17

567 37 7
                                    

„Im Vertrag steht klar und deutlich, dass ich im Album nicht genannt werde", sage ich so ruhig wie möglich.
„Ich verstehe nicht, wieso sie nicht die Ehre will, die ihr zusteht", meint Harry leicht verzweifelt zu den anderen.
„Und ich verstehe nicht, wieso ihr nicht versteht, dass ich das nicht will", seufze ich und werfe meinem besten Freund einen verstohlenen Blick zu.
„Können wir dich nicht mit einem Spitznamen vermerken? So erkennt dich keiner - außer uns natürlich - und du bist trotzdem bei den Songwritern dabei. Dann sind doch alle glücklich", schlägt Louis vor.
„Wozu wollt ihr mich eigentlich noch bringen? Jungs, ehrlich. Ich habe euch ein komplettes Album geschrieben, jedenfalls fast, und jetzt soll ich euch noch einen Schritt entgegenkommen und zustimmen, dass ihr mich beim Album vermerkt?"
Betretenes Schweigen legt sich über den Raum.
„Ich hab euch alle wirklich, wirklich lieb, aber das geht selbst mir zu weit", meine ich mit einem traurigen Lächeln.
Es tut weh, sie alle so zerstört zu sehen, und das sind sie, selbst wenn es nur darum geht, mir meinen wohlverdienten Ruhm zuzubringen.
Vor allem Harrys Anblick sticht in mein Herz.
„Miss X", sagt Louis.
Verständnislos schaue ich ihn an, während die anderen wohl einfach nur froh darüber sind, dass er eine Idee hat.
„So hat niemand eine Ahnung, wer du bist. Wir konnten dich sogar vor Simon verstecken, wieso sollten wir dich nicht vor unseren Fans verstecken können? Feline, bitte. Das ist doch nicht viel verlangt", bettelt Louis und schaut mich aus großen Augen an.
Sogar bei ihm werde ich weich, und er ist nicht einmal derjenige, den ich liebe.
Verfluchte Jungs.
„Okay", gebe ich nach und verberge mein Gesicht in meinen Händen, als ich den Jubel höre.
„Nein", fällt mir dann auf und ich ernte entsetzte Blicke, bis ich beruhigend abwinke.
„Bei Miss werden eure Verehrer sofort aufmerksam, das wisst ihr ja wahrscheinlich besser als ich", gebe ich zu bedenken.
„Dann nehmen wir einfach MX", schlägt Liam grinsend vor.
„Überaus kreativ, Payne. Aber gut", seufze ich und lasse mich von Harry in eine enge Umarmung ziehen.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass Harry, auch wenn er stumm wäre, doch noch der Gesprächigste der Gruppe sein würde.
Seine Körpersprache, seine Mimik können wie Worte sein, die er unglaublich oft einsetzt.
„Danke", flüstert er mir zu und ich muss ein Kichern unterdrücken, da seine Locken wie so oft in meinem Gesicht kitzeln.


Manchmal frage ich mich, ob er es weiß und einfach ignoriert.
Manchmal frage ich mich, ob Harry Styles weiß, wie sehr ich seine Art, sein Aussehen, wie sehr ich ihn liebe.
Seine Locken, die Grübchen, wenn er lächelt.
Aber vor allem seine Stimme, sein Lachen, seine Umarmungen, seine einfühlsame Art.
Wie er Witze macht und über sich selbst lachen muss, ich liebe es, wie er verwirrt ist, wie er krampfhaft versucht, der Kleber der Gruppe zu sein, wie er in Interviews manchmal den Faden verliert.
Ich liebe es, wie er morgens allen Frühstück machen will und erst mittags aufwacht, wie er erstaunt über seine eigene Stimme sein kann, wie er sich für andere mehr freut als für sich selbst.
Ich weiß, dass er schwach sein kann, doch er kämpft immer, um stark zu wirken, damit sich niemand Sorgen um ihn macht.
Ich liebe ihn dafür, dass er seine Emotionen zeigt und doch verstecken will, dafür, dass er alles stehen und liegen lassen würde, wenn er darum gebeten wird, dafür, dass er versucht, Lieder mit mir zu schreiben, obwohl er nicht mal weiß, worum es gehen soll.

I start to say
I think I love you

But I make no sound"

Written In These StarsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt