Man begegnet sich immer zweimal im Leben #MX #XFactor2017
Harrys Tweet geht mir nicht aus dem Kopf, nicht, als wir zur Bühne gehen, nicht, als uns zugejubelt wird, nicht, als wir eine Reihe bilden und dabei mal wieder mehr als zusammenhängende Kette enden.
Erst, als eine der Gruppen aus dem Wettbewerb gewählt wird und ich bemerke, dass es nur noch fünf von uns gibt.
Und heute Abend noch jemand gehen wird.
„Simon, bist du immer noch zuversichtlich, dass deine Kandidatinnen die beiden ersten Plätze belegen werden?", fragt Olly, bevor er den zweiten Umschlag öffnet.
„Wenn das nicht der Fall ist, gehe ich in Rente", antwortet Simon trocken.
„Noch ein paar letzte Worte, bevor – laut Simon – eine Kategorie leer ist?", wendet sich unser Moderator an die anderen Juroren.
„Ich denke, ich kann für uns alle sprechen, wenn ich sage, dass jeder von euch heute sein Bestes gegeben hat. Ihr seid unter den Top Sechs aus tausenden Bewerbern, ich denke, ihr könnt auch jetzt schon stolz auf euch sein. Und bei eurem Talent würde es mich nicht wundern, wenn ihr grandiose Karrieren vor euch habt", sagt Sharon.
„Simon", beginnt Olly, während er den Umschlag öffnet und einen kurzen Blick auf den Zettel wirft.
Ein Grinsen breitet sich auf seinem Gesicht aus.
„Ich gratuliere dir, deine Chancen, die ersten Plätze zu belegen, stehen noch immer. Dafür muss ich heute jemanden enttäuschen... Louis, du hast ab jetzt leider niemanden mehr in deiner Gruppe."
Ilayda und ich fallen uns um den Hals, und nur wenig später stehen wir alle so da.„Das wird sie in ihren wilden Theorien nur bestärken", gluckst Ilayda, als wir im Auto sitzen und auf dem Weg zurück zum Haus der Kandidaten sind.
„Ich habe übrigens was für dich", fällt mir in dem Moment ein.
Während wir auf unsere Auftritte und Proben gewartet haben, habe ich das Lied fertig geschrieben.
Jetzt überreiche ich meiner Mitstreiterin den Zettel mit den Lyrics.
„Die Melodie habe ich noch nicht aufgeschrieben, aber ich habe sie im Kopf. Wir können später ja noch üben", meine ich mit einem schiefen Lächeln.
„Oh mein Gott, du hast das wirklich gemacht?"
Fassungslos sieht Ilayda mich an.
„Ich meinte es ernst, als ich gesagt habe, dass ich so was mal schreiben will", lache ich.
Kurz ist es still, als sie sich den Text durchliest.
„Das ist wirklich gut", seufzt sie dann.
„Solange du mich damit nicht ausstichst", grinse ich.
„Da wäre ich mir nicht so sicher. Du hast dir gerade eine starke Gegnerin erschaffen", meint Ilayda zwinkernd.
Wir halten an und ich will gerade aussteigen, da fällt mein Blick nach draußen und ich bemerke, dass mein Vorhaben gar nicht so leicht sein wird, wie gedacht, denn der gesamte Platz vor dem Haus ist gefüllt mit Leuten, Fans, Kameras.
„Bitte bleibt kurz hier, ich bin sofort wieder da", teilt uns der Fahrer nur mit, bevor er aussteigt.
„Ob sie uns sehen?", fragt Ilayda glucksend, nachdem er die Tür zugeworfen hat.
„Die Scheiben sind getönt", informiere ich sie.
„Das ist verrückt", antwortet sie nur.
Zwischen vier Sicherheitsmännern werden wir schließlich zum Haus gebracht, ohne auch nur die Gelegenheit zu bekommen, Autogramme zu geben, Fotos zu machen oder Fragen zu beantworten.
Doch das ist es nicht, worüber ich nachdenke, als wir endlich in unserem Zimmer sitzen.
„Wir sind solche Puppen", spricht Ilayda meine Gedanken aus.
In dem Wissen, dass ich jetzt nichts Gutes über den X-Factor sagen würde, schlage ich vor, einen der Probenräume zu besetzen.
Ilaydas Blick sagt zwar aus, dass sie mich durchschaut, aber sie folgt mir, als ich mir meinen Block schnappe und losgehe.
„Wieso hilfst du mir?", fragt sie dann jedoch plötzlich.
Ich muss eine Weile überlegen, bevor ich antworten kann – bevor ich die richtige Antwort geben kann. Und sie überrascht mich selbst.
„Mir geht es nicht um die Aufmerksamkeit. Ich will meinen Vater finden, und der Kontakt zu den Jungs und das Ansehen jetzt reichen mir schon längst. Du willst das hier. Wieso soll ich dir dabei nicht helfen? Außerdem glaube ich auch so fest daran, dass du gewinnen wirst."
DU LIEST GERADE
Written In These Stars
FanfictionWas eigentlich als Nebenjob gedacht war, geht für die 14-Jährige Feline schnell in eine ganz andere Richtung: Wenige Monate später findet sie sich als geheime Songwriterin und gute Freundin der Boyband schlechthin wieder. Die Erinnerungen an ihren V...