„Zum zweiten Mal an diesem Abend; bitte begrüßt mit mir Feline Grador mit Perfect Two!"
Mit einem seligen Lächeln, welches ich gerade noch rechtzeitig aufsetze, betrete ich die in Nebel und Licht getauchte Bühne.
Das Publikum und die Jury sind nicht beleuchtet, sodass ich sie nicht sehe, und das erleichtert mich unglaublich.
Das Wissen, dass Harry Styles vor mir sitzt, mich beobachtet und beurteilt, macht mich schon verrückt genug.
„You can be the peanut butter to my jelly
You can be the butterflies I feel in my belly
You can be the captain and I can be your first mate", beginne ich.
Der Text wird beinahe gehaucht und erfordert an sich kein großes Können – doch das Lied auch herüberzubringen, ist eine wahre Herausforderung, denn viel Abwechslung bieten die Lyrics und die Melodie nicht.
Ohne, dass ich meine Gedanken davon abhalten kann, schweifen sie zu dem Tag, an welchem Harry und ich Same Mistakes geschrieben haben, zu dem Tag, an welchem wir alle auf der Lichtung lagen.
Und schließlich zu dem Tag, an dem wir auseinander gegangen sind, weil sie so groß wurden.
Die Tränen, welche mein Gesicht herunterlaufen, bemerke ich kaum, ich habe meine Augen geschlossen, den Schmerz in mir eingeschlossen.
„You're the smoke to my high
And you're the one I wanna marry."
Meine Stimme bricht, nur in dieser einzigen Zeile.
Habe ich geglaubt, dass wir jemals heiraten würden? Dass es möglich wäre?
Nein.
Geglaubt habe ich es nicht, aber gehofft.
So sehr.
Vielleicht zu sehr.
Die Lichter werden mit dem letzten, verklingenden Ton gedimmt, und für einen kurzen Moment habe ich das Gefühl, als könnte, als würde ich jetzt einfach verschwinden, doch dann wird es wieder hell und ich muss blinzeln, um durch meinen Tränenschleier klar sehen zu können.
Der Applaus hört nicht auf, und mit ihm fließen meine Tränen weiter.
Ich fühle mich wie ein nervliches Wrack, will weg von hier, in mein eigenes Zimmer, in meine Privatsphäre.
Es ist zu spät.
Ich habe mir gerade mein Leben ruiniert und Harry wahrscheinlich allzu deutlich klar gemacht, an wen sich dieses Lied richtet.
Besagter Sänger entscheidet sich in dem Moment dazu, seinen Platz hinter dem großen Tisch der Jury zu verlassen, seinen Platz in sicherer Entfernung, um zu mir auf die Bühne zu eilen.
„Du warst großartig", sagt er leise, während er mich in eine Umarmung zieht.
In eine echte Umarmung.
Wie die von damals, wenn wir nicht wussten, wie wir uns verabschieden sollen, und er dann seine Arme um mich gelegt hat, und obwohl der Moment so komisch war, hat er mir doch zugleich so viel Halt gegeben.
Auch jetzt noch hat seine Nähe eine beunruhigend beruhigende Wirkung auf mich, und als er zu seinem Platz zwischen Nicole und Sharon zurückkehrt, sind meine Tränen versiegt.
Der Applaus hat sich inzwischen auch gelegt, und ich wische kurz die letzten Tränenspuren von meinem Gesicht, bevor ich mich der Jury zuwende.
„Ich beschwere mich nie wieder über dieses Lied", fängt Louis an und bringt damit den gesamten Saal zum Lachen.
„Ganz im Ernst. Du hast es dir vielleicht selbst schwerer gemacht, aber ich fand es unglaublich berührend, dass du geweint hast. Und dass du es offen gezeigt hast."
„Das muss ein frustrierendes erstes Date gewesen sein, wenn es dich so mitgenommen hat", stellt Sharon mitfühlend fest.
Ich antworte nur mit einem zittrigen Lächeln.
Wer weiß, ob ich jemals dazu in der Lage sein werde, offen über Harry und mich zu sprechen.
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Written In These Stars
FanfictionWas eigentlich als Nebenjob gedacht war, geht für die 14-Jährige Feline schnell in eine ganz andere Richtung: Wenige Monate später findet sie sich als geheime Songwriterin und gute Freundin der Boyband schlechthin wieder. Die Erinnerungen an ihren V...