bringen, ein Mädchen so mental zu zerstören - beziehungsweise verrückt zu machen.
„Oh mein Gott, das wäre noch besser!", schwärmt Cara und kurz habe ich wirklich Angst, dass sie gleich einfach umkippt.
„Liam?", frage ich weiter.
Er könnte auch so eine Auswirkung auf Cara haben, auch wenn er sich selbst oft nicht eingestehen wollte, dass er so eine große Anziehung auswirkt.
„Ich brauch was zu trinken", meldet sich Cara zu Wort und setzt dies auch gleich in Tat um, wobei sie sich fast selbst ertränkt.
Da ich kein eindeutiges Ja von ihr bekomme, rate ich einfach weiter.
„Louis", sage ich, auch wenn ich selbst schon nicht mehr wirklich daran glaube, dass es jemand von OneDirection ist.
Vielleicht habe ich doch überreagiert.
„Fast", antwortet Cara zwischen zwei Schlucken Wasser.
„Ich habe keine Ahnung", seufze ich und gebe meine Idee von der Boyband auf.
„Du bist schon so nah dran!", protestiert Cara und stellt das Wasser wieder ab.
Mit Louis nah dran?
„Ich habe wirklich keine Ahnung", sage ich wieder und drehe mich zum Spiegel, um meine Haare wieder in annehmbare Position zu bringen.
Auch wenn sie bis eben erstaunlich gut aussahen.
Ich brauche eine Ablenkung, sonst drehe ich hier auch durch.
„Himmel hilf, Feline! Das ist doch nicht so schwer!", stöhnt Cara, doch schon wenige Sekunden später sieht sie wieder aus wie der glücklichste Mensch überhaupt.
„Sag es mir doch einfach!", flehe ich sie schon halb an.
Bis eben habe ich nicht gedacht, dass mir diese Worte heute noch so leicht über die Lippen kommen würden.
„Niall Horan", sagt Cara stolz, als wäre er nur wegen ihr hier.
Eine Seite von mir atmet erleichtert auf - es hätte viel schlimmer kommen können - während die andere panisch versucht, einen Ausweg aus meiner Situation zu finden.
Ob er mich schon im Fernsehen gesehen hat?
Ob sie mich alle schon gesehen haben?
„Alles klar bei dir?", fragt Cara unsicher, nachdem sie keine Antwort von mir bekommt.
„Ja", seufze ich und ziehe an einer meiner langen, dunkelblonden Strähnen.
Und genau das ist der Moment, in dem ich einen Entschluss fasse.
„Cara, wir gehen zum Friseur", sage ich.

Written In These StarsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt