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„Hast du nicht gut geschlafen?", werde ich von meiner Reitlehrerin begrüßt, als ich am Samstag auf dem Hof auftauche.
Ich zucke nur mit den Schultern und wende mich Bella zu, der Stute, mit der ich im Turnier starten soll.
Die halbe Nacht lag ich wach, unfähig, Harry und die Jungs aus meinen Gedanken zu verbannen.
Wenigstens eine Nachricht hätte ich ihnen hinterlassen sollen, sagen, dass ich ihnen das Album überlasse, ihnen viel Erfolg wünsche.
Jeder Gedanke in meinem Kopf hat irgendetwas mit ihnen zu tun, und jeder einzelne von ihnen brennt, wenn ich ihn aufschnappe.
„Feline, wenn du jetzt nicht augenblicklich aus deinen Tagträumen aufwachst, lasse ich dich nicht auf das Pferd", droht mir jemand.
Ich schrecke hoch.
„Es tut mir leid, ich bin unglaublich nervös. Es ist viel zu lange her, dass ich auf einem Turnier war", versuche ich, mein Verhalten zu rechtfertigen.
„Du weißt doch, dass Bella das nur mitbekommt und dann genauso drauf ist. Und ich habe gerade herzlich wenig Lust auf zwei nervöse Seelen hier im Stall. Ich hätte dich nicht eingeladen und starten lassen, wenn ich nicht wüsste, dass du es kannst, wenn ich dir das noch mal vor Augen führen muss."
Ich lächele meiner Reitlehrerin dankbar zu.
Sie macht nicht oft Komplimente, und das, was sie eben gesagt hat, war erstaunlich nahe an einem dran.
„Feline!"
Ein weiterer, begeisterter Ruf lässt mich zusammenzucken, als ich mich wieder Bella zuwenden will.
„Wie waren deine Ferien?"
Quietschvergnügt kommt meine beste Freundin auf mich zu.
„Viel Arbeit."
Ich verdrehe die Augen.
„Wie war es in Finnland?", frage ich dann.
Sechs Monate lang hat Lea mich im Stich gelassen, um in Finnland auf einem Bauernhof zu arbeiten.
„Ebenfalls anstrengend."
Sie lässt sich neben mir auf einen Heuballen fallen.
„Aber die Leute dort sind so großartig! Ich hätte nie gedacht, dass ich finnisch lernen könnte, aber sie waren alle so geduldig! Außerdem gibt es so viele Wörter, die wahre Zungenbrecher sind, das kann nur amüsant sein."
Ich grinse über die Begeisterung von Lea, immer neue Sprachen zu lernen, während ich einige Strähnen von Bellas Mähne unter der Satteldecke hervorziehe.
„Ich habe den gesamten Rückflug damit verbracht, X-Factor nachzuholen. Meine Güte, das waren ja mal unglaublich süße Kandidaten!", redet sie weiter.
Ich nicke nur und hoffe, dass sie einen ihrer eleganten Themenwechsel vollzieht und stattdessen über Pferde redet, aber wie so oft, wenn ich mir das wünsche, macht sie genau das Gegenteil.
„Sag mir bitte, dass du One Direction mal über den Weg gelaufen bist und Autogramme für mich mitgebracht hast."
„Ich war damit beschäftigt, Scheinwerfer zu putzen und Akten einzusortieren. Da war nicht viel Zeit für Jungs", weiche ich aus.
Wahrscheinlich hätte ich damit rechnen sollen, dass Lea misstrauisch wird, aber ich versuche jedes Mal aufs Neue, eine bessere Lügnerin zu werden.
„Sagte die beste Songwriterin der Nation, während sie rot wurde. Feline! Was ist passiert, wovon ich nichts weiß?"
Sie zwinkert mir zu, doch ich kann sehen, wie die Neugierde in ihren Augen aufflackert.
„Manchmal musste ich Kandidaten zur Bühne bringen. Es kann sein, dass da einer von ihnen dabei war", gebe ich augenrollend nach.
„Eventuell ganz unwahrscheinlich war vielleicht einer dabei? Nichts da, Fräulein. Die sind so süß, die würde ich auf zehn Kilometer gegen den Wind riechen können. Du kannst mir nicht weise machen, dass du dich nicht an sie erinnerst."
„Können wir darüber reden, nachdem ich gewonnen habe? Das ist ein sehr gefährliches Thema", meine ich und verziehe das Gesicht.
Verblüfft über meine plötzliche Ehrlichkeit nickt Lea nur.


Written In These StarsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt