„Hey, entschuldige. Kannst du mir sagen, wo ich hier raus komme? Ich habe mich glaube ich ein bisschen verirrt", höre ich eine Stimme hinter mir.
Als ich mich umdrehe, sehe ich einen Jungen, der ein paar Jahre älter sein muss als ich und mich zerknirscht anblickt.
Unschlüssig schaue ich den Stapel Akten in meinem Arm an, die ich eigentlich grade in Simons Büro bringen soll.
„Wenn dir ein kurzer Abstecher nichts ausmacht?", schlage ich vor und bin wirklich erleichtert, als er zustimmt.
Alleine hätte ich ihn hier auch nicht stehen lassen wollen.
„Kann man dir was abnehmen?", fragt er und hält die Mappen schon in seinem Arm, bevor ich auch nur über eine Antwort nachdenken kann.
„Wie hast du es geschafft, dich bis hier her zu verirren?", frage ich amüsiert und gehe nicht auf seinen galanten Zug ein.
„Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung. Ich war auf Klo, und dann... War ich hier", meint er und zuckt mit den Schultern.
„Der Wartebereich und Bühnenaufgang sind ganz, ganz weit weg von hier", lache ich und schiebe ihn um die Ecke, als er einfach weiter geradeaus gehen will.
„Oh, das macht mir nichts. Glaub mir, ich würde es sogar schaffen, mich auf einer freien Fläche zu verirren", grinst der Junge.
„Du kannst froh sein, dass ich das Zeug wegbringen muss, hier ist selten jemand. Also, jemand, der dich hier rausbringen würde. Simon oder so sind schon öfter hier", meine ich und verdrehe die Augen.
Auch wenn Simon quasi mein Chef ist, kann ich seiner Art nichts abfinden.
Er ist so unnahbar.
„Verstehe. Ich bin momentan nur einer unter tausenden", schmunzelt der Junge und geht schnell an mir vorbei durch die Tür, die ich ihm offen halte.
„Ganz genau", seufze ich und nehme ihm den Stapel ab, um ihn in die verschiedenen Fächer zu verteilen.
„Hallo", höre ich in diesem Moment eine ganz bestimmte Stimme.
„Hallo, Mr. Cowell", begrüße ich den Juror und hoffe einfach, dass er keinen Kommentar zu dem Jungen neben mir abgibt.
„Hast du mir jemanden mitgebracht?", fragt der Mann halb interessiert, halb amüsiert und lehnt sich an eines der riesigen Fenster.
„Er hat sich verirrt und ich bringe ihn gleich raus, aber davor wollte ich Ihnen noch die Akten bringen", erkläre ich und werfe dem Jungen einen entschuldigenden Blick zu.
Der kommt sich bestimmt auch grade vor wie ein Möbelstück oder sonst was.
„Bist du einer der Kandidaten?", fragt Simon.
„Ja", antwortet der Junge knapp angebunden und ich kann spüren, wie unangenehm ihm das hier ist.
„Soll ich die Akten gleich einfach weiter sortieren und ihn schnell rausbringen?", frage ich Simon, der sichtlich Spaß an der Sache hat.
„Nein, um Gottes Willen. Lass dir ruhig Zeit", meint er und geht zu seinem Schreibtisch.
Ich bete insgeheim, dass er den Jungen in Ruhe und mich meine Arbeit machen lässt.
Aber natürlich hört Simon meine Gedanken nicht und macht einfach weiter.
„Ich glaube, ich erinnere mich an dich", sagt er nachdenklich und der Junge neben mir verändert sich sofort.
Ich könnte wetten, dass er grade stolz lächelt.
„Ist das jetzt positiv oder negativ?", frage ich, bevor ich darüber nachdenken kann.
Simon lacht jedoch nur auf.
„Ich denke, positiv", grinst er und macht den Jungen nur noch stolzer.
„Soll ich die anderen Mappen auch sofort vorbeibringen?", lenke ich ab.
„Bewegung schadet nie", meint Simon und lässt sich dabei auf seinen Schreibtischstuhl sinken.
Welch Ironie.
„Wissen Sie, wo Pedro grade ist? Dann kann ich ihn nach einem Wagen fragen", seufze ich und denke an den mindestens einen Meter hohen Stapel, der sich noch neben dem Wartebereich befindet und auf mich wartet.
„Nein, tut mir leid", sagt Simon belustigt.
Nickend greife ich nach der nächsten Mappe und schlage sie auf, um sie zur richtigen Kategorie einordnen zu können.
Der Junge auf dem Bild grinst mir entgegen und ich ziehe die Augenbrauen hoch.
Den kenne ich doch irgendwoher.
Ich schaue hoch und sehe genau den Jungen vom Bild vor mir.
„Louis Tomlinson", stelle ich grinsend fest und lege die Mappe zu den anderen.
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Written In These Stars
FanfictionWas eigentlich als Nebenjob gedacht war, geht für die 14-Jährige Feline schnell in eine ganz andere Richtung: Wenige Monate später findet sie sich als geheime Songwriterin und gute Freundin der Boyband schlechthin wieder. Die Erinnerungen an ihren V...